In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Vom ersten Sketch bis zum fertigen Film. Eine Doku über die Erstellung eines kurzen Imageclips für die Naturerlebniszentren in Mecklenburg-Vorpommern.
Bereits im Vorfeld deutete sich an, dass die Zusammenarbeit mit dem Partner-Netzwerk herausfordernder werden könnte, als anfänglich angenommen. Lange Meetings, wenig handfeste Informationen, ratlose Studierende.
„Was genau wollen die jetzt eigentlich?“
„Ich weiß auch nicht. Und die scheinbar ebenso.“
Zielstellung war es, kurze Imagefilme zu kreieren, die MV-Touristen in die Naturerlebniszentren locken sollten. Was genau die NEZ's sind? Das sollte ich erst im Laufe der Dreharbeiten vollends realisieren. Mit eher schwammigen Aussagen im Hinterkopf besuchte ich ein ums andere Mal die Webseiten der Netzwerkpartner, checkte Videos uns Social Media Kanäle, um mir einen besseren Eindruck von dem schaffen zu können, was beworben werden sollte ...
Aufgabe: Kurze Clips für Social Media. Mein Erfolgsrezept: Humor, kurze, ansprechende und zugleich abwechslungsreiche Shots, die Identifikation mit den ProtagonistInnen hervorrufen. Urlaub in MV kann mehr als Strand, Sonnenbrand und Fischbrötchen, sodass sich der Arbeitstitel quasi von allein aufstellte: Dein Urlaub verdient mehr!
Innerhalb kürzester Zeit wurde ein erstes Storyboard samt eines Animatic-Videos aus dem Boden gestampft, was den Projektpartnern sogleich zusagte und mir verdeutlichte: Du bist auf der richtigen Spur. Ich wollte alles, nur kein austauschbares Imagevideo mit schönen Landschaftsaufnahmen und harmonischer Musik. Das überspitzte Spiel mit Klischees auf der einen - der ästhetische Twist auf der anderen Seite.
Vor Ort agierte ich mit Marek die gesamte Zeit über im zuverlässigen Zweierteam, was unsere Projekte - die beide eine ähnlich humoristische Grundintention verband - sehr beförderte.
Akribische Vorbereitung und pedantische Planungen sind nicht meine Stärke. Improvisation, das Auge für den rechten Moment zur rechten Zeit schon eher. Dennoch war es angebracht und rückblickend gut, mit einer sauber ausgearbeiteten Shotlist zu arbeiten. Dies ermöglichte mir stets, den Überblick zu behalten und am Ende mit fast allen gewünschten Sequenzen nach Hause kehren zu können. Dennoch warf ich jene Shotlist punktuell über den Haufen, weil mich spontane und bessere Ideen überkamen.
Auf der anderen Seite wurden wir vor Ort mit kurzfristigen Problemen konfrontiert, die für uns überraschend kamen:
„Dieser Weg darf keinesfalls verlassen werden!“
„Dieses Tier ist nicht heimisch, es darf im Clip nicht verwendet werden!“
„Wir wollen nicht, dass das in unserem Park so gemacht wird!“
Die teils recht umfangreichen Einschränkungen zwangen ebenso zum Improvisieren, was den eigenen Tatendrang aber nur teilweise dämpfen konnte.
Da die Szenen an vielen verschiedenen Drehorten durchgeführt wurden, bedeutete dies auch viel Zeit, viel Autofahren, viel Arbeit. Tag für Tag wurden die Sequenzen gesammelt, ausgewertet und für die folgende Zeit geplant. Durch die lange Aufenthaltszeit konnte ich nahezu alle Szenen umsetzen und kehrte mit einer prall gefüllten Festplatte zurück nach Dessau.
Was ich während des Drehs bereits vermutete, bewahrheitete sich schließlich während des Schnitts. Manche Sequenzen, die teils ästhetisch, witzig und hochwertig waren, harmonierten in der Praxis leider nicht in dem Maße wie in der Theorie oder dem Animatic. Das bedeutete für mich: Kill your Darlings! Und so manch wunderbare Szene schaffte es letztendlich nicht in den Film.
Aufgrund der riesigen Datenmengen war ich zwingend auf die Arbeit im TimeLab angewiesen. Der bekannte Hackerangriff auf die Uni kam da doch zu einem eher ungünstigen Zeitpunkt. Adobe Premiere lief nicht, dann nur temporär, dann wiederum gar nicht. Das Problem zog sich über Tage hinweg. Teilweise verbrachte ich mehrere Stunden neben der IT-Crowd, die versuchte, das Problem zu lösen. Eine Corona-Infektion knockte mich weitere zwei Wochen aus und so saß ich am Abend vor den Abschlusspräsentationen erstmals an meinem Video, um dies innerhalb weniger Stunden „durchzuballern“. Mit Erfolg. Noch nicht das finale Resultat aber der Clip stieß während des Campusfestes auf große positive Resonanz.
Da mir aufgrund dieser widriger Umstände dankenswerter Weise nachträglich Zeit eingeräumt wurde, konnte ich dem Film noch den letzten Feinschliff verleihen. Kurze Shots, überraschende Momente, atmosphärische Sounds sind das, was ihn auszeichnen und Wiedererkennungswert verleihen.
Ich freue mich wirklich sehr, Teil dieses Projektes gewesen sein zu dürfen. Die Arbeit mit echten Kunden, das hochwertige Equipment, die große Zeitspanne vor Ort, das Arbeiten an unbekannten Orten, sowie die Zusammenarbeit im Team haben mich positiv geprägt und mein Interesse am Film weiter anwachsen lassen. Ich habe gelernt, dass Vorbereitung nicht alles ist, aber vieles. Dass die Bedienung der Kameras kein Selbstläufer ist, sondern Erfahrung und Intuition benötigt.
Gerne würde ich an ähnlichen Folgeprojekten in der Zukunft teilnehmen.