In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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KURZFASSUNG / ABSTRACT Grundlagenprojekte bei Prof. Dr. Manuel Kretzer im Wintersemester 2021/22
In diesem Projekt kann man der Ausarbeitung meiner Semesterübungen im Kurs Material und Technologie folgen.
Die ersten Ideen bestanden aus dem skizzieren von unterschiedlichsten Möglichkeiten und Varianten.
Als Grundform wählten wir ein stumpfwinkliges Dreieck, da wir es spannend fanden, die Formen nicht ausschließlich in den Einschnitten ineinander stecken zu können, sondern auch in der Lage sind den spitzen Winkel in ein weiteres Objekt.
Die erste Variante hatte sehr viele Abstufungen und durch zusätzliche Einschnitte mehrere Schwachstellen, welche zu brechen drohten. Zusätzlich konnte man es in keinen verschiedenen Winkeln ineinanderstecken.
Die zweite Variante hingegen war wiederrum sehr simpel gehalten, man konnte das Objekt in einem bestimmten Winkel ineinanderstecken, jedoch empfanden wir diese Variante als auch recht langweilig.
Die dritte Variante bot das meiste potential der individuellen Möglichkeiten daraus ein Konstrukt zu bauen, welches sich von Mal zu Mal unterscheidet.
Maße der einzelnen Objekte: 11cm, 7cm, 15cm
Nach den ersten Probedrucken entschieden wir uns für die Variante mit einer geraden und einer gestuften Seite, da diese die meiste Staibilität bot und zusätzlich die meisten Optionen die Figur ineinander zu stecken. Zusätzlich ließen sich an unterschiedlichen Optionen die Winkel so anpassen, dass ich die Idee verfolgen konnte ein Konstrukt mit vielen verwineklten Aspekten.
Beim wiederholten Ausprobieren der Zusammensteckoptionen bemerkte ich, dass trotz verschiedenster Optionen die Objekte ineinanderzustecken man meist dazu tendiert bestimmte Komponenten gleich zu lassen, wodurch es dazu kommt dass bestimmte Verbindungsschlitze nie wirklich genutzt werden. Also entschied ich mich zur Reduktion des Objekts. Ich verzeichtete auf die vertikalen und horizontalen Einschnitte und setze die Löcher ebenfalls in den Winkel der Einschnitte am Rand.
Die roten Hilfslinien ermöglichten ein Arbeiten mit identischen Winkeln, während die grünen Hilfslinien Abstände symbolisieren wodurch man die Form an möglichst vielen Punkten ineinander stecken kann. So stimmte ich die Distanz von den einzelnen Teilen des Dreiecks aufeinander ab.
Nach der fertigen Ausarbeitung des Objekts ging es zum Lasern, es klappte alles wie erhofft, nur die Schlitze wurden bei dem Laser des Materialbilitylabs durch einen leicht anderen Laser minimal größer, wodurch das System leider nicht mehr so stabil ineinander steckte wie beim Prototyp.
Nun konnte ich die einzelnen Teile zu einem Konstrukt zusammen stecken, bei dem ich den Fokus in erster Linie auf die Variation in den Steckoptionen legte. Somit bemerkte ich, dass man in der Lage war sehr stabile Gittersysteme zusammenzustecken, welche fast schon architektonisch wirkten.
Eine Option die ich mir vorstellen könnte wäre das Erklären und Experimentieren mit Gitterkonstruktionen und deren Stabilität anhand des Stecksystems für Menschen die gerade architektonische Grundlagen lernen müssen. Es wäre eine spielerische Aueinandersetzung mit der Beständigkeit geometrischer Figuren.
Unser Ansatz bei der Aufgabe war in erster Linie mit etwas zu experimentieren, womit jeder andere Mensch auch schnell und prakikabel arbeiten kann. So entschieden wir uns für Bioplastik aus den Bestandteilen Agar Agar, Glycerin und Wasser.
