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„Nicht mein Ding - Gender im Design“

Designtheorie bei Alberto Iberbuden im Wintersemester 22/23 des Masters.

Neben zahlreichen Übungen, die Alberto uns näher gebracht hat, langen Diskussionen und Analysen von Texten, Projekten und Ausstellungen, war der Kernpunkt des Semester die Buchvorstellung eines jeden Teilnehmers. Es wurde uns eine Vorauswahl der Bücher gegeben, von denen wir uns selbst eins aussuchen konnten.

Mein Buch war vom Archiv der HfG Ulm und heißt:

„Nicht mein Ding - Gender im Design“

Warum genau das Buch?

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Ich entschied mich für dieses Buch, da ich schon einmal im Theoriekurs des Bachelors einen Vortrag über „Gender im Design“ gehalten habe.

Im damaligen Vortrag ging es hauptsächlich um Karin Ehrnberger, welche mit ihren Projekten und Ausstellungen auf kreative Art und Weise, kritische Impulse entstehen ließ. Impulse, welche ein neues Bewusstsein schaffen sollten.

Bei „Nicht mein Ding - Gender im Design“ ging es um unzählige Projekte, welche von den beiden Kuratorinnen Pia Berger und Katharina Kurz zusammengetragen und bei der Ausstellung vorgestellt wurden. Die Entscheidung, dieses Buch zu nehmen, war leicht, denn das Buch war voll mit etlichen Projekten in verschiedensten Alltagskategorien. An Vielfalt der einzelnen Projekten kaum zu übertreffen.

Die Kapitel waren in sechs Hauptkategorien unterteilt:

Öffentlicher Raum, Spielen und Bildung, Medizin und Gesundheit, Haushalt und Wohnen, Kosmetik und Gender Marketing und Design: Bildung und Beruf.

Geht das auch genderneutral?

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„Joa, links ist halt klar weiblich ne? Ist ja ein Kleid zu sehen! Naja und rechts ist männlich - kennt man ja.“

Aber! Warum geht das nicht genderneutral?! Eine Figur oder eine Form, die weder Weiblichkeit, noch Männlichkeit ausstrahlt. Eine Figur oder Form, die von ALLEN hin- und angenommen werden kann. Geht das?

Wenn du das hier liest, dann mach mit folgender Aufgabe mal eine kleine Pause. Führe gerne die Aufgabe durch, danach kannst du natürlich weiterlesen! :)

Schnapp dir ein Stift und ein weißes Blatt Papier. Setz dich hin, lass alles aus. Leg das Handy beiseite, klapp den Laptop zu oder schalte die Monitore deines Computers aus. 

Nimm dir einen Moment Zeit und versuche eine Figur oder eine Form zu zeichnen/ kreieren, die genderneutral ist. Es gibt kein Richtig oder Falsch. Jeder Versuch ist ein Schritt in die Richtung des genderneutralen Designs!

Nichts gegen Otl Aicher, aber sein Universum an Piktogrammsystemen, sollte mal ein bisschen überarbeitet und angepasst werden!

Also? Versuch einfach mal rum, wer weiß, vielleicht wird es a eines Tages irgendwo übernommen oder zu sehen sein und du denkst dir: „Boooah, den gleichen Ansatz hatte ich damals auch!!!“.

Kennt du "Q"?

Nach dem Selbstversuch der Piktogramme, dachte ich, dass ich nochmal einen anderen Punkt meiner Präsentation hier teile - „Q“.

Ein super Beispiel, das zeigt, dass wir in einer Zeit angekommen sind, in der es wichtig ist, ALLE ansprechen zu können und genderneutral designed werden kann. So, wie es schon der Grundgedanke des Bauhauses

„Q“ ist das Paradebeispiel und ist so gut gelöst, dass ich wirklich hoffe, dass „Q“ Zugang zu den Konzerngiganten wie Apple, Amazon und Google bekommt! Adios Alexa, Siri und Google and Welcome „Q“.

Was war das Highlight?

„Pink or Blue“ by Hollie McNish!

Diese Verfilmung des Gedichts war... wie soll ich das am besten sagen... einfach krass. Während ich das Buch las, wurde in einem kurzen Absatz dieser Film erwähnt. Darunter vorstellen konnte ich mir nichts. Ich schaute also bei YouTube nach und sah mir das Video an. Ein sehr direkter, sehr intimer und provokanter Kurzfilm. Ein Film, welcher uns die Augen öffnen soll, der uns die Wahrheit mitten ins Gesicht schmettern soll.

Es ist wohl gar nicht die Frage danach, ob es gelungen ist, sondern vielmehr die Frage danach, wie man sich nach dem Anschauen des Films fühlt, was gedacht wird, über was geredet werden möchte.

Für mich war klar, dass trotz des Zeitlimits der Präsentation, dieser Film mit rein MUSS. Um ehrlich zu sein, muss ich sagen, dass ich mir den Film noch mehrere Male hätten anschauen sollen, denn bei der Präsentation war es das zweite Mal und der Film hatte seine Wirkung nicht verloren. Ich stand also nach Ende des Films vor dem Kurs und musste erstmal meine Gedanken sammeln und mich innerlich beruhigen.

Dieser Film ist sehr zu empfehlen, da er die Selbstverständlichkeit der Aufteilung der Rollenbilder aufzeigt. Was dürfen wir? Was können wir? Eine Norm, die in unserer Gesellschaft manifestiert ist - und das ist falsch und muss geändert werden!

Gibt es noch mehr?

Ja, bevor ich zum letzten Punkt komme, gibt es noch etwas. Die Stimmen werden immer lauter, Gesetzte, Designprozesse, Filme und Grafiken verändern sich - so auch die Form der Werbungen.

Werbungen sind nicht mehr nur reine Vermarktungsmaschinen von Produkten und Dienstleistungen - teilweise sind sie zu politischen Meinungsträgern geworden.

Im Folgenden füge ich zwei YouTube Links hinzu. Der erste Link ist von Gillette und der zweite von der Hornbach AG. Beide Werbungen zielen mit ihrer Kritik auf die Selbstverständlichkeit der Rollenbilder ab. Vielleicht kennst du ja noch selber Werbungen, in welchen noch mehr transferiert wird, als nur die jeweilige Dienstleistung oder das jeweilige Produkt?!

Essay & Fazit

Yoshua_Wilm_Essay.pdf PDF Yoshua_Wilm_Essay.pdf

Ein Projekt von

Fachgruppe

Intermediales Design

Art des Projekts

Studienarbeit im Masterstudium

Betreuung

foto: Alberto Iberbuden

Zugehöriger Workspace

Design Theorie - Winter 22/23

Entstehungszeitraum

Wintersemester 2022 / 2023

1 Kommentare

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Fascinating research Joshi.