In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Im ersten Projekt des OM3D entstand mein Nussknacker „Der Dorn“, ein eleganter und dennoch effektiver Weg, Nüsse zu knacken.
Meine Mission für dieses Produkt bestand darin, einen eleganten und dekorativen Nussknacker für Gelegenheitsesser zu kreieren, der nicht nur das Tischgedeck bereichert, sondern auch leicht zu handhaben ist und die Nuss sauber knackt. Dabei soll das Design funktional und ästhetisch zugleich sein.
Ich habe mich für „den Dorn“ stark an Pfeffermühlen orientiert, besonders inspiriert haben mich dabei die organischen Formen. Einige ausgesuchte Beispiele wirkten zudem dekorativ, was für funktionale Küchengeräte nicht wirklich üblich ist.
Später habe ich mich zusätzlich von Oberflächenstrukturen inspirieren lassen, die auf der einen Seite einen dekorativen Charakter bieten, auf der anderen Seite aber auch zur besseren Haptik beitragen.
Für mich stand bereits früh fest, dass ich das Projekt mittels der 3D-Grafiksoftware Blender erstellen und anschließend mit 3D-Drucker drucken lassen wollte. Dadurch war es möglich, viele verschiedene Texturen auszuprobieren und gut die Form und damit die Ergonomie des Nussknackers bestimmen und anpassen zu können.
Meine erste Idee zur eigentlichen Funktionsweise bestand darin, die Nuss zu knacken, indem durch Druck ein Keil oder eine Spitze von unten in die Nuss gedrückt wird. Der Mechanismus hat sich allerdings als unnötig kompliziert herausgestellt und nach dem Feedback im Kurs ging ich noch einmal einen Schritt zurück und habe mein Konzept noch einmal durchdacht.
Nach dem ersten Feedback wusste ich nicht, wie ich meine Idee optimieren konnte. Also ging ich einen Schritt zurück und untersuchte die Mechanik. Ich suchte Gegegenstände, mit denen ich die Funktion nachahmen konnte. So versuchte ich eine Walnuss mit einem Hammer zu öffnen, indem ich von oben Druck ausübe. Dabei musste ich allerdings feststellen, dass diese Variante eine Nuss zu öffnen eher im Gegensatz zu meiner Mission stand und somit nicht wirklich die eleganteste Lösung darstellte.
Ich entschloss mich kurzerhand mein Konzept mit Kindern als neue Zielgruppe zu überschreiben. Obwohl ich später wieder auf mein ursprüngliches Statement zurückgekommen bin, hat mich dieser Wechsel dennoch weitergebracht, da ich mehr Wert auf die leichte Handhabung gelegt habe.
Dadurch bin ich auf meine schlussendliche Funktionsweise gekommen. Mit ein wenig Experimentieren fand ich heraus, dass man mit der Klinge einer kleinen Silhouettenschere die Walnuss sehr einfach und sauber in zwei Teile trennen kann. Die Funktion ähnelt die eines Türknaufs, da man durch eine Drehbewegung die Nuss öffnen kann.
Hierfür entstand bereits mein erstes 3D-Modell des Nussknackers. Er besteht aus zwei Teilen: ein kelchartiger Körper unten und der oberen Teil mit der Spitze, der einem Türknauf ähnelt.
Nachdem ich durch die Skizzen und Mockups nun ein besseres Bild von dem Endprodukt hatte, konnte ich die Bearbeitung in Blender vornehmen.
Für das Modell zog ich zunächst die grobe Form auf und bearbeitete von da an die Details. Ich bearbeitete die Maßen solange, bis der Nussknacker am Ende auch gut in der Hand liegt. Als die Grundformen der zwei Teile standen, ging ich in die Ausarbeitung der Oberfläche über. Hierfür arbeitete ich mit dem decimate-Modifier, mit dem man die Masche der Form ändern konnte. Ich erstellte unterschiedliche Varianten, indem ich verschiedene Kanten auswählte, die ich skalierte und somit eine Oberflächentextur entstand.
Sobald ich nach einigen Feedback-Runden das finale 3D-Modell hatte, schickte ich die Datei zum 3D-Druck. Für die Spitze nahm ich eine schwarze Silhouettenschere, dessen Klinge ich in der Metallwerkstatt abtrennen ließ.
Vom fertigen 3D-Druck trennte ich die Stützkonstruktionen ab und schliff die Oberfläche mit Sandpapier.
Bei der Klinge stieß ich allerdings auf einige Probleme. Die Aussparung in dem oberen Teil war zu schmal und die Aussparung im unteren Teil war für die Klinge nicht tief genug. So entschloss ich mit einem Taschenmesser vorsichtig ein wenig Material abzutragen und klebte anschließend den „Dorn“ ein.
Beim ersten Test kam ein weiteres Problem auf: Die Nuss drehte sich mit dem oberen Teil mit, wenn man versucht die Schalenhälften zu trennen. Ich entschied mich dazu Streifen aus Moosgummi einzukleben, die das Rutschen im unteren Teil minimierten.
Durch dieses Projekt habe ich hinsichtlich Blender noch viel dazulernen können, besonders als es zur Gestaltung der Oberfläche kam.
Ich habe mich zudem erstmals richtig mit 3D-Druck auseinandergesetzt, weshalb ich in dem Bereich eine sehr steile Lernkurve erfuhr. Ich habe viel darüber gelernt, wie man die Datei für den Druck optimiert und worauf man achten muss.
Ich denke, ich hätte eine letzte Iteration gebraucht, um den Nussknacker noch weiter zu optimieren. Aspekte wie die Funktionsweise und Ergonomie haben bereits gut funktioniert. Allerdings gab es auch einige Sachen, wie beispielsweise die Bemessungen für die Spitze oder die innere Struktur, die noch mehr Überlegung und Arbeit gebraucht hätte können.
Alles in allem hat mir dieses Projekt sehr gefallen und bin zufrieden mit meinem Ergebnis. Ich fand es zudem sehr spannend zu sehen, wie viele verschiedene Ansätze des „Nussknackens“ im Kurs zu sehen waren, von denen man auch viel für sein eigenes Produkt mitnehmen konnte.
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