Die erste Erkenntnis war, dass wenn wir schon mit nachhaltigen Materialen forschen auch wirklich den Wunsch haben die Herkunft der von uns genutzten Zutaten hinterfragen und vegane Bestandteile verwenden. Daher benutzen wir für unsere Experimente auch keine Gelatine und statt normalem Glycerin ausschließlich Bioglycerin.
Bei der Internetrecherche fanden wir heraus dass die Zusammensetzung auch die Eigenschaften des resultierendes Materials verändern würde, in erster Linie die Flexibilität. Da wir jedoch mit teilweise anderen Zutaten arbeiteten als Rezepte im Internet mussten wir noch durch Experimentieren ergründen was das mit unserem Material macht.
Die Faktoren die ich während des Zubereitens veränderte waren abgesehen von Zusammensetzung der Bestandteile auch der Temperaturanstieg, der Wasseranteil und die Dauer des Erhitzens.
Erste Probe: 120ml Wasser, 4g Agar Agar, 1,2g Glycerin (10min)
Zweite Probe: 100ml Wasser, 4g Agar Agar, 3g Glycerin (4min)
Dritte Probe: 90ml Wasser, 4g Agar Agar, 10g Glycerin (6min)
Unser Fazit aus den ersten Experimenten war, dass durch die Glycerinzugabe unsere Proben zwar flexibler, aber auch wesentlich öliger wurden. Die Temperatur und Dauer des Vorgangs machte auf den ersten Blick keine erheblichen Unterschiede. Durch das Verwenden von Agar Agar statt Gelatine ist das Material letztendlich nicht komplett farbneutral sondern leicht geblich. Außerdem ist es durchsichtig und nur leicht milchig durch die Blasenentwicklung im Prozess. Die Oberfläche ist recht glatt, es fühlt sich ähnlich an wie Latex.
Nach den ersten Versuchen zeigte sich, dass vor allem die Beständigkeit und die Flexibilität zusammen mit der Textur des Materials sehr gute Kriterien waren die wir weiter ausarbeiten wollten. Eine mögliche Verwendung somit wäre Kleidungsmaterial für Jacken und ähnliches, da es auch hydrophobe Eigenschaften besitzt.
Während ich die Grundrezeptur aus Agartine, Glycerin und Wasser bei der Zusammensetzung der zweiten Probe (100ml Wasser, 4g Agar Agar, 3g Glycerin) beließ, fügte ich nun noch Zucker und Spirulina hinzu für eine ansprechendere Farbgebung. Der Zucker hilft der Farbe von Spirulinapulver sich zu stabilisieren. Bei dieser Prozedur stellte sich heraus, dass für ein nicht milchiges Endprodukt wichtig ist, die Spirulina Flüssigkeit zusätzlich noch zu filtern, da das Algenpulver sich teilweise nicht auflösende Bestandteile beinhaltet.
Im weiteren Arbeitsschritt fokussierte ich mich auf die Blasenbildung des Materials, da ich diese als Eigenschaft sehr interessant fand. Dafür benötigt es Essig, mehr Glycerin und anschließend Backpulver. Bei der Zugabe von Fit in Kobination mit Agartine litt die Elastizität der Probe ungemein, es bröckelte schnell und hatte auch nicht mehr die angenehm glatte Haptik, weshalb ich mich gegen Spülmittel entschied.
