Incom ist die Kommunikations-Plattform der Hochschule Anhalt Fachbereich Design

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The Queen‘s Gambit

Der Fokus in diesem Projekt lag darauf ein Schachspiel zu entwerfen. Wir haben uns mit Form und Funktion auseinandergