In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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Die Gestaltung von Produkten und Dienstleistungen spielt eine wichtige Rolle in unserer Gesellschaft. Sie beeinflusst nicht nur die Art, wie wir mit der Welt interagieren, sondern prägt auch unsere Wahrnehmung und unser Verständnis von Geschlechterrollen. In den letzten Jahrzehnten hat sich ein neuer Ansatz in der Designwelt entwickelt, der als „Genderdesign“ bekannt ist. Diese Bachelorarbeit widmet sich dem Thema Genderdesign und gibt eine Untersuchung am Beispiel von Spielzeug für Vorschulkinder.
Die vorliegende Arbeit unterteilt sich in zwei Bereiche, einen theoretischen und einen praktischen Teil. In dem theoretischen Teil werden grundlegende Begriffe, wie der Aufbau, sowie die Ziele und die Wichtigkeit, von genderneutralem Spielzeug beschrieben. Dazu werden theoretische Grundlagen des Genderdesigns erläutert und anschließend anhand von Fallbeispielen veranschaulicht.
Der praktische Teil der Arbeit umfasst eine genaue Auseinandersetzung und Entwicklung eines genderneutralen Spielzeugs. Ich habe untersucht, wie Unternehmen oder Organisationen geschlechterspezifische Unterschiede in ihren Produkten, Dienstleistungen oder Kommunikationsstrategien berücksichtigen. Ich habe analysiert, wie erfolgreich diese Ansätze sind und welche Auswirkungen sie auf die Zielgruppe haben. Zusätzlich habe ich Umfragen durchgeführt, um Meinungen und Erfahrungen von Menschen zu sammeln, die mit Genderdesign in Berührung kommen. Basierend auf den Ergebnissen meiner Untersuchung habe ich ein genderneutrales Spielzeug mit dem Namen „Robin“ entwickelt, das die Bedürfnisse und Interessen der Kinder berücksichtigen soll.
„Nicht das Kind sollte sich der Umgebung anpassen, sondern wir sollten die Umgebung dem Kind anpassen.“ Maria Montessori
Die Erfahrungen zeigen, selbst wenn Kindern keine Farbpräferenz vorgegeben wird, neigen Jungen und Mädchen dazu, sich ihrer Umgebung anzupassen und Farben auszuwählen, die in ihrer sozialen Gruppe Anerkennung bringen. Zusammenfassend bedeutet Genderdesign für mich, dass Design nicht nur für eine bestimmte Geschlechtsgruppe konzipiert wird, sondern alle Geschlechter einbezieht und deren unterschiedliche Bedürfnisse, Vorlieben und Anforderungen berücksichtigt. Genderdesign fördert die Geschlechtergleichheit und sorgt dafür, dass niemand aufgrund seines Geschlechts diskriminiert oder benachteiligt wird. Ein Design das darauf abzielt, dich in deiner Vielfalt anzuerkennen und unterstützt.
In Spielzeuggeschäften findet man meistens separate Abteilungen für Mädchen und Jungen, wobei pink bestimmte Mädchenbereiche dominiert und blau die Jungenabteilungen. In diesen Geschäften wird deutlich, dass für Kinder bereits ab einem Alter von 3 Jahren vorwiegend geschlechtsspezifisches Spielzeug angeboten wird. Eine geschlechtsneutrale Auswahl ist meist gar nicht, oder nur in begrenztem Maße vorhanden.
„Gender design is dedicated to the analysis of objects (object here being the general term for all designed products, signs, concepts, and processes) and the relationship between subject and object with regard to their genderization.“ Uta Bandes (Board of International Research in Design)
Es gibt eine Vielzahl von Farben, die verwendet werden können, um ein gendersenibles und inklusives Design zu schaffen. Oft werden Erdtöne verwendet, da sie sowohl warm als auch vielseitig mit verschiedenen Farbschemata kombinierbar sind. Ein weiteres Beispiel für eine genderneutrale Farbe ist Grau. Grau ist eine neutrale Farbe, die sowohl als Grundfarbe als auch in Kombination mit anderen Farben verwendet werden kann. Es strahlt Stabilität aus und kann dazu beitragen, einen modernen Look zu erzeugen. Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von Pastellfarben. Diese sanften und zarten Töne wirken ruhig und schaffen eine harmonische Atmosphäre. Es folgen nun einige Beispiele für Farben, die in einem genderneutralen Designkontext stehen:
Mit diesem Konzept möchte ich aufzeigen, wie Genderdesign genutzt werden kann, um die gesellschaftliche Wahrnehmung und Anerkennung von Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht zu stärken.
