Forschungsfrage

Wie lebt der protestantische Geist des Bauhauses in der heutigen Designwelt weiter?

Das Bauhaus war nie nur eine Stilrichtung, sondern eine Haltung, die auch heute in Zeiten politischer Spannungen wieder infrage gestellt wird.  November 2024 erst diffamierte die AFD das Bauhaus als „linken Irrweg“, da es für die Moderne, Offenheit und Fortschritt steht.

Ich will verstehen, ob Design noch immer Mittel des Protests sein kann und welche Formen dieser Protest heute annimmt.

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Methoden

  • Interaktion, Interviews, Gespräche, Beobachtungen

  • Mit allen um mich herum: DesignerInnen, StudentInnen, AktivistInnen,...

  • Aufgeschrieben, Audioaufnahmen, mit Videos dokumentiert

Ergebnis

Der rebellische Geist des Bauhauses lebt!

Aber nicht in Hochglanz-Hallen mit Premium-Zugängen. Sondern auf den Straßen, in den StudentInnen und im Schmerz der Ungerechtigkeit, wie hier:

Video: Protest Design auf der Design Week

Video Beschreibung 

  1. Auf der Messe hatten die Universitäten Kongju National University aus Korea und Politechnical University aus Mailand, viel soziales und politisches Design. 

  2. Auch die Triennale versuchte sich daran: kritisch denkend und Lösungen bietend aber auch leise und dem Klientel angepasst.

  3. In der Università degli Studenti hingegen gab es einen Boykott der Amazon-Ausstellung, die sich auf einen für StudentInnen nicht zugänglichen Innenhof eingekauft hatte. Es führte zu einem lauten Protest gegen die Käuflichkeit und die Werte der Universität.

  4. Auf den Straßen gab es viel politische Fashion, protestierende Streetart, dabei die Aktion zum Gedenken an Femizide am lautesten. „Wall of Dolls in memory of femicide victims“ ist eine dauerhafte Installation seit 2014. Diesmal mit DJ Pult, Medienstar und Rede, mit klarer Haltung, stark und zusammenbringend. Leute aus der ganzen Umgebung wurden darauf aufmerksam, Autos sind angehalten, um mit dabei zu sein. Alle tanzten, umarmten sich.

Ein Vorfall nebenan zeigte schmerzhaft, wie dringend die Botschaft der Aktion ist. Nach dem friedlicher Protest gegen Femizide eskalierte unkommentiert in der Bar nebenan Männergewalt.

Fazit

Es war eine sehr erfüllende und dankbare Aufgabe. Anfangs musste ich gezielt nach Input suchen, irgendwann ist mir alles nur so zugeflogen. Ich habe die Zeit, Gespräche und Kontakte in Mailand sehr genossen und wie ich meiner Familie berichtete: es war wild, anstrengend und witzig.

(Fazit zum ProtestDesign auf der Design Week im Video.)

Vielen Dank fürs Möglichmachen und für die schönen Momente!

Video: Kursfahrt Doku