In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Das Großprojekt „Johannis“ vom Sommersemester 2022 beschäftigte sich mit der Umgestaltung der Johannisstraße. Dazu haben wir von der Stadt Dessau den Auftrag bekommen Ideen zu entwickeln, kreativen Input und einen neuen Blickwinkel für die anstehende Umgestaltung zu geben.
Das Großprojekt „Johannis“ beschäftigt sich mit der Sanierung der sich im Innerstädtischen Bereiches Mitte in Dessau befindenden Johannisstraße.
Unsere Gruppe hat sich im Zuge des Projektes mit Ruhezonen und Sitzgelegenheiten beschäftigt. Dabei ist uns die große ungenutzte Rasenfläche an der Ecke Johannis-/Kavalierstraße aufgefallen.
Mit Inspiration von unserem Hochschulcampus hatten wir die Idee ähnliche Sitzpools zu gestalten, in und an denen sich Leute hinsetzen, ausruhen und die Stadt in einem anderen Blickwinkel erfahren können. Außerdem haben wir uns gedacht, dass diese Pools für verschiedene Veranstaltungen genutzt werden können, wie beispielsweise kleine Konzerte, Lesungen, Gottesdienste und vieles mehr. Unser Projekt benannten wir nach der großen Statue des anhaltischen Fürsten welche an jener Ecke zu finden ist.
Zuerst überlegten wir, wie die Sitzpools an sich aussehen sollten und ob wir beispielsweise eine große Sitzgelegenheiten gestalten sollten oder mehrere kleine.
Wir ließen uns von verschiedenen Formen inspirieren und versuchten uns auf eine Sitzpool-Form festzulegen. Da für uns schon von Beginn an klar war, Bäume und Pflanzen in die Gestaltung mit einzubeziehen, entschieden wir uns schnell für ein organisch anmutendes, geschwungenes Design, welches sich in die Natur passend einfügt.
Im Verlauf des Prozesses hatten wir uns dann für zwei bis drei kleine und mittelgroße Pools entschieden, die als eine Gruppe angeordnet sein sollen. Durch ihre Form bietet sie Sitzmöglichkeiten für verschieden große Personengruppen, sodass diese sich bei Gesprächen anschauen können und nicht voneinander weggedreht sitzen müssen.
Für besagte Veranstaltungen hatten wir ebenfalls die Idee eine Bühne mit einzubauen. Diese sollte nur als Seitenelement dienen und nicht zu sehr auftragen, also nicht der Mittelpunkt des ganzen Ruheortes sein. Daher war sie ebenfalls als Sitzmöglichkeit mit Sonnenschutz gedacht. In Skizzen und Renderings haben wir uns überlegt wie diese aussehen könne. Im Prozess beschlossen wir eine grüne Überdachung mit einzubauen, welche auch Schall reflektieren sollte, damit einerseits die direkten Anwohner vor Lärm geschützt sind und andererseits die Zuschauer Musik oder eine Lesung besser wahrnehmen können.
Mit diesem Modell stellten wir den Auftraggebern von der Stadt erstmals unsere Idee vor.
Hier wird die Aufteilung der Pools gezeigt, die überdachte Bühne und auch eine mögliche Begrünung der Fläche. Schautafeln, die nicht nur Veranstaltungen bewerben können, sollten auch als Schallschutz in Richtung Kavalierstraße dienen, sodass der Park vor Autolärm geschützt würde.
Kritikpunkte:
Bühne zeigt in Richtung Wohngebiet → Ruhestörung
statische Kuppel der Bühne ist nicht nötig → könne auch für Veranstaltungen immer auf und abgebaut werden
Platz ist nicht für alle zugänglich, nicht barrierefrei
Anhand der gegebenen Kritikpunkte haben wir unser Model angepasst und auch weiterentwickelt.
Wir haben Sitzgelegenheiten auf normaler Sitzhöhe hinzugefügt, dass selbst Leute die sich nicht uneingeschränkt bewegen können einen Möglichkeit haben sich hinzusetzen. Diese Bänke sind auch in Richtung Bühne gedreht, dass alle teilnehmen können.
So haben wir auch Bodenrampen angedacht, die in die Pools hineinführen und auch auf der Seite der Kavalierstraße in den Park hinein.
Einer der beschriebenen Punkte der Stadt war auch, die Bodenhöhe der Kavalierstraße im Vergleich zu der Johannisstraße stark verschieden ist. Wir wollten unsere Pools erst durch Begradigung an den Höhenunterschied anpassen, aber am Ende haben wir uns doch dafür entschieden den Boden des Parks ebenen zu lassen.
Die Gestaltung der Bühne hat sich dabei auch weiterentwickelt.
Wir wollten einen neuen Ort für sie auswählen, ohne dass die Anwohner von den Geräuschen gestört werden. Deswegen haben wir sie auf eine andere Ecke gesetzt und von der Johannisstraße weggedreht.
Wir hatten auch weitere Designideen für sie. Wir haben uns an Konzertmuscheln orientiert und diese im weiteren Schritt mit Begrünung versehen. Da nun aber Pflanzen den Schall eher absorbieren als reflektieren würden, mussten wir uns eine Lösung überlegen.
Prof. Gellert hatte uns an verschiedene Möglichkeiten Schall zu reflektieren herangeführt und so sind wir dann bei den Schallspiegeln geblieben. Also kreisrunde Metallspiegel mit einem Durchmesser von etwa 30cm, die an dem Gerüst der Kuppel innen befestigt sind.
Sie sind aus Cortenstahl und passen sich durch ihr rotes rostiges Aussehen an die umliegende Begrünung an.
Cortenstahl wird auch in der Überdachung der Bühne verwendet.
Ein wichtiges Thema war auch die Müllentsorgung. Wir wollten es in den Park mit einbeziehen, also so dass nicht einfach nur ein Eimer in der Landschaft steht sondern es mit den anderen Elementen des Parks interagiert.
In unserem Zwischenmodell hatten wir provisorisch erstmal Eimer hingestellt um zu zeigen, dass wir auch daran gedacht haben. Dann im weiteren Schritt, hatten wir uns überlegt wie wir unser Vorhaben umsetzen könnten.
Prof. Gellert hatte die Idee, dass wir die Mülleimer in die Bänke mit integrieren könnten, aber zuletzt haben wir uns dann dafür entschieden die Müllentsorgung mit der Begrünung zu verbinden. In Form von Mülleimern die auch als Baumstammschutz verwendet werden.
In unserem Zwischenmodell hatten wir ja auch die Idee mit Schautafeln die als Schallschutz dienen. Aus dieser Idee hatten wir uns überlegt Hecken anzupflanzen, deren Gerüst eine Zusammenstellung verschieden großer Kreise sind, welche auch überlappen und zerschnitten sind.
Aber diese Idee wurde dann nicht weiter verfolgt, weil sie den Park zu sehr von der Johannisstraße separiert.
Es ist auch vorgesehen Bäume und Büsche in dem Park zu pflanzen, sodass mehr Schatten gespendet und die grüne Ästhetik aufgewertet wird.
Franz' Kultureck - ein Ort zum Zusammenkommen.