Die finale Probe stellte ich her mit 100ml Wasser, 5g Agartine, 4ml Glycerol, 6g Spirulina, 10g Zucker, 2ml Essig und 3g Natron. Ich begann damit den Zucker im Wasser zu lösen und dieses Gemisch dann abkühlen lassen. Das Spirulina mahlte ich im Mörser zu feinem Pulver, mischte es dann mit Wasser und filterte es durch Küchenrolle. Anschließend konnte ich das Zuckerwasser dann mit dem Spirulina mischen, sodass es ungefähr 120ml zusammen ergab. Auf mittlerer Hitze vermengte ich dies dann mit dem Glycerol und dem Agartinepulver bis es köchelte und wartete ca. 5 Minuten bevor ich es wieder von der Platte nahm. Noch warm goss ich es in eine Glasform und mischte Essig darunter, anschließend kam das Backpulver dazu. Ich rührte bis keine neuen Blasen mehr entstanden und ließ es anschließend abkühlen. Das Material zeichnet sich durch eine Gewisse Leichtigkeit aus, hat eine fast schon weiche Oberfläche und ist sehr elastisch.
Aufgrund der Leichtigkeit des trotzdem sehr festen Materials und der rauen Oberflächenstruktur des getrockneten Materials könnte ich es mir gut als Lederalternative vorstellen. Es ist gut formbar, aber trotzdem recht beständig. Außerdem ist es Wasserabweisend. Durch die zugefügten Blasen im Inneren ist es trotz allem ein nicht so massives Material, welches auch dämpfende Eigenschaften besitzt. Je nach Anwendungsbereich lässt sich weiter mit Glycerin variieren um die Elastizität zu steigern.
Bei dieser Übung ging es um die Beschaffenheit, Wirkung und den Aufbau von Mustern und Strukturen. Dafür sollten wir mit der 3D Software Rhino 7 und dem zugehörigen Plugin Grasshopper verschiedene Formen generieren lassen.
Meine ersten Idee war es ein Muster generieren zu lassen, welches trotz seiner mit einem Programm erstellten Elemente nahezu organisch wirkt. So erstellte ich bei grasshopper die ersten Entwürfe mit fast schon wellenartigen Elementen. Ich hatte den Wunsch dass man beim Betrachten nicht direkt zuordnen kannen, welchen Ursprung dieses Muster haben könnte.
Durch das übertragen der einzelnen Varianten, welche ich mit Rhino generieren ließ, war es mir auch möglich, die Ebenen so zu nutzen, dass ich für verschiedene Kreise unterschiedliche Stifte verwenden konnte. Jedoch war ich mit dem Ergebnis beim Plotten noch nicht zufrieden, da die Anordnung der Kreise noch zu zufällig wirkte.
Ebenfalls probierten wir, wie es aussieht mit einem Bildgenerator verschiedene Bilder in Muster umzuwandeln.
Ich verfolgte weiterhin die Kreismuster und platzierte kleiner Kreise in den größeren um den Anschein einer Plastizität zu erwecken. Zusätzlich experimente ich noch mit weiteren Mustern und weiteren Grasshopper Tutorials, um vielfältigere Ergebnisse zu haben.
Im Laufe der Auseinandersetzung mit diesen verschiedenen Muster fiel mir negativ auf, dass mir schlicht und ergreifend der Bezug zu diesen einzeln aneinandergesetzten Kreisen fehlte, es bot keine Spannungspunkte, die organischen Aspekte waren ebenfalls zu minimal um dadurch mehr Bezug zu der Anordnung zu bekommen. So bewegte ich mich mehr in Richtung optische Täuschung.
Letzendlich sprach mich die letzte erstellte Musterung am meisten an, es gab mir eine gewisse innere Ruhe, trotzdem existieren in den Entwürfen Spannungspunkte. Durch die wellenförmige Anordnung behielt es trotzdem organische Apekte.
Zusätzlich zu dem fast schon mandalaartigen Gebilde kam mir die Idee, durch das Nachbilden einer schlangenähnlichen mehr organischen Charakter in die Musterung bringen zu können.
Ich benutzte Fineliner für starke, aber dünne Linien die erst von weiter weg Räumlichkeit suggerierten. Zusätzlich legte ich mithilfe von Ebenen bei inkscape das Muster dupliziert übereinander, um die optische Täuschung zu verstärken. Das tat ich mit beiden meiner Varianten.