In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Ein neues Charakterdesign für die herkömmlichen Schachfiguren, in diesem Projekt standen die Gestaltungselemente Form und Farbe im Vordergrund.
Bei dieser Aufgabe des Orientierungsmoduls 3D, handelte es sich darum die ikonischen Schachfiguren neu zu gestalten, weg von naturalistischen Verzierungen hin zur Abstraktion. Die Spielfiguren sollten auf ihre Rolle herunter gebrochen werden, sei es ihr Status oder wie sie sich auf dem Spielbrett bewegen kann und genutzt wird, diese Eigenschaften sollte näher untersucht werden und in ihr neues Charakterdesign eingebunden werden. Die Umsetzung war hierbei den Studenten freigestellt.
Der Fokus lag auf der Neuinterpretation der Spielfiguren durch die Reduzierung auf Quader in drei verschiedenen Größen. Jede Spielfigur erhielt eine eindeutige charakteristische Farbe, um ihre Identifikation zu erleichtern. Diese gestalterische Entscheidung ermöglichte eine frische Perspektive auf das traditionelle Schachspiel, indem nicht nur die Formen, sondern auch die Farben eine bedeutende Rolle bei der Unterscheidung der Figuren spielen.
Inspiration fand ich ich bei farbenfrohen Holzkörpern, bunte Farbpaletten und simpel gehaltene Holzfiguren.
Eine weitere Idee war es ein potentielles Spielbrett zu entwerfen, welches aus einer Leinwand entstand. Ein perfektes Medium, um mit Farbe zu arbeiten.
- Quadrat als Grundform
- Bauer = Würfel
- Dame, König, Offiziere = Quader in unterschiedlichen Höhen
- Figuren aus Holz oder mit Kunststoff 3D drucken lassen
- Familienbildung durch Grundform und Farbsättigung
-> z.B. mit reinbunten, unbunten, gebrochenen, leuchtenden oder pastellartigen Farben
Im ersten Mockup hatten alle 6 verschiedene Spielfiguren ihre individuelle Größe, ausschließlich die Grundfläche von 3x3 cm war gleich. Hierbei war der König die niedrigste Figur, da er am verletzlichsten ist. Die Farbpalette war zunächst sehr reduziert, sie setzte sich nur aus Blau-, Rot und Grüntönen zusammen.
Die vielen unterschiedlichen Größen waren sehr unübersichtlich und nicht wirklich gut auseinanderzuhalten. Aufgrund dessen wurden die 6 Figuren auf 3 Größen reduziert. Hierbei war der Bauer die kleinste Figur mit einer Dimension von 3x3x3 cm. Darauf folgend die drei Offiziere; Turm, Springer und Läufer mit einer Dimension von 3x3x4,5 cm, wodurch sie deutlich größer als die Bauern wirken. Zum Schluss gab es noch die Dame und der König mit einer Dimension von 3x3x6 cm, die größten von allen Schachfiguren und wahrscheinlich auch wichtigsten Figuren im Spiel.
Dazu kam eine weitere Farbe hinzu, die Farbe Orange sollte dafür sorgen, die Figuren untereinander noch besser und schneller auseinander zu halten.
Dennoch war diese Farbpalette noch nicht vorteilhaft, die Läufer und die Dame sahen sich farblich zu ähnlich, die Farben waren ebenfalls innerhalb eines Teams so unausgeglichen und wirkten nicht einheitlich, wodurch sie nicht als eine Familie identifiziert wurden. Ein weiteres Problem war, dass die beiden Teams sich zu ähnlich waren, aufgrund dessen war es so gut wie unmöglich die beiden Gruppen auseinander zu halten, was somit eine Schachpartie unmöglich erscheinen ließ.
Nachdem mehrere Mockups entstanden waren, war es nun das Ziel die Schachfiguren in ihr schlussendliches Material zu produzieren, hierbei entschied ich mich für Holz. Einerseits weil Holz einfach und schnell zu verarbeiten ist und anderseits weil die Figuren dadurch ein schönes Gewicht annehmen, sie sind nicht zu leicht und bleiben gut stehen.
Die Dimensionen wurden nochmals überarbeit. Die Figuren mit einer Ausgangsgröße von 3x3x3 cm waren zu groß und wirkten sehr klobig. Durch die Verkleinerung auf eine Ausgangsgröße von 2,2x2,2x2,2 cm wirken die Figuren nun eleganter und lassen sich viel besser anfassen.
des Weiteren habe ich mich nochmal dem Thema Farbe gewidmet, neue Farbfamilien digital entworfen und nach dem Feedback meines Kurses erneut überarbeitet.
Schlussendlich entstanden zwei Teams. Das erste Team setzte sich aus farbenfrohen und knalligen Farben zusammen. Das zweite Team emittiert die Farben, der Unterschied war hier nun, dass die Farben gebrochen wurden und aus dem Grund trüber sind und daraus folgend ähnlich aussehen aber eindeutig ihrem Team zuzuteilen sind.
Team PINK:
König = warmes Magenta (royale Farbe, Signalfarbe, wichtig)
Dame = warmes Rosa (helle weichere Variante des Königs)
Läufer = Ocker (schnell, dynamisch, von der Leuchtkraft dennoch der Dame und dem König untergeordnet)
Springer = Laubgrün (unruhig, sprunghaft)
Turm = tiefes Himmelblau (ausgeglichen, schwer, standhaft)
Bauer = helles Cyan (unscheinbar, untergeordnet)
Team LILA:
König = warmes dunkles Purpur (royale Farbe, warm, wichtig)
Dame = dunkles Lavendel (helle weichere Variante des Königs)
Läufer = dunkles getrübte Ocker (schnell, dynamisch, dennoch der Dame und dem König untergeordnet)
Springer = dunkles getrübtes Laubgrün (unruhig, sprunghaft)
Turm = Berliner Blau (ausgeglichen, schwer, standhaft)
Bauer = helles Blaugrau (unscheinbar, untergeordnet)
Zum Schluss wurde jede Figur mit mehreren Farbschichten angemalt, um eine besser Farbqualität zu gewährleisten. Nachdem die Farben getrocknet waren, habe ich die Figuren zusätzlich mit UV-Schutz imprägniert, um die Farben vom verblassen zu schützen.
Die Unterseiten der Spielfiguren helfen zusätzlich bei der Auseinanderhaltung beider Teams.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass es ein lehrreicher Prozess war, sich so intensiv mit Farbe und Farbwirkung Auseinandersetzung. Die selbstgewählte starke Reduzierung auf einfache Formen und Farbe war alles andere als leicht. Das Konzept bietet noch Potential zur Optimierung, dennoch funktionieren die Schachfiguren schon ganz gut, einerseits als Spielfiguren anderseits als Deko-Element.