Wie alles begann

Der Fachbereich Design ist, sind wir ehrlich, leider etwas unsichtbar. Es passiert viel hinter den dicken Wänden des Lyzeums, aber so richtig mitbekommen tut das nicht jeder. Was machen die Designer*innen eigentlich? Ach, man kann in Dessau Design studieren? 

Unsere Aufgabe war es nun, die Hochschule neu zu bewerben. Es bildete sich ein Team aus 4 studentischen Hilfskräften. Wir, Johanna, Bonita, Sabrina und Alex befassten uns ein halbes Jahr, mit der Unterstützung von Prof. Lecuna, mit der Frage, wie man unseren Fachbereich für Interessenten*innen zugänglicher erklären und kompakt zusammenfassen kann.

Anfangs haben wir uns vor allem viel getroffen und über unsere persönlichen Erfahrungen und Meinungen zu unserem Studium ausgetauscht. Woran denke ich, wenn ich ans Studieren an der HSA denke? Was für Symbole gibt es? Was hat mir persönlich zu Beginn meines Studiums gefehlt? Was braucht die Hochschule? Und natürlich immer wieder: Was ist Design für dich, was ist es für mich?

Okay, es wird ein Buch!

Gestaltungsprozess

Zu viert hat man den Vorteil, dass man sich vor lauter Ideen kaum retten kann. Man sprüht vor Energie: Lass ein Lesezeichen machen, lass mit transparenten Seiten arbeiten, wie wäre es mit Trennwänden? Oder mal ein ganz anderes Format als einen gängigen Werbeflyer? Vielleicht was zum Handwerkeln, als Werbung dazu?

Über Miro sammelten wir Inspirationen, erste Entwürfe und ordneten unsere Gedanken, woran alles gedacht werden muss, wenn es um Werbung geht. Ziel: Wir wollen die Hochschule darstellen, wie sie ist. Familiär, verspielt, chaotisch. Mit Ästhetik.

Irgendwann kommt dann natürlich doch der harte Schlag mit der Realität und die Einsicht, dass viele Ideen total cool sind, aber sich nicht so leicht durchsetzen lassen. Tschüss verspieltes Format (nicht so umweltfreundlich beim Druck) und tschüss transparentes Papier (machen die hier eh nicht..). Unsere Entwürfe waren alle sehr bunt und verspielt, für Interessenten*innen sollten die Infos jedoch auf den ersten Blick klar verständlich und nicht überfordernd sein, wie wir aus den jetzt regelmäßigen Meetings mit Lecuna mitnahmen.

Die Ergebnisse aus den wiederkehrenden Treffen mit unseren Entwürfen zeigen, darüber sprechen, diskutieren, neu machen, waren die Basis für unseren weiteren Gestaltungsprozess. Klar war jetzt: Wir wollen am Ende ein Heft in den Händen halten, mit 20 studentischen, repräsentativen Projekten des Fachbereichs. Zusätzlich sollten Studieninteressierte auch über den Ablauf des Studiums, über Werkstätten und Lehrende und den Alltag in Dessau informiert werden. Was Integriertes Design bedeutet, sollte jedem nach Durchblättern des Hefts klarer sein.

Wir nutzten die Dokumentationen der Studierendenprojekte aus den verschiedensten Semestern und Designbereichen auf Incom. Damit hatten wir eine gute Plattform für die Recherche und einen guten Überblick sowie Zugang zu den Studierenden. Unser Layout sollte flexibel und anpassbar sein, da wir mit unterschiedlichen Bildformaten und Textlängen arbeiten mussten. Mit Hilfe von wöchentlichen Feedbackrunden entwickelte sich nach und nach das jetzige Layout für das Heft.

Das Ergebnis

Unser Layout – mit der fertig entstanden Arbeit im Großformat auf der linken und dem geschilderten Arbeitsprozess auf der rechten Seite. Hier unten seht ihr ein paar Ausschnitte von Projektseiten, aber auch von der beliebten Zitat-Seite der Profs mit Illustrationen von Bonita und einer Vorstellung der Werkstätten.

Die Werbebroschüre ist klar und schlicht gehalten. Damit es nicht langweilig wird, haben wir verspielte Kritzeleien eingebaut – wie es auf dem Cover ja schon angedeutet wird. Das hat die Wirkung, als blättere man durch die Notizen eines Studierenden, der Projekte immer wieder kommentiert, kleine Anmerkungen macht und auch sehr gerne kleine Sketches hinterlässt.

Wir machen noch Postkarten!

Die Idee: Bastel dir deinen eigenen integrierten Designer zusammen! (Inspiriert von einer Postkarte irgendwo aus Leipzig)

Neben dem Werbeheft entstanden verschiedene Postkarten. Wir hatten Lust, neben der Broschüre noch etwas Humorvolles zu gestalten, dass sich jeder kostenlos mitnehmen kann und gleichzeitig eine kleine Werbung für den Studiengang ist. Die Postkarten zeigen Motive, die wir alle in unserem jeweiligen Stil gezeichnet habe. Sie lassen sich individuell zusammensetzten – so entstehen verrückte Figuren. Jeder kann sozusagen seinen eigenen kleinen integrierten Designer gestalten, denn so wie sich unser Studiengang zusammensetzt, setzt sich auch die Figur aus verschiedensten Inhalten zusammen.

Gestalterinnen

Wir sind (von links) Bonita, Johanna, Sabrina und Alex und haben das Werbeheft, sowie die Karten gestaltet. Betreut wurden wir von Prof. Alejandro Lecuna, Prof. Severin Wucher und Claudia Brinkel.

Cool, wo krieg ich das jetzt her?

Die Postkarten liegen überall im Lyzeum rum zur kostenlosen Mitnahme. Wenn du eine Broschüre möchtest, wende dich an das Dekanat, dort kannst du sie für 3€ erwerben!