00 – Musik

Die Musikrichtung die ich mir wählte, war die des Neoklassizismus beziehungsweise der Neoklassik – zwei zeitlich voneinander entfernte Stile, die jedoch im Geiste nahe beieinander sind. Schönberg gegen Frahm – Shostakovich gegen Richter, die Klangfarben variieren von extremer Brutalität und Experiment gegenüber atmosphärischen Klängen, die einfühlsamer nicht sein können. Bei jedem Stück dieser Stile, der Moderne und der 200er Jahre, sticht letztendendes doch ein gewisses Gefühl der Stille, Klarheit oder Leere heraus, die die insgesamte Klangfarbe außerordentlich zeichnet.

01 – MindMap

Zu Beginn brainstormten wir, was unsere Musik bedeutet. Wir dachten über Punkte des Musikcharakters, der Vertreter, der Stile, aber auch des Ortes oder der Art der Dienstleistungen nach. Zwar dachte ich vorerst an einen Dialog zwischen „klassischer“ Musik und Musik der Moderne, kam aber schnell zum Schluss das Spektrum enger zu fassen: so kam ich mit einem aktuell existierenden Stil und einen „historischeren“ zur Einsicht, den Dialog zwischen Neoklassizismus und Neoklassik entstehen zu lassen.

02 – Persona

In Folge des allgemeinen Brainstormings nutzten wir als nächstes die Methode der Persona, um unsere Zielgruppe besser zu verstehen. Da das Festival in der Nähe Dessau-Roßlaus stattfinden sollte, nutzte ich einen Studenten und eine Reiterin, um ein möglichst adäquates Besucherbild repräsentativ abzubilden. Der später sehr schlichte Weißraum-Stil bildet sich bereits hier in Ansätzen ab, wobei die dreiteilige Layoutgestaltung noch recht geläufig erscheint.

03 – Collage

Daraufhin begannen wir mit einer Collage mit zwei unterschiedlichen Atmosphären, um zwei mögliche Richtungen des Designs zu finden. Sie diente als grober Fahrplan, was die generelle Stimmung unseres Corporate Designs anging und würde uns bei der nächsten Aufgabe weiterhelfen. Ich beschränkte mich hier bei meiner Materialwahl und nutzte bewusst weniger Collagenelemente, um somit mehr mit der Komposition spielen zu können. Aus genau diesem Entschluss kam es dann auch so, dass defacto Zwillinge der Gestaltung entstanden, die ähnliche Gestaltungselemente besaßen, jedoch in ihrem Charakter sich unterschieden.

04 – Signet

Somit begannen wir unser Signet zu entwerfen, das dann unsere Brand vertreten sollte. Ich tat mich bei der Formfindungsphase dabei besonders schwer und suchte, wie bei jedem meiner Projekte, im haufenweise Skizzieren die Lösung. Resultat war eine Fülle an Logoideen, die jeweils in unterschiedliche Stile abdrifteten. Aufgrund des über Zeit immer größer werdende Zeitdruckes sowie nach etlichen Feedback, das ich mir von Kommilitonen einholte, kam ich dann zu damnachfolgenden Entwurf, welcher, hier zu sehen, in Adobe Illustrator dann vektorisiert wurde.

05 – Styletiles

Ausgehend von den bisher entstanden Collagen entstanden dann diese zwei Styletiles, die unterschiedliche Wege gehen sollten. Das erste fokussierte sich viel mehr auf den Brutalismus des Neoklassizismus, das zweite mehr auf die Leichtigkeit der Neoklassik. Dementsprechend sollte das eine bold, voll und kantige, das andere leicht, leer und locker sein.

06 – Plakat

Im nächsten Schritt war nun die Aufgabe, ein Plakat zu entwerfen für unser Fest. Wie beim Logo suchte ich erst in einigen Skizzen zu der passenden Idee, kam aber schnell zum Schluss, mithilfe von Feedback, dass ein großformatiges, in den Bann ziehendes Foto mit wenig Text. Im Vordergrund steht die Betonung der Leere und Stille, erreicht durch die dezente Schriftgestaltung und insgesamte Ruhe der Komposition.

07 – Brandbook

Und so kam es dann schon zum finalen Brandbook, bei dem noch finale Gestaltungsfragen geklärt werden mussten und Punkte wie die der Anwendung (Print, Digital, Merchendise, Auto) gestaltet werden sollten. Die insgesamt Gestaltungsregeln kulminierte ich mithilfe der vorherigen Aufgaben, die sich zu diesem Punkt zuspitzten. Die entsprechende grüne Collage oder der Styletile Nr. 02 sind hierbei wegweisend für die insgesamte Gestaltung. Im folgenden ist eine frühe Fassung des Brandbooks zu sehen.

08 – finales Produkt

Letztendes ist das folgende Endprodukt entstanden. In den letzten Zügen des Buches bin ich wie folgt vorgegangen: nach einem entstanden groben Layout vereinheitlichte ich es mit drei unterschiedlichen Gestaltungsvarianten, setzte zur besseren Verständlichkeit Marginalien ein, finassierte dann die Doppelseiten, überarbeitete alles und wagte mich in den letzten Zügen an den Feinsatz heran.

09 – Fazit

Schlussendlich habe ich in diesem OM viel gelernt. Den gesamten Weg des Corporate Designs zu gehen, Stück für Stück sich vorzuarbeiten, war dabei nur der Anfang. Ich durchlebte von der Signetgestaltung bis hin zum Plakat alles von neuem und konnte so mein Wissen vertiefen. Darüber hinaus konnte ich meine eigenen Fähigkeiten weiter ausbauen, indem ich MockUps selbst baute, unterschiedlichste Gestaltungsreihen mir vornahm und nochmal im einzelnen die Typografie behandelte. Aber genau dieser letzte Punkt ist einer, an dem ich noch viel feilen muss... Denn ich muss an dieser Stelle zugeben, dass es noch lange nicht fertiggestellt ist. Das Brandbook bedarf noch weiterer Korrekturen und Überarbeitungen, angefangen bei der Feintypografie und endend bei dezidierteren Inhalten. Ich freue mich aber alles in einem schon auf neuen 2d-Projekte, das Gestalten von Layouts, dem Arbeiten mit Schrift und Bild und sehe mir Freude auf solch neue Möglichkeiten!