In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
KURZFASSUNG / ABSTRACT Unsere Aufgabe bestand darin aus Austernseitling-Myzel unterschiedliche Varianten zum Thema „Verbindung“ herzustellen und mehr über das Potential dieses Materials zu erfahren.
Unsere Aufgabe bestand darin aus Austernseitling-Myzel
unterschiedliche Varianten zum Thema „Verbindung“ herzustellen und mehr über das Potential dieses Materials zu erfahren.
Geräte: Töpfe, Waage, Löffel, Messbecher, Desinfektion, Handschuhe, Klebeband, Frischhaltefolie, Form aus anorganischem Material oder mit Folie ausgelegt
Austern Pilz Myzel - Ecovative
Dinkel Mehl - Supermarkt ( Edeka...)
Fein geschreddertes Buchenholz - Hornbach, Obi...
22.11.2023
Nachdem die Ideenfindung abgeschlossen war, wurden erste Aufgaben in der Gruppe verteilt, damit wir effizient arbeiten konnten.
Um einen Erfolg zu ermöglichen war es wichtig unter sehr reinlichen Umständen zu arbeiten. Dementsprechend wurden alle Utensilien und Formen vor der Benutzung desinfiziert und anschließend gut getrocknet, um eine Schädigung des Myzels zu vermeiden. Zusätzlich wurden Handschuhe getragen in Kontakt mit dem Material.
Die aus Pappe bestehenden Formen wurden zudem mit einer dünnen Plastikfolie ausgekleidet, damit sie nicht als Nahrungsquelle des Myzels genutzt werden konnten. Nachdem die Vorkehrungen getroffen wurden konnten die Formen befüllt werden.
Dafür haben wir eine 1:1 Mischung zwischen dem Myzel und Buchenholzpellets mit einer geringen Menge Dinkelmehl kombiniert, wobei darauf geachtet wurde für eine gleichmäßige Verteilung zu sorgen. Nun konnten die Formen befüllt werden, wobei es sich um einen durch Tiefziehen entstandenen Steckbaustein, sowie ein Puzzle und eine Reißverschlussverbindung handelte. Für erhöhte Stabilität wurde der Reißverschluss an beiden Seiten mit Baumwollstoff verstärkt, welcher natürlich vor der Nutzung ebenfalls desinfiziert und zusätzlich abgespült wurde. Der Stoff wurde auf beiden Seiten in das Myzel eingearbeitet.
Nach dem Befüllen mussten die Formen für problemloses Wachstum mit einer Folie abgedeckt werden, in die Luftlöcher gestochen wurde. Danach wurden die Formen für eine Woche bei konstanten klimatischen Bedingungen gelagert, um das Myzel wachsen zu lassen.
29.11.2023
In der folgenden Woche wurden zuerst die Ergebnisse der letzten Arbeit begutachtet. Aufgrund von Luftraum zwischen dem Myzel und der Plastikfolie konnte sich Luftmyzel bilden, welches eine weiche, unebene Oberfläche aufweist. Wir entschieden uns zunächst gegen das Entfernen. Stattdessen wurden die verfestigten Myzel-Blöcke aus den Formen genommen und im Ofen bei 70°C für 2 Stunden getrocknet, um den Pilz im aktuellen Zustand zu erhalten.
Da sich die Form des Steckbausteins weder zum Tiefziehen, noch zum Stapeln eignete, wurde zu einer vereinfachte Option gegriffen. Anstelle der 8 runden Noppen, erstellten wir eine Abwandlung mit zwei eckigen Erhöhungen, welche sich auch leicht auf der Unterseite übertragen ließen und so das Stapeln ermöglichen.
Des Weiteren wollten wir in Erfahrung bringen, wie fest ein einzelner Wollstrang in dem Myzel verankert werden würde und bauten einen dementsprechenden Versuch.
Die Ergebnisse der vorherigen Woche können als erfolgreich angesehen werden.
06.12.2023
Die neuen Verbindungen wurden aus ihren Formen gelöst und anschließend zu Hause unter den vorhergehend beschriebenen Bedingungen getrocknet und somit haltbar gemacht.
Der Wollstrang hat sich tatsächlich zu einer stabilen Verbindung mit dem Myzel zusammengeschlossen.
Jedoch ging die größte Freude über das Gelingen der Steckbausteine aus, welche in verschiedenen Wegen kombinierbar sind, was auch eine größere Stückzahl ermöglichen würde.
Es hat sich gezeigt, dass Myzel ein Material mit immensem Potential, und als Ressource für den Menschen von steigender Relevanz ist bzw. zukünftig sein wird. Durch seine speziellen Eigenschaften ist es in vielfältigen Bereichen einsetzbar.
Die aufgeführten Nutzungsarten der Verbindungen sind natürlich nur ein kleiner Teil eines großen Raums an Möglichkeiten. Trotzdem, oder gerade deshalb könnte es sich lohnen an den Ideen und der Umsetzung weiter zu forschen und in Erfahrung zu bringen, welche Anpassungen getroffen werden müssten, um eine praktikable Benutzung zu ermöglichen.
Aus den bisherigen Experimenten ließe sich das Myzel als umweltschonender Kunststoff- bzw. Plastikersatz weiterentwickeln.
Vielen Dank für die Betreuung und die Unterstützung an
Anna Gronemeyer,
Danny Ott
und
Prof. Dr. Manuel Kretzer