Im Kurzprojekt haben wir uns mit dem Einsatz von KI in der Bildgenerierung beschäftigt und diesen Schwerpunkt theoretisch mit Byung-Chul Hans Essay „Infokratie: Digitalisierung und die Krise der Demokratie“ verknüpft. Han beschreibt darin, wie digitale Technologien unsere Gesellschaft tiefgreifend verändern. Er warnt davor, dass demokratische Strukturen zunehmend erodieren, weil Menschen sich oft unbewusst den Logiken digitaler Informationssysteme anpassen. Statt selbstbestimmte Bürgerinnen und Bürger zu bleiben, werden sie Teil eines Regimes, das Informationen sammelt, steuert und Verhalten subtil beeinflusst. Diese kritische Perspektive bildete die Basis für unsere Auseinandersetzung mit KI-generierten Bildern und deren Wirkung im heutigen digitalen Umfeld.
Prozess
Wir haben innerhalb des Kurses für die Endabgabe in Zweierteams gearbeitet. Jedes Team hat ein Kapitel gelesen und für die gesamte Gruppe aufbereitet.
Im nächsten Schritt haben wir einander Briefings gegeben, in denen wir jeweils erläutert haben, wie wir unser Kapitel umgesetzt sehen möchten anhand der für uns wichtigsten Phrasen oder Zitate aus dem Essay. Wir nahmen die Rolle der „Arbeitgeberin“ ein und mussten unser „Endprodukt“ so gut es geht erklären zB. durch Farbschema, Wirkung, Mood, Formate, was konkret abgebildet sein soll usw.
Daraufhin wurden passende Bilder erstellt: einmal von der Gruppe die unser Briefing bearbeitete und die Bilder die wir in der Rolle als „Arbeitnehmerin“ den jeweiligen „Auftraggebern“ anfertigten. In insgesamt drei Feedbackschleifen wurde das Bildmaterial fortlaufend überarbeitet und verfeinert.
Ich fand die Idee in verschiedene Rollen zu gehen und aus beiden Perspektiven zu arbeiten wirklich spannend.
Das Briefing, welches Gina und ich für die andere Gruppe erstellen.
Das Briefing, welches wir von einer anderen Gruppe bearbeiten durften.
Zwischenübungen
Diese stehen nicht mit dem Essay in Verbindung.
Ergebnisse
KI Bild Animation
Reflexion
Das Kurzprojekt hat mir einen neuen, kritischeren Blick auf das Thema gegeben. Ich fand es spannend besser zu verstehen, wie KI funktioniert, welche Chancen sie bietet, aber auch, wo ihre Grenzen liegen.
Besonders interessant war für mich, sie selbst kreativ auszuprobieren. Ich habe mir zum Beispiel für einen Monat Midjourney geholt und damit experimentiert. Dabei habe ich gemerkt, wie inspirierend KI sein kann, gerade für visuelle Ideen oder Moodboards ist sie ein super Werkzeug. Man kann schnell verschiedene Stimmungen, Farben oder Kompositionen testen und dadurch neue Ansätze für eigene Projekte finden.
Gleichzeitig habe ich aber auch gesehen, wie viele Stereotype noch in den generierten Bildern stecken. Wenn man Begriffe wie „Frau“ oder „Künstlerin“ eingibt, kommen oft klischeehafte Darstellungen…meist weiße, junge, normschöne Frauen. Das hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, die Ergebnisse kritisch zu hinterfragen und nicht unreflektiert zu übernehmen.
Trotzdem habe ich keine Angst vor KI. Ich sehe sie als Ergänzung, nicht als Ersatz. Unsere Arbeit lebt von Emotion, Intuition und echtem menschlichen Erleben und das kann keine Maschine nachbilden.
Danke an Katia Klose für die Leitung dieses Kurzprojektes und für den wertvollen Input.