Einleitung

Mein Interesse für 3D bestand bereits seit Längerem, doch erst dieser Kurs bot mir die Gelegenheit, mich ernsthaft damit auseinanderzusetzen. Zwar kannte ich Blender oberflächlich aus ersten Versuchen mithilfe von Tutorials, aber erst die strukturierte Beschäftigung im Rahmen des Kurses ermöglichte mir eine echte Einschätzung, ob 3D-Visualisierung ein Teil meines Design-Metiers werden könnte.

Übung 01

Das gemeinsame Frühstück bildete die Grundlage unserer ersten Blender-Übung: Die Aufgabe bestand darin, die Mahlzeit zunächst zu skizzieren und anschließend als Low-Poly-Modell mit minimaler Geometrie umzusetzen. In meiner Umsetzung wählte ich leider komplexe Formen, was dem Prinzip der Polygon-Reduktion entgegenstand und die Arbeit erschwerte.

Skizze

Untitled_Artwork 2 (1).png

Low Poly

a01_lowpoly_Lucas_Barthel_02.png

High Poly

a01_highpoly_Lucas_Barthel_04.png

Übung 02

Im nächsten Schritt untersuchten wir, wie sich dreidimensionale Objekte nicht nur statisch anordnen, sondern auch dynamisch animieren lassen. Dabei beschäftigten wir uns mit:

- Kameraführung und gezielten Kamerabewegungen

- Lichtsetzung und der Positionierung von Lichtquellen

- Pfadanimationen und deren präziser Steuerung

- Kreativen Experimenten mit verschiedenen Animationsansätzen

Screenshot_Typoanimation_Prozess.png

Für mein Animationsprojekt wählte ich eine kreative Interpretation des klassischen Tetris-Spiels. Das Konzept sieht vor, dass sich die fallenden Spielsteine zu einer kompletten Komposition aufbauen, aus der schließlich die Buchstaben meines Namens hervorgehen. Dabei sind die typischen Tetris-Formen so gestaltet, dass sie gleichzeitig als abstrakte Darstellung der Buchstaben erkennbar sind.

Hauptaufgabe

Für das Abschlussprojekt sollten wir eine eigenständig konzipierte 3D-Figur entwickeln. Meine Wahl fiel auf eine stilisierte Batman-Version im kuscheligen Plüschdesign, die ihn in einer verspielten, miniaturisierten Interpretation zeigt.

Den Modellierungsprozess begann ich mit vorbereitenden Skizzen in Procreate, die ich anschließend als Referenz in Blenders 3D-Raum entlang der Weltachsen positionierte. Besonders der Mirror-Modifier erwies sich als äußerst hilfreich für den symmetrischen Aufbau der Figur. Obwohl diese Herangehensweise den Workflow theoretisch beschleunigen sollte, gestaltete sich die praktische Umsetzung dann doch komplexer als zunächst erwartet.

Screenshot_Figur_01.png

Für die finalisierte Darstellung meiner Figur 'Lil'Bat' war die texturale Ausgestaltung entscheidend. Mithilfe von meinem Ipad und der direkten Verbindung zu meinem Macbook konnte ich die Farbgebung direkt per Hand im Texture Paint Modus zeichnen (siehe Abbildung), was den Workflow erheblich beschleunigte und intuitiver gestaltete.

Doch die reine Farbapplikation genügte nicht für eine authentische Stofftier-Optik. Daher erzeugte ich über das Shader-Editor eine spezielle 'Dirty Carpet'-Textur, die ich als Normalmap implementierte. Dieser Ansatz ermöglichte es, die gewebte Struktur der Textur als Oberflächenrelief zu simulieren - ohne die manuell angelegte Farbgebung zu überdecken - und verlieh der Figur so ihre charakteristische Plüschoptik.

Darf ich vorstellen:

Lil'Bat

Man sagt, Größe wäre unwichtig – und Lil’Bat ist der lebende Beweis dafür, auch wenn er sich manchmal auf Zehenspitzen stellen muss. Als Batmans kleinster (und vielleicht etwas vernachlässigter) Verwandter hat er zwar nicht das Batmobil geerbt, dafür aber umso mehr Niedlichkeitsfaktor. Seine stämmigen Steckdosen-Beine sind perfekt für kurze Einsätze zwischen Sofakissen, und sein Mini-Cape reicht gerade so, um dramaturgisch wichtig auszusehen – im Kinderzimmer.

Für die ansprechende Präsentation von 'Lil'Bat' erhielten wir eine vorgefertigte Verpackungsvorlage, deren visuelle Gestaltung wir individuell anpassen konnten. Dies ermöglichte es mir, ein stimmiges Packaging-Design zu entwickeln, das die Ästhetik der Figur aufgreift und perfekt in Szene setzt.

UV Map von der Verpackung

UV_Map_VerpackungZeichenfläche 1.png

Warenträger

Für die digitale Ausstellung im AR-Shop des DDS entwickelte ich einen normgerechten Verkaufsaufsteller für 'Lil'Bat'. Das Display wurde gemäß EU-Richtlinien für Handelspräsentationen gestaltet und optimiert die Sichtbarkeit der Figur im virtuellen Verkaufsraum. Durch gezielte Platzierung und Beleuchtung wird die Merchandising-Präsentation zum eyecatcher.

Aufsteller_Transparent.png

UV Map vom Aufsteller

Fazit

Der Kurs hat mir sehr gut gefallen. Auch wenn einige Aufgaben anstrengend und manchmal frustrierend waren, hat sich die Mühe gelohnt. Ich habe viel gelernt und ein solides Grundverständnis für Blender entwickelt. Jedem, der Interesse hat sich mit 3D auseinanderzusetzen, kann ich diesen Kurs empfehlen.