In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Neugestaltung des Foyers der KREA – Kooperationsprojekt mit der „Ersten Kreativitätsschule Sachsen-Anhalt e.V.“ in Halle, Saale
Wir gestalten dieses Foyer – mit einem Ankunftsbereich für Eltern und Kinder, zum Verweilen, Kommunizieren, einer Ausstellungsmöglichkeit für kreative Arbeiten der Kinder. Informationelles soll berücksichtigt werden und es ist angestrebt, dass unser Entwurf umgesetzt wird.
Das Foyer ist die Visitenkarte der Einrichtung! Warum? Weil es das erste ist, was man erlebt – und das prägt sich ein. You never haver a second chance to make a first Impression. Eine interessante Stelle in halböffentlichen Gebäuden. Was es spannend macht sind die verschiedene Shareholder: Eltern, die ihre Kleinsten bringen und holen, und gut aufgehoben wissen wollen. Natürlich haben die Mitarbeiter und Pädagogen-Teams auch Wünsche und Vorstellungen. Und die Kinder nutzen den Bereich immer wieder zum Spielen…
Anfangs haben wir der KREA einen Besuch abgestattet, um die Schule kennen zu lernen und uns ein Bild davon zu machen, was wir dort umsetzen können. Natürlich wollten wir aber auch mit den Erziehern und Kindern sprechen, damit wir herausfinden konnten, was sie sich vorstellen und wünschen für ihr neues Foyer.
Zuerst konnte jeder in Einzelarbeit ein Konzept entwerfen. Im Maßstab 1:30 haben wir Pappmodelle in Schuhkartongröße gebaut.
Das haben wir den Pädagoginnen dann präsentiert und sie sagten uns, was ihnen gefällt, oder auch nicht gefällt. Wir haben dann die Gemeinsamkeiten zwischen den verschiedenen Konzepten analysiert und haben Teams gebildet. Hierfür haben wir erneut ein Modell gemacht.
Ende Juni hatten wir eine zweite Zwischenpräsentation in Halle. Danach haben wir uns zu drei größeren Gruppen zusammengeschlossen und im größeren Maßstab (1:20) an den Modellen weitergearbeitet. Wir fertigten aus MDF ausgewählte Elemente aus den Konzepten in Originalgröße in den Werkstätten an. Das final ausgearbeitete und detaillierte Konzept präsentierten wir am 12.07. in Dessau vor den Mitarbeitern der KREA-Kreativschule.
Unser Ziel ist es, ein Foyer zu gestalten, das mit ausreichend Sitzmöglichkeiten und Ausstellungsfläche seinen unterschiedlichen Funktionen gerecht wird, dabei „Klein und Groß“ anspricht und die KREA durch ein kreatives Design bestmöglich repräsentiert. Zudem soll seine gemütliche und komfortable Gestaltung die Eltern, Kinder und ErzieherInnen willkommen heißen und einen positiven ersten Eindruck hinterlassen.
Begonnen haben wir mit Inspirationen von Pinterest, Instagram und natürlich dem Internet. Die Bilder haben wir auf dem Miroboard gesammelt.
Unser Konzept sollte haben/sein:
- Multifunktional und modular
- Funktionalität und Kreativität
- Klare Raumaufteilung
- Vielseitige Sitz- und Ausstellungsmöglichkeiten
- Natürliche Farben und Materialien
- Modulare Möbel, verschiebbar, stapelbar
- Holz als natürliches Material, farbliche Akzente
- Laufwege freihalten/durch den Raum leiten
- Kreativität fördern und ausleben (Arbeiten der Kinder stehen im Mittelpunkt)
A - Sitzen (Kinder)
B - Verweilen (Erwachsene)
C - Ausstellen 3D
D - Ausstellen 2D
E - Bewegliches Infoelement
F - Information
I - Spielen
Die Wände sollten verspielt sein und das „Entdecken“ wiederspiegeln. Daher haben wir uns für Berge entschieden, die aber eher abstrakt abgebildet werden, da die Wände auch nicht allzu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen sollten. Außerdem wollten wir damit, dass wir Ebenen mit diesen abstrakten Formen schafften, den Raum optisch ein wenig größer erscheinen lassen.
Unsere Sitzelemente sind Podeste mit verstaubaren Hockern, die sich äußerst platzsparend gestalten lassen. Die Konstruktion erlaubt es, die Hocker ineinander zu schieben, sodass sie bei Bedarf einfach verstaut werden können. Diese Idee wurde nicht nur im Modell im Maßstab 1:20 umgesetzt, sondern auch als 1:1 Prototyp realisiert, um die Funktionalität und das Design in vollem Maße zu testen. Damit konnten wir sicherstellen, dass die endgültigen Sitzelemente nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch stabil und funktional sind.
Wir haben ein großes, zweistöckiges Podest gestaltet und ein kleineres mit nur einer Ebene. Es bietet auch Stauraum mit Fächern für Spielsachen oder als Fundkiste und natürlich viele Sitzplätze durch die herausziehbaren Hocker. So können die Kinder in den Pausen dort spielen und es haben genug Erwachsene Platz, um sich dort hinzusetzen und auf die Kinder zu warten, wenn diese abgeholt werden.