Bevor ich mit der Entwicklung meines gendersensiblen Spielzeugs begann, habe ich mir zunächst einen umfassenden Einblick in die Vorlieben der Kinder verschafft, indem ich eine Kindertagesstätte besucht habe. Dort konnte ich beobachten, welche Spielzeuge die Kinder bevorzugten und welche Art von Aktivitäten sie am meisten ansprachen. Während meines Besuchs in der Kita habe ich mit den Kindern interagiert und ihre Reaktionen auf verschiedene Spielzeuge beobachtet. Ich habe festgestellt, dass die Vorlieben der Kinder sehr vielfältig und nicht ausschließlich auf traditionell geschlechtsspezifische Spielzeuge beschränkt waren. Egal ob es darum ging, sich zu verkleiden, zu malen oder Montessori-Spiele zu spielen - Jungen und Mädchen nahmen gemeinsam daran teil. Alle Kinder hatten besonders Spaß an handwerklichen Aufgaben und Kunstprojekten. Sie waren neugierig und experimentierten gerne mit verschiedenen Materialien und Farben. Aufgrund dieser Erkenntnisse entschied ich mich, ein Spielzeug zu entwickeln, das die Interessen und Vorlieben beider Geschlechter anspricht und ihnen ermöglicht, ihre Kreativität und Fantasie auszuleben.
Mein genderoffenes Steckspiel, mit dem Namen „Robin“ ist ein pädagogisches Konzept das darauf abzielt, Kindern unabhängig von ihrem Geschlecht die Möglichkeit zu geben, ihre Kreativität zu entfalten und ihre Fähigkeiten zu entwickeln. Mein Designkonzept für ein Spielzeug trägt den Namen „Robin“, der bewusst als genderneutral gewählt wurde. Robin ist ein geschlechtsneutraler Name, der für Jungen und Mädchen gleichermaßen geeignet ist. Durch den neutralen Namen, sollen alle Kinder dazu ermutigt werden, Fantasie und Kreativität ohne Einschränkungen auszuleben.Dieses geschlechterneutrale Spielzeug soll zu einer inklusiven Spielumgebung beitragen. Sowohl Mädchen als auch Jungen zwischen 3 und 5 Jahren sind begeistert davon, gemeinsam in der Kindertagesstätte zu spielen und Neues zu entdecken. In Anlehnung an die Montessori-Pädagogik werden in diesem Kontext Elemente verwendet, die wie abstrakte Menschen gestaltet sind. Diese Elemente zeichnen sich durch ihre verschiedenen Größen, Ecken und ungleichen Seiten aus und fördern dadurch die Feinmotorik und Konzentration der Kinder. Die individuelle Form jedes Elements macht das Stecken anspruchsvoll. Es sind Konzentration, Geduld, und kreatives Denken erforderlich. Ein genderneutrale Figur entsteht! Das Stecksystem überzeugt durch eine moderne, neutrale Farbgebung. Um ein genderneutrales Design zu erreichen, wurden bewusst neutrale Farben wie Braun und Gelb gewählt. Zudem hatten die Kinder die Möglichkeit über die Farbgebung abzustimmen.
Dieses bunte Set aus Holz- und Acrylglaselementen ist nicht nur eine tolle Möglichkeit, um die motorischen Fähigkeiten und die Kreativität von Kindern zu fördern, sondern auch ein absoluter Hingucker im Kinderzimmer. Ob alleine oder gemeinsam mit Freunden, mit diesem Steckspiel können Kinder auf spielerische Weise ihre Geschicklichkeit trainieren und somit das Räumlichedenken fördern.
