In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Im Rahmen des 250. jährigen Geburtstag des romantischen Künstlers Caspar David Friedrich haben wir zusammen mit der Kunsthalle Hamburg und dem Projekt Datenraum Kultur eine innovative Navigation beyond des Hamburgersmenüs entwickelt. Das ganze Projekt läuft anlässlich der Ausstellung »Caspar David Friedrich – Kunst für eine neue Zeit« vom 15.12.2023–1.4.2024. Andere Ausstellungsort sind die alte Nationalgalerie Berlin und die Staatliche Kunstsammlung Dresden.
Aber wie kreiert man eigentlich ein neues intuitives Navigationssysteme, aus den alt bekannten Gesten und Menüs?
Um dies heraus zu finden, fuhren wir gemeinsam in den Norden und besuchten die Kunsthalle Hamburg. Dort konnten wir nicht nur die Besucher*innen Befragen, sondern hatten auch einen Einblicke hinter die Kulissen der Kunsthalle. Wir durften außerdem, nicht ausgestellte Kunstwerke von Caspar David Friedrich in der Kupferhalle bestaunen und von der Nähe betrachten. Und hatten damit die Chance bekommen den Künstler noch besser zu verstehen.
Durch die Umfragen und Beobachtungen die wir dort vorgenommen haben, entwickelten wir verschiedenste Personas und auch unsere How Might We Fragen. Um noch intensiver unsere Aufgabe bzw. das uns gestellte Problem zu verstehen beschäftigten wir uns zudem noch mit verschiedenen mentalen Modellen.
Während meiner Umfrage habe ich viel mit Menschen gesprochen, die bereits Vorkenntnisse in der Kunst hatten. Außerdem kamen die meisten aus Hamburg und der Umgebung, es war also nicht ihr erster Besuch in der Hamburger Kunsthalle, dennoch stellte ich fest, dass viele der jüngeren Befragten nicht wussten, dass Caspar David Friedrich so wichtig für Hamburg ist.
Bei meinen Beobachtungen stellte ich auch fest, dass die Besucher*innen die Kunstwerke für sich betrachteten und es im Nachhinein mit anderen Menschen besprachen. Aber auch, dass sie nicht sehr lange in den Räumen Zeit verbrachten. Man ging schnell durch und besprach gesehen sehr schnell.
So stellte ich mir die Frage, wie könnte man die Menschen länger an Ort und Stelle behalten, inspirieren und auch besser inkludieren?
Mir wurde schnell bewusste ich möchte gerne interaktiv mit den Besucher*innen arbeiten. Vielleicht mit Farbe, mit Ton, etwas zum selbst gestalten.
Und daraus entwickelte ich meine How Might We Fragen:
How might we use the color scheme of the paintings or of the romantic era to show the user a feeling or the concept behind it?
How might we use the color scheme so the user starts on its own to experiment with sounds and color?
Aus der bestehenden How Might We… Frage entwickelte ich mein Konzept des Klangvorhangs.
Der Klangvorhang ist eine Art Lampenschirme beziehungsweise sollen die Vorhänge eine Projektionsfläche schaffen. Das Licht, dass dann auf die Fläche trifft ist farbig und wurde aus den bekannten Werken von Caspar David Friedrich, wie zum Beispiel „Der Wanderer über den Nebelmeer“, generiert. Dabei habe ich vor allem Adobe Color genutzt.
Damit habe ich den Tast- und Sehsinn abgedeckt, allerdings wollte ich noch mehr assoziative Verknüpfungen schaffen. Mithilfe eines Bewegungssensors konnte ich, selbst aufgenommene Klänge abspielen lassen. Sobald man den Vorhang bewegt erklingen Dreiklänge, Quarten und Quinten, in Dur und Moll. Dabei benutzte ich mein E-Piano und bearbeitete die aufgenommen Töne im Anschluss noch in Adobe Audition.
Das Konzept ist immersiv, dass heißt die Besucher*innen können eintauchen in die Kunst von Caspar David Friedrich. Es sollen mehrere dieser Vorhänge nebeneinander auf gehangen werden. Somit können die Besucher*innen ihre eigenen Harmonien kreieren. Es ist ein interaktives Sinneserlebnis, dass die Kunst für die breite Masse greifbarer macht.
Für mein mentales Modell nutzte ich das Assoziative Verknüpfen. Das heißt Menschen greifen auf bereits bestehendes Wissen zurück. Wir verbinden alle etwas mit dem Wort Romantik, mit den einzelnen Farben oder Tönen. Und dadurch können wir es Gefühlen und Erinnerungen zuordnen.
Ein Ausblick bei diesem Projekt wäre vielleicht der Ort des Geschehens.
Man könnte die Klangvorhänge an untypische Orte in der Kunsthalle platzieren, wie zum Beispiel bei den Toiletten.
Außerdem würde ich noch ein Schaltsystem installieren bei dem man sich für ein Gemälde des Künstlers entscheiden kann. Das heißt die Lichter würden sich dann dem jeweiligen Gemälde und dessen Farben anpassen.
Und man könnte natürlich noch mit verschiedenen Instrumenten experimentieren. Wie würde es zum Beispiel mit Streichern klingen?
Ich habe in diesem Projekt sehr viele zwischenmenschliche Sachen mitnehmen können. Ich denke es lag auch viel daran, dass wir mit den Besucher*innen reden konnten bzw. dass wir sie beobachten haben.
Aber auch aus unserem Kurs habe ich viel davon mitbekommen. Wir konnten immer untereinander diskutieren und haben uns Ratschläge geben können.
Ich könnte mir vorstellen, dass man in Zwei Personen Teams größere Projekte hätte umsetzen und auch anders aufziehen können. Außerdem war ich sehr schnell sehr fest in meiner Idee, was an sich nicht das Problem ist, nur wusste ich an manchen Punkten während des Projektes nicht, ob ich noch mehr für das Projekt hätte machen können.
Allem in allem war es trotzdem ein abwechslungsreiches Projekt und ich fand es auch schön mit der Kunsthalle Hamburg in Kontakt zu stehen. Ich möchte mich auch noch mal bei allen meinen Helfer*innen bedanken.