In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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Die letzte Aufgabe des Grundlagenmoduls Material und Technologie beinhaltete einen experimentellen Ansatz mit dem CAD-Programm Rhino 3D umzugehen. Hierfür sollten wir mit dem Plug-In Grasshopper ein Pattern erstellen.
Für mein Pattern wollte ich eine filigrane Optik erzielen. Mit diesem Ziel vor Augen habe ich mich auf die Suche nach Tutorials für Grasshopper gemacht, die meiner Idee nahe kommen. Um mich mit dem Programm vertraut zu machen, habe ich zunächst einige Tutorials verfolgt. Später suchte ich nach erklärten Beispielen, die mehr den Anforderungen meiner Idee entsprachen.
Die Grundlage meiner Umsetzung in Grasshopper ist ein Tutorial, das ich so modifiziert habe, dass ich das gewünschte Ergebnis erhielt. Ich experimentierte mit rechteckigen und radialen Gittern sowie mit Attractor-Curves und einigen hinzugefügten Slidern. Nachdem ich mein Grundprogramm fertiggestellt hatte, war es ziemlich einfach, viele verschiedene Muster zu erstellen, und ich lernte viel über den Umgang mit Grasshopper.
Nachdem ich eine engere Auswahl getroffen hatte, habe ich die ersten Versuche zunächst auf Papier geplottet. Dann ging ich zu den Radierplatten über und übertrug die Muster auf diese. Von da an begann ich zu experimentieren, um den Druck der Platten zu perfektionieren. Dazu fertigte ich zahlreiche Probedrucke an, für die ich verschiedene Papiere und Farben testete. Später nutzte ich beim Experimentieren mit Farbverläufen auch den Vorteil des Druckens, da man hier - im Gegensatz zum direkten Plotten mit Stiften auf Papier - auch Verläufe herstellen kann.
Mit den gewonnenen Erkenntnissen überarbeitete ich meine Entwürfe weiter, was schließlich zu meinem endgültigen Entwurf führte.
Was das Material und die Technik betrifft, war für mich schnell klar, dass ich mit der Kaltnadelradierung experimentieren wollte. Ich hatte schon früher Radierungen von Hand gemacht und dachte, dass sich diese Technik gut auf den Plotter übertragen ließe. Dazu spannte ich einen schweren Metallstift mit einer feinen Metallspitze in den AxiDraw-Plotter ein. Als Unterlage dienten Radierplatten. Das sind dünne Kunststoffplatten, in die man mittels feiner Metallspitzen rein zeichnen, bzw. ritzen kann. Im Gegensatz zu anderen Radiertechniken, wie z.B. dem Kupferstich, benötigt man hier keine Chemikalien, was den ganzen Prozess vereinfachte.
Nachdem ich meine Motive auf den Radierplatten hatte, begann ich mit der Drucktechnik zu experimentieren. Für den Tiefdruck von Radierungen braucht man saugfähiges Papier, das man zunächst kurz in Wasser einweicht und anschließend antrocknen lässt, damit das Papier die Farbe besser aufnehmen kann. Zuerst versuchte ich, das perfekte Papier zu finden. Um etwas experimenteller an den Druck heranzugehen, probierte ich aus, ob es möglich wäre, auf dünnem, handgeschöpftem Japanpapier zu drucken, das normalerweise für den Linolschnitt verwendet wird. Die Versuche scheiterten jedoch, da die Druckfarbe zu sehr verschmierte. Also entschied ich mich für Aquarellpapier.
Um die Platten für den Druck vorzubereiten, trug ich zunächst etwas Linoldruckfarbe auf die Platte auf. Mit Taschentüchern verteilte ich dann die Farbe in kreisenden Bewegungen. Diesen Vorgang wiederholte ich so lange, bis die Farbe vollständig in die Vertiefungen der Platte eingearbeitet war und auf der flachen Oberfläche keine Restfarbe mehr zu entfernen war.
Sobald das Papier angefeuchtet war, legte ich die Platte darauf. Für den Tiefdruck benutzte ich eine kleine Walzenpresse, um möglichst viel Farbe gleichmäßig auf das Papier zu bringen.
Ich machte viele Probedrucke und experimentierte auch mit einigen Farbverläufen, die mit Plotter und Stift allein nicht zu realisieren gewesen wären.
Nach den ersten Versuchen hatte ich ein gutes Gefühl dafür entwickelt, wie nass das Papier für den Druck sein muss und wie die Platte am besten vorzubereiten ist.
Für mein endgültiges Muster habe ich mich für dieses entschieden. Durch die feinen, sich kreuzenden Linien entsteht ein räumlicher Effekt, den ich sehr faszinierend finde. Spannend fand ich auch den Aspekt, dass die Anwendung der Kaltnadelradierung dem technischen Muster einen organischen Touch verleiht. Auf diese Weise wird gewissermaßen eine Brücke zwischen zwei Techniken geschlagen, ein Ansatz, um neue Möglichkeiten zu erforschen, wie man eine neue Technik mit alten künstlerischen Techniken verbinden könnte.