Nachdem ich das Stecksystem entwickelte, besuchte ich erneut die Kindertagesstätte, um die Kinder das Spielzeug testen zu lassen. Letztendlich testeten vier Kinder im Alter zwischen 3 und 5 Jahren mein Spielzeug. Ich war besonders gespannt darauf zu sehen, wie Kinder in diesem Altersbereich auf Spielzeug reagieren würden, das speziell auf das Thema Gender ausgerichtet ist. Ich war überrascht und erfreut, als ich feststellte, dass es ihnen überhaupt nichts ausmachte. Ihre Reaktionen waren völlig neutral und sie spielten mit den Steckfiguren genauso ungezwungen wie mit anderem Spielzeug. Es war deutlich zu erkennen, dass sie von den Farben, sowie originellem Design fasziniert waren. Sie waren neugierig und fingen sofort an, die verschiedenen Teile des Stecksystems zu erkunden und auszuprobieren. Insgesamt war die Erfahrung, mein Spielzeug testen zu lassen, äußerst ermutigend. Es zeigte sich, dass Kinder in diesem Alter frei von geschlechtsspezifischen Einschränkungen spielen und ihre eigenen Interessen entwickeln. Sie schienen von den Farben, Designs, sowie den verschiedenen Möglichkeiten damit zu spielen, gleichermaßen begeistert zu sein. Ihre Begeisterung und Interesse an dem Spielzeug bestätigten meine Bemühungen, ein Spielzeug zu schaffen, das für alle Kinder gleichermaßen spannend und ansprechend ist. Es war eine wunderbare Gelegenheit, den Kindern beim Spielen zuzusehen und ihre Kreativität und Vorstellungskraft zu beobachten, wie sie die verschiedenen Elemente des Stecksystems nutzen und ihre eigenen geschlechterneutralen Figuren erschaffen. Die Kinder waren offenbar begeistert von dem neuen Spielzeug und zeigten eine hohe Motivation, damit zu spielen.
Das Verpackungsdesign ist in Weiß gehalten und enthält gezielt gelbe Elemente. Die Farbe Weiß soll Reinheit, Klarheit und Neutralität symbolisieren, ohne dabei die geschlechtsspezifischen Stereotype zu verstärken. Die gelben Elemente hingegen dienen dazu, das Spielzeug auf ansprechende Weise zu verdeutlichen. Auf diese Weise wird dem Käufer kommuniziert, dass das Spielzeug für jedes Kind geeignet ist, unabhängig von Geschlecht und Stereotypen.
Während des Prozesses wurde mir klar, dass es nicht darum geht, Mädchen Mädchen-Spielzeug und Jungen Jungen-Spielzeug anzubieten, sondern vielmehr darum, dass Kinder in ihrem Spiel und ihrer Entwicklung nicht eingeschränkt werden sollten. Es ist wichtig, dass wir diese Bewegung weiter vorantreiben und dafür sorgen, dass alle Kinder die Freiheit haben, aktiv zu spielen und ihre Kreativität zu entfalten - ganz egal, ob sie Mädchen oder Junge sind. Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung und habe gesehen, wie positiv und bereichernd es ist, Kinder in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Es ist eine Erinnerung daran, dass Geschlechterstereotypen überwunden werden können und wir als Designer und Gesellschaft die Verantwortung haben, Kinder in ihrer Individualität und Vielfalt zu unterstützen. Als Designer haben wir die Möglichkeit, Produkte und Kleidungsstücke zu kreieren, die frei von Geschlechterstereotypen sind und Kindern ermöglichen, ihre Interessen auszuleben. Als Designer haben wir die Macht, Produkte zu schaffen, die diese Entwicklung unterstützen und als Gesellschaft haben wir die Pflicht, diese Entwicklung zu fördern. Durch meine Arbeit mit diesem gendersensiblen Spielzeug hoffe ich, dass es zu einem Werkzeug wird, das die Einstellungen und Denkweisen der Gesellschaft verändert.