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Stadt im Fluss

Hier dreht sich alles um die faszinierenden Visionen einer lebendigen Zukunft für Dessau-Roßlau. Eine optimistische Spekulation über die Stadtentwicklung einer Stadt, die sich aufmacht, neue Ufer ihrer eigenen Zukunft zu erkunden. Wir stellen uns vor, wie die Stadt buchstäblich in den Fluss kommt. Durch die Anknüpfung von Elbe und Mulde entsteht ein wahrlich urbaner Fluss, der die Bewohner*innen mit ihrer Stadt verbindet. Taucht ein in die Zukunft von Dessau-Roßlau – eine Stadt, die durch den Fluss zu einem pulsierenden Zentrum des Lebens wird!

Die Herausforderungen

Dessau-Roßlau hat Probleme.

Menschenleere Straßen. Ein verödetes Stadtzentrum ohne Aufenthaltsqualität. Leerstände und Brachen, die das Stadtbild trist und verwahrlost zeichnen. Eine entzerrte Stadtlandschaft, die sowohl physisch als auch mental trennt. Die allmähliche Vergreisung der Stadt durch zunehmende Jugendflucht und drastische Überalterung. 

Herausforderungen, die eine kollektive Hoffnungslosigkeit über die Zukunft der Stadt spürbar machen.

Die Erkenntnis

Die „Stadt“ ist immer eine Marke. Paris – die Stadt der Liebe, Venedig – die Stadt der Brücken & Kanäle, Berlin – die Stadt des Techno. Identitäten, die vor allem ein Lebensgefühl nach Innen und Außen vermitteln. Im Falle von Dessau-Roßlau stellen wir eine Marke mit fehlgeleiteter Identität und Kommunikation fest.

Denn zusätzlich hat die Stadt auch noch ein Identitätsproblem. Sie klammert sich an ihr historisches Image mit Bauhaus, Gartenreich, Schloss und Junkers, und präsentiert sich mit Orten, die in Vielzahl weder im Zentrum, noch überhaupt innerhalb der Stadtstruktur erreichbar sind. Zudem widersprechen diese Orte der städtischen Realität und tragen nichts zur alltäglichen Lebensqualität in der Stadt bei. Touristische Attraktionen für einmaligen Besuch. Den Bewohner*innen bleibt davon kaum etwas. Somit stellt Dessau-Roßlau den Besuch über das Leben in der Stadt. 

Doch, Marken lassen sich gestalten! Die Stadt braucht also eine neu formulierte Identität für die Menschen in der Stadt, zu der sich das bisherige historische Image gesellt. Die Stadt muss sich ihrer visionären Zeiten erinnern und sich wieder visionär gestalten, um ihre Herausforderungen für eine lebenswerte Zukunft zu bewältigen. Für diese Zukunftsvision haben wir als Gestaltende das Werkzeug:

Die Spekulation

Darf in der Stadtentwicklung auch mal geträumt werden? Unsere Antwort ist – Ja, das sollte es sogar! DENN: Die Stadtentwicklung im klassischen Sinne ist ein langwieriger, trockener Prozess in dem es in erster Linie um Quantitäten, also meist numerische und repräsentative Werte einer Gesellschaft geht. Der Prozess wird dabei durch endlose Bürokratie und Wörter wie „Machbarkeit“ und „Realismus“ zusätzlich eingeschränkt und ausgebremst. Es werden also hauptsächlich wahrscheinliche Zukünfte gestaltet, aber kaum wünschenswerte Zukünfte. ABER: Mithilfe des Spekulativen Design können wir uns die Zukunft erträumen, die wir uns wünschen und somit in diesem Traum unsere Welt transformiert und zugleich real sehen. Aus diesen Visionen lassen sich dann Rückschlüsse ziehen und konkrete Anpassungen in der Gegenwart ableiten.

Was brauchen wir, um die erschlagenden Herausforderungen der Stadt Dessau-Roßlau und die kollektive Hoffnungslosigkeit zu brechen? Wir brauchen die volle, positive und träumerische Spekulation!

Die Transformation

Dessau-Roßlau hat auch Stärken! Die Stadtgesellschaft ist sich einig – die umliegende Natur ist zweifelsfrei die größte Stärke der Stadt. Was diese Naturlandschaft vor allem zu bieten hat ist Wasser, und zwar gleich zweifach dank Elbe und Mulde. Doch fließen diese beiden nicht, wie in sämtlichen anderen Städten üblich, durch das Zentrum, sondern gleich doppelt  daran vorbei. Das muss sich ändern, denn: 

Wasser ist der Ursprung des Lebens, es begründete die Zivilisation und damit die Stadt und verbindet die Menschen seit Jahrtausenden.

Die Stadt braucht also eine Beziehung zu ihren Flüssen. Dessau eben - Eben was? - Eben Wasser! Wir fragen uns: Wie wäre Dessau-Roßlau, wenn die Stadt im Fluss wäre?

Die Mission lautet also: Wir zapfen Elbe und Mulde an und verbinden sie auf neuem Wege – ein städtisches Flusssystem entsteht, das sich von Norden nach Süden durch die Straßen zieht. Es entsteht die „Desse“, ein in sich geschlossenes System, das die Stadt, ihre Bezirke und ihre Menschen wieder miteinander verbindet. Der Fluss wird die neue Seele der Stadt und zieht magisch an – Das Leben spielt sich nun am Fluss ab! Die Uferzonen wandeln sich zu Aufenthaltsorten und Treffpunkten, bisher unsichtbare städtische Orte zu Potentialräumen der Stadt und Leerstände zu Glanzlichtern des Flusses. Die Menschen halten sich wieder gern in der Stadt auf, anstatt nur schnell durch sie hindurch zu fahren. Mit der Mobilitätswende ist es nun deutlich ruhiger und entschleunigter im Zentrum. Man sitz am Fluss, springt ins Wasser, beobachtet, genießt und entspannt. Und das kostenlos, für alle gleich und zugänglich. Inspiriert durch den Fluss, siedelt sich neue Wirtschaft an und neue städtische Orte des Aufenthalts entstehen. Von überall her strömen die Kreativen in die Stadt, um Brachflächen und Leerstände, die durch den Fluss wieder an Bedeutung gewinnen, mit frischen Ideen zu verwandeln. Ein lebendiges Treiben fließt mit dem Fluss durch die Stadt. 

Der Fluss ist damit der Anlass, für ein neues Lebensgefühl und eine neue Identifikation mit der Stadtlandschaft. Die Menschen leben gern hier – Dessau-Roßlau wird zum Leuchtturm lebenswerter Städte.

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Das Manifest

Der Fluss lebt.

Wir malen uns unseren Fluss aus, so großartig und so lange, bis wir ihn selber sehen können: Leipzig erblasst vor Neid, Venedig beginnt sich seiner Kanäle zu schämen. 

Der Fluss hat die Stadt 
verwandelt – in ein Paradies des 
Wohnens und des öffentlichen Lebens. Erfrischt ankert die Stadt am Ufer ihrer neuen Zeit.

Mit dem Boot zur Arbeit, mit der Luftmatratze nach Hause. Ein Lebensgefühl, das es nur in Dessau-Roßlau gibt. Der Fluss ist nicht nur im Bewusstsein der Dessau-Roßlauer*innen. Von überall kommen die Leute, um Teil der Stadt im Fluss zu werden.

Lasst uns die Stadt in den Fluss denken!

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Die Präsentation zum Mitlesen

BA_Stadt_im_Fluss_Präsentation.pdf PDF BA_Stadt_im_Fluss_Präsentation.pdf