In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In meiner Bachelorarbeit habe ich mich zu Beginn mit der Mensch-Mikroben-Beziehung auseinandergesetzt. Bei der Konzeptentwicklung stieß ich aber auf ein weiteres Problem: Die Onlinepräsenz von Museen. Nun habe ich ein Grundkonzept entwickelt, Informationen in Form einer interaktiven Website zu vermitteln. Dieses Format kann darüberhinaus auch als ein virtueller Ausstellungsraum genutzt werden. Den Link zum Prototypen findet ihr in den Projekt-Informationen. Die Website ist vorerst nur für HD-Auflösungen implementiert.
Seit vielen Jahrhunderten, von der Entdeckung der Mikrobe über die „Mikrobenjäger“ bis hin zu den zahlreichen Studien der Mikroben als nützliche Helfer, entwickelte sich die Sichtweise auf Mikroben kontinuierlich. Die Akzeptanz für das Fremde im eigenen Körper ist in den letzten vier Jahrzehnten gestiegen. Infektionen schienen eher als ein „Zusammentreffen nicht aufeinander eingespielter Lebensformen“ (Dr. Grote, 2020), als ein bösartiger Angriff. Auch unter der Bevölkerung wuchs die Faszination über Mikroben, zu erkennen an der Eröffnung des Mikrobenmuseums „Micropia“ in Amsterdam.
Um 1980 flammte der Kampf gegen Mikroben jedoch mit der Aids-Epidemie wieder auf. Laut Biologe und Wissenschaftshistoriker Dr. Mathias Grote böten sich Vergleiche bei dem Umgang mit der HIV-Epidemie und der momentanen Covid-19-Pandemie. Er sieht Parallelen in der Stigmatisierung, der Ikonographie des Virus sowie den Zusammenhang von biomedizinischem Wissen mit Appellen zu Verhaltensänderungen wie die Verwendung von Kondomen und nun die der Masken.
Die Werbekampagnen zu Reinigungsmitteln und insbesondere zu Desinfektionsmitteln bestärken die Auffassung, mit „Keim-Abtötung“ gesund zu bleiben. Aber es besteht ein Risiko bei kontinuierlicher Mikroben-Abtötung und damit bei Schädigung der natürlichen Hautbarriere, gerade dann Gefahr zu laufen, an Infektionskrankheiten zu erkranken. Auch wenn es jetzt wichtig ist auf eine gewisse Hygiene zu achten, scheint sich diese durch die anhaltenden Wiederholungen zu Gewohnheiten zu manifestieren. Und welche Folgen dieses Zusammenleben mit Mikroben haben wird, ist abzusehen. Daher sollte gerade in Zeiten eines Ausnahmezustands die Notwendigkeit bestimmter Mikroben nicht unerwähnt bleiben, vielleicht auch das Zusammenspiel von Mensch und Mikroben stärker beleuchtet werden, um ein gesundes Bewusstsein gegenüber Mikroben insbesondere Viren aufrecht zu erhalten.
Design Research
Botschaft
Mein Ziel war es, bei den Menschen ein Bewusstsein für das Thema Mikroben zu schaffen. Sie sollen ein differenziertes Bild von Mikroben im Sinne von Viren und Bakterien bekommen. Zusätzlich wäre es erstrebenswert das Interesse bei der Zielgruppe zu wecken, das Wissen zu dem Thema weiter zu vertiefen, die Tipps umzusetzen und somit die Zahl der an chronischen Krankheiten leidenden Menschen zu senken.
Zielgruppe
Um tatsächlich die Zahl der an chronischen Krankheiten leidenden Menschen zu senken, muss eine Veränderung an der Ursache angestrebt werden. Chronische Erkrankungen folgen aus einem fehlentwickelten Immunsystem. Dieses wird durch das Mikrobiom trainiert. Unser Mikrobiom entwickelt sich in den ersten drei Lebensjahren. In den ersten drei Lebensjahren sind die Eltern für die Entwicklung des Kindes verantwortlich. Daher richtet sich meine Arbeit an werdende Eltern oder Partnerschaften mit Kinderwunsch im Alter von ca. 30 Jahren (durchschnittliches Alter der Mutter bei Geburt des ersten Kindes, Statistisches Bundesamt). Diese übernehmen bewusst Verantwortung und nehmen Veränderungen in Kauf. Dadurch könnten Krankheiten durch Wissen nachhaltig vorgebeugt werden.
