Einstieg/Übungen

4 Frame Pixel-Animation

Die vier Frames für diesen Loop habe ich mit einem Pixel-Tool in Affinity Designer erstellt und anschließend in After Effects zusammengesetzt. Das Rendering funktionierte trotz mehrerer Versuche mit dem Adobe Media Encoder nicht. Mathias hat mir schließlich dabei geholfen.

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Morph mit After Effects

Für diesen Loop habe ich in Adobe After Effects zwei Pfade erstellt, einen in Form eines Vogels und den anderen in Form eines Hais. Ich ließ in einer einzigen Formebene den einen Pfad in den anderen übergehen und veränderte dabei auch die Farbe. Anschließend habe ich den sich morphenden Pfad einem weiteren Pfad folgen lassen.

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Kleines Fazit

Die beiden Übungen waren ein gutes Warm-up für das finale Projekt. Die Pixel-Animation fand ich besonders interessant. Es war eine spannende Herausforderung, mit nur 4 Bildern eine lebendige Animation zu erstellen.

Recherche / Inspirationen

Im Rahmen des Kurzfilmfestivals Kurzsüchtig habe ich Noquis de ayer von Karen Schöngut gesehen – ein Film, der mich durch seine Reduziertheit inspiriert hat. Er brachte mich auf die Idee, meine Kulisse aus bemaltem Papier zu gestalten.

https://kurzsuechtig.de/film/noquis-de-ayer/

Der Kurzfilm Bench von Waaber hat mich durch seine Einfachheit und den witzigen Überraschungsmoment inspiriert.

https://www.youtube.com/watch?v=H1cCU62loqU

Ideen

Zu Beginn hatte ich zwei konkrete Ideen für meine Loop-Animation. Die erste bestand darin, eine analog gezeichnete Frame-by-Frame-Animation zu erstellen, die den Lebenszyklus eines Frosches zeigt, allerdings mit einem überraschenden Twist (siehe Skizze). Die zweite Idee war eine Stop-Motion-Animation mit Knetgummi: Dabei sollte sich der Knetgummi in eine Katze verwandeln, die anschließend selbst ein Bild ausradiert.

Beim Arbeiten spiele ich häufig mit meinem Knetgummi. So entstand auch die Idee, einen Charakter aus Knetgummi zu entwickeln.

Letztlich habe ich mich für die Stop-Motion-Technik entschieden, zum einen, weil sie im Kurs sonst niemand gewählt hatte, und zum anderen, weil mich die Idee mit dem Knetgummi schon länger beschäftigte.

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Proof of Concept

Funktioniert das mit dem Knetgummi überhaupt? Ja, es funktioniert!

Storyboard

Der Knetgummi verwandelt sich in eine Katze, die durch ein Feuchtgebiet streift und dabei auf verschiedene Tiere trifft. Am Ende verlässt sie das Gebiet und wird von einer Hand wieder in ihre ursprüngliche Form zurückgedrückt.

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Animatic

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Umsetzung / Produktion

Skizzen und Farb-Variationen für die Kulisse

Im Vorfeld habe ich mehrere Skizzen der Kulisse angefertigt, um ein Gefühl für Stil, Größe und Farbgebung zu entwickeln. Außerdem habe ich Zeichnungen erstellt, um mir besser vorstellen zu können, wie die Verwandlung des Knetgummis in eine Katze Schritt für Schritt aussehen könnte.

Test Fotos

Anhand von 92 Testfotos konnte ich zentrale Fragen klären: Welches Bildformat eignet sich am besten? Wie lassen sich die Fotos optimal in After Effects einfügen? Müssen sie zuvor in einem anderen Programm bearbeitet werden? Welche Größe sollten die einzelnen Elemente haben, damit sie gut in die Komposition passen? Und welchen Abstand brauchen sie zueinander und zur Kamera?

Gestaltung der Kulisse 

Die Kulisse besteht aus grauem 250g/m²-Papier, das ich mit Buntstift koloriert und anschließend ausgeschnitten habe. Auf der Rückseite habe ich Aufsteller angebracht, um die Elemente aufrecht zu halten.

Für die Zeichnungen habe ich einen einfachen, lockeren Stil gewählt. Im Hintergrund habe ich mich farblich auf Grüntöne beschränkt. Magenta habe ich gezielt eingesetzt, um das Grün aufzubrechen und gleichzeitig die Farbe der Katze wiederaufzugreifen. Der hinterste Bereich des Hintergrunds ist ausschließlich in Lila gehalten.

Die weiteren Elemente, der Frosch, die Libelle und der kleine Vogel, brechen das Farbschema nur leicht, um sie dezent hervorzuheben. Rückblickend hätte ich dem kleinen Vogel eine dunklere Farbe geben sollen, da er visuell etwas untergeht.

Star of the show

Aus vier pinken Knetgummis habe ich drei Katzenmodelle geformt. Dadurch konnte ich Zeit sparen und gleichzeitig die Form der Katze besser erhalten – insbesondere in den Gehsequenzen. Eine Katze hatte das rechte Bein vorn, die andere das linke, und diese beiden habe ich abwechselnd eingesetzt. Die dritte Katze diente dazu, die anderen Bewegungsabläufe darzustellen.

