Thesis - Sexualität als Prozess

Sexualität als Prozess. Wie gibt man Raum für die Auseinandersetzung eines Themas, das so tabuisiert ist und doch so viel auslöst? Vanessa und Wencke erforschten für ihre Bachelor Thesis, was Sexualität in ihrer Gesamheit bedeuten kann. Dazu befragten und hinterfragten sie sich selbst und viele andere Menschen. Das Ergebnis ist eine Einladung zum Nachdenken.

Rückblick

Unsere Recherche startete als Themenfeld »Sexualität und Kinder« mit dem Fokus auf Aufklärung. Kinder und Sexualität zusammenzudenken, ist unserer Meinung nach immer noch gesellschaftlich sehr kontrovers. Zum einen liegt das am Mythos des »unschuldigen Kindes«, demnach Kinder unbelastet von sexuellen Gefühlen, Gedanken und Handlungen heranwachsen sollen. Der Eintritt in die Welt des Sexuellen bedeutet demnach den Verlust der Unschuld und ist Teil einer lustfeindlichen Sexualmoral. Zum anderen fehlt vielen Menschen das Wissen über kindliche Sexualität. Sexualität wird meist mit Sex gleichgesetzt, demnach ist das Thema nur etwas für Jugendliche und Erwachsene. Daraus entstand unsere Fragestellung:

Wo beginnt eigentlich Sexualität?

Sexualität ist ein Prozess

Sexualität fällt nicht an einem Tag plötzlich in unser Leben und ist dann irgendwann gesättigt und ausgelernt, bestimmt dazu immer gleich zu bleiben. Sie ist schon immer in uns und entwickelt sich ständig, bleibt dabei faszinierend und immer ein Stück rätselhaft. Sich darüber auszutauschen, wie andere Menschen ihre Sexualität (er)leben, kann das eigene Bewusstsein erweitern und Freiräume eröffnen.

Die Sichtweise auf Sexualität ist in unserer Gesellschaft allerdings oft sehr eingeschränkt und stigmatisiert. Wir stellten uns daher die Frage: Wie können wir Menschen anregen, sich ganzheitlich mit ihrer Sexualität auseinander zu setzen?

Die Research-Arbeit

PDF

BA_Recherche_VanessaEnigk_WenckeHamann_Sexualitaet.pdf

Wie können wir Menschen anregen, sich ganzheitlich mit ihrer Sexualität auseinander zu setzen?

Konzept

Wir bewegen uns bewusst im Kosmos einer provinziellen Kleinstadt. Diesen Kosmos und Dessau kennen wir gut aus unserem familiären Umfeld und sehen, dass dort sehr wenig ganzheitliches Verständnis für Sexualität herrscht. Das Thema ist im öffentlichen Raum kaum präsent und die Menschen wenig sensibilisiert.

Unsere Zielgruppe sind:

⤷ Menschen, ohne leichten Zugang zum Thema Sexualität / ohne Raum im Alltag, um über Sexualität nachzudenken

⤷ Menschen, die beim Buzzword Sexualität Rotlicht und Porno erwarten

Schnell war uns klar, dass wir eine Ausstellung konzipieren wollen. Wir sehen darin das Potential unsere Thesis analog sichtbar zu machen und viele Menschen aus Dessau zu erreichen.

Methodik: Impuls-Set

Um Inhalte für unsere Ausstellung zu generieren, wollten wir Menschen treffen, zusammenbringen und persönliche Geschichten sammeln. Die Ausstellung soll zur Auseinandersetzung anregen, Impulse geben - wie erreicht man das? Für die Generierung dieser Gedankenanstöße haben wir eine Methode entwickelt, die wir Impuls-Set nennen.

Wie reagieren Menschen auf dieses Impuls-Set, das wir entwickelt haben? Welche Faktoren lösen eine spannende Reaktion aus, welche nicht? Um das herauszufinden, luden wir eine Reihe Menschen verschiedenen Alters, Berufs, Lebensstils ein, um unser Impuls-Set zu testen. Dies bildete die Grundlage unserer Arbeit und Inhalte unserer Ausstellung.