Wissensbeschaffung
Um herauszufinden, wie ich das Wissen vermitteln kann, hilft es zu wissen, auf welche Informationsquellen werdende Eltern, aber auch die Bevölkerung zurückgreifen. Anhand der Statista Umfragen konnte ich eine gemeinsame, beliebte Informationsquelle definieren: Das Internet. Eine weitere wichtige Informationsquelle für werdende Eltern ist der behandelnde Arzt.
Museen im Fokus
Museen dienen noch heute als vertrauenswürdige, erlebbare Informationsquelle. Vorwiegend dienen sie jedoch mit museumspädagogischen Angeboten Schülerinnen und Schülern. Dennoch arbeiten Museen kontinuierlich daran, durch partizipative Angebote das Publikum in Museen zu locken.
Zu Zeiten der Covid-19-Pandemie werden die Museen vor eine noch weitere Aufgabe gestellt: Ihre Onlinepräsenz. Aufgrund des Lockdowns mussten die Museen für viele Wochen schließen. Sie mussten kreativ werden, um dennoch weiterhin ihre Zielgruppe zu erreichen. Das Deutsche Hygiene-Museum Dresden stellt für mich ein Vorzeige-Museum dar. Dieses gibt auf seiner Website durch Texte, Bilder, Videos und Tonaufnahmen tiefe, eindrucksvolle Einblicke in die Ausstellungen. Gekrönt werden diese Erlebnisse mit einer digitalen Führung oder sogar einem 360°-Rundgang durch die Ausstellung.
An dieser Stelle habe ich angeknüpft und ein digitales Format entwickelt, um in Zeiten wie einer Pandemie weiterhin präsent zu bleiben, aber auch in dieser fortschreitenden Digitalisierung die Zielgruppe zu erweitern.
Wissensvermittlung
Wenn es um die Wissensvermittlung geht, gibt es Modelle, die einem helfen zu verstehen, mit welchen Methoden Menschen Informationen aufnehmen. Wichtig sind dabei die Sinneseindrücke, die bei der Informationsaufnahme gesammelt werden. Daraus ergeben sich vier Lernstile:
› Visuelles Lernen (Lernen durch Schauen)
› Auditives Lernen (Lernen durch Hören)
› Lesen und Schreiben (Lernen durch Verarbeitung von Texten)
› Kinästhetisches Lernen (Lernen durch die Praxis, durch Bewegung)
Wie Designer Wissen vermitteln können
Als Designer kann ich durch vier Hauptkanäle Informationen vermitteln: Text, Bild, Bewegtbild und Interaktion. Dabei steht Text für den Lernstil „Lesen und Schreiben“, Bild für „visuelles Lernen“, Bewegtbild für „auditives Lernen“ (zusätzlich auch „visuelles Lernen“ und „Lesen und Schreiben“) und Interaktion für „kinästhetisches Lernen“. Diese können einzeln oder auch kombiniert genutzt werden. Für eine optimale Informationsaufnahme sollten alle Lernstile einbezogen und somit eine Kombination der Kanäle angestrebt werden.
Daher habe ich mich in meiner Arbeit auf User Experience spezialisiert, einige bestehende Formate von Museen analysieren und daraus ein eigenes, gestalterisches Konzept entwickeln.
Bachelordokumentation
Für die Umsetzung begann ich mit der Entwicklung der zu erzählenden Geschichte und der Visualisierung der ersten Ideen. Anhand dessen schrieb ich ein Skript, wobei parallel auch das Storyboard entstand. Nach Einarbeitung von Feedback begann ich mit der Umsetzung der Website in Adobe Muse. Von dort konnte ich auch im Anschluss meine gestaltete Website in eine HTML-Datei exportieren.
Link zur fertigen Website findet ihr unten in den Projekt-Informationen. Die Website ist vorerst nur für HD-Auflösungen implementiert.
Impressionen der Website
1 Kommentare
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