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Das Fotostudio

Ich habe mein Arbeitszimmer in ein Fotostudio verwandelt, indem ich die Fenster abgedunkelt und alle Lampen mit hellen Glühbirnen ausgestattet habe. Es gab eine Deckenbeleuchtung von oben, eine Lichtquelle von vorne sowie ein weiteres Oberlicht, das näher an der Kulisse positioniert war, alle mit neutralweißem Licht.

Die Kamera habe ich auf meinem Schreibtisch platziert und sowohl an der Kamera als auch auf der Tischfläche Markierungen angebracht, damit ich sie bei einem Akkuwechsel exakt wieder an der gleichen Stelle positionieren konnte.

Auch auf dem Tisch habe ich Markierungen für die Positionen der Kulisse und der Katze angebracht. Zusätzlich habe ich kurze Linien in unterschiedlichen Abständen gezogen, um die Bewegung von Vorder-, Mittel- und Hintergrund zu definieren. Die Markierungen für den Hintergrund lagen eng beieinander, die für den Vordergrund weiter auseinander. So konnte ich die Elemente jeweils um dieselbe Distanz verschieben, um einen Parallax-Effekt zu erzeugen.

Weitere Animations-Tests

Ich habe mehrere Animationstests durchgeführt. (Für die Test-GIFS habe ich insgesamt 206 Fotos gemacht.) Zum Beispiel habe ich mit einer schnell gebastelten Mini-Kulisse ausprobiert, ob es sinnvoll ist, mehrere Varianten des Hintergrunds zu gestalten, mit dem Ziel, mehr Lebendigkeit und Bewegung in die Szene zu bringen.

In ähnlicher Weise habe ich auch den Parallax-Effekt getestet, allerdings bewegte sich der Hintergrund im Test leider in die falsche Richtung!

Der Plan

Anhand meines Storyboards habe ich einen detaillierten Aufnahmeplan erstellt. Dafür habe ich die Geschichte in einzelne Abschnitte unterteilt, um den Arbeitsprozess übersichtlicher zu gestalten. Nach jedem fertig fotografierten Schritt konnte ich diesen abhaken. Die Bilder eines abgeschlossenen Abschnitts habe ich direkt in After Effects importiert und zusammengeschnitten. Auf diese Weise habe ich Schritt für Schritt alle 273 Fotos gemacht.

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After Effects

Ich habe alle für die Animation erstellten Fotos in After Effects importiert. Wie bereits beschrieben, habe ich jeden Abschnitt meines Aufnahmeplans direkt nach dem Fotografieren grob bearbeitet, um einen ersten Eindruck von der Funktion und Wirkung der Szene zu gewinnen. Dabei sind mehrere einzelne Kompositionen entstanden, die ich am Ende zu einer durchgehenden Sequenz zusammengesetzt habe. Anschließend habe ich Soundeffekte hinzugefügt, um die Geschichte atmosphärisch zu untermalen und zu unterstützen.

LOOP

Fazit

In diesem Kurzprojekt haben wir durch verschiedene Animationsübungen ein Gespür dafür entwickelt, was einen gelungenen Loop ausmacht. Gemeinsam haben wir unterschiedlichste Beispiele betrachtet und analysiert. Im Kurs haben wir uns gegenseitig Feedback zu unseren Projekten gaben. Besonders wertvoll waren dabei die Anregungen und Tipps von Mathias.

Ich habe mir das Ziel gesetzt, eine analoge Stop-Motion-Animation zu erstellen. Dabei wollte ich die Stop-Motion-Figur mit Materialien und Techniken kombinieren, mit denen ich bereits viel gearbeitet habe, insbesondere Zeichnung und Papier. Auch meine fotografischen Kenntnisse kamen mir bei der Umsetzung zugute. Mein Ziel war es, eine kurze Geschichte mit einem Überraschungsmoment zu erzählen und Elemente aus der Natur einzubeziehen.

Meine organisierte und strukturierte Arbeitsweise hat mir sehr dabei geholfen, das Projekt erfolgreich umzusetzen. Nachdem die Grundidee feststand, konnte ich die einzelnen Arbeitsschritte gut planen. Besonders hilfreich waren dabei das Storyboard und der Aufnahmeplan. Im Vorfeld habe ich zahlreiche Tests durchgeführt, um sowohl ästhetische als auch technische Fragen zu klären. So war es möglich, alle Bilder für den finalen Film an einem relativ entspannten Tag aufzunehmen. Der Schnitt und die Vertonung nahmen zwar viel Zeit in Anspruch, ließen sich dank meiner bisherigen Erfahrung mit Animationsprojekten jedoch gut einplanen.

Die Arbeit hat mir so viel Freude bereitet, dass ich am liebsten sofort ein weiteres, etwas komplexeres Projekt starten würde!

Mein besonderer Dank gilt Mathias für sein wertvolles Feedback und seine Unterstützung. Ich habe mich gefreut, dass er sich über die Stop-Motion-Idee gefreut hat, was mich bei der Umsetzung sehr motiviert hat :)) Meine Kommiliton*innen haben mich bei dieser Entscheidung auch unterstützt, danke.