Die Präsentationsflächen in unserem Konzept wurden sorgfältig gestaltet, um sowohl visuell ansprechend als auch funktional zu sein. Eines dieser Elemente ist das große, magnetische Pegboard, das vielseitig einsetzbar ist. Hier können Bilder und andere Präsentationsmaterialien leicht angebracht und ausgetauscht werden. Dies ermöglicht eine dynamische und leicht anpassbare Präsentation, die sich den Bedürfnissen der KREA anpassen kann.
Zum Anderen haben wir ein Regal mit fünf Böden als Glasvitrine, das perfekt geeignet ist, um 3D-Ausstellungsstücke oder andere Objekte zu präsentieren. Die Glasvitrine sorgt für den Schutz der Gegenstände. Die Böden passen sich an die Säule an der Wand an, sodass diese räumliche Trennung aufgebrochen wird und der Raum größer erscheint.
Über dem Regal hängen Holzkreise, die dem Raum ein warmes, „geschütztes“ und gemütliches Ambiente verleihen. Genauso abstrakt wie die Berge an der Wand, soll dies im weiten Sinne einen Baum darstellen und so die Metapher „Natur und Entdecken“ wieder aufgreifen.
Die Gestaltung der Litfassäule sollte sowohl ästhetisch ansprechend als auch funktional sein. Diese Litfassäule ist 270 Grad geschlossen, wobei ein Teil bewusst offen gelassen wurde, um eine Art Ausstellungs- und Informationsbereich zu schaffen. In diesem offenen Bereich können Besucher Informationsmaterialien, Flyer und Broschüren finden und es können sogar kleine Ausstellungsstücke platziert werden.
Die Tatsache, dass die Litfassäule magnetisch ist, erweitert ihre Vielseitigkeit. An der Außenseite der Säule können problemlos Dinge angebracht werden, sei es als dekorative Elemente, weitere Informationen oder Hinweise auf kommende Veranstaltungen.
Der Monitor hängt im Eingangsbereich, gut sichtbar für die Erwachsenen, vor allem wenn sie dort warten, um ihre Kinder Abzuholen. Die Litfassäule dient ebenfalls als Informationselement. Dort können sich Flyer oder Broschüren befinden. Diese können im Inneren liegen oder außen mit Hilfe von Magneten angepinnt werden.
Haptische Elemente am Treppengeländer zum Spielen und Anfassen, und Spiegel an der Decke sollen die Aufmerksamkeit der Kinder erlangen.
Die Farbwahl in diesem Konzept wurde sorgfältig durchdacht, um eine stimmungsvolle und einladende Atmosphäre zu schaffen, die perfekt zum Thema Natur und Entdecken passt.
Blumenweiß: Als neutrale Farbe mit einem Hauch von Wärme ist Blumenweiß eine gute Wahl, um den Raum einladender und freundlicher wirken zu lassen. Diese Farbe schafft eine ruhige Grundlage für das gesamte Konzept, indem sie Reinheit und Klarheit vermittelt.
Karminrot: Der kräftige Karminrotton auf dem Boden ist die Basisfarbe, die die Energie und Leidenschaft in den Raum bringt. Sie verweist gleichzeitig auf rote Erde oder Gestein, die man bei Entdeckungsreisen in der Natur finden kann.
Sand: Sand repräsentiert die warme Farbpalette und verweist auf reale Orte rund um den Globus, an denen Sand überall zu finden ist. Dies verleiht dem Raum Wärme und passt wunderbar zu den Rot- und Orangetönen im Konzept.
Perlorange: Perlorange erinnert an spektakuläre Sonnenuntergänge und Abenteuer und harmoniert gut mit den natürlichen Farben des Konzepts. Das Perlorange verleiht dem Raum eine lebendige und dynamische Ausstrahlung.
Maigrün: Als lebendiger Kontrast zu den eher warmen Farbtönen fügt Maigrün Frische und Lebendigkeit hinzu. Diese Farbe symbolisiert die lebendige Vielfalt der Natur.
Wir haben die Hocker von den Podesten in 1:1 gebaut und die Deckenelemente (Kreise) über dem Regal. Hier sind zum Schluss noch ein paar Prozessfotos. Erst wurde das MDF gesägt und geschliffen, geklebt und dann angemalt. Einen Kreis von dem Deckenelement haben wir mit Spiegelfolie beklebt und die Kreise dann alle mit doppelseitigem Klebeband aneinander befestigt.
Uns war wichtig, dass sich durch unser Foyer-Konzept alle Personen, egal ob klein oder groß, wohlfühlen. Zudem wollten wir den Schülern der KREA eine Möglichkeit bieten, sich kreativ auszuleben und zu verwirklichen. Dabei haben wir darauf geachtet, dass dennoch genug Platz bleibt, um den Raum als Durchgangsbereich nicht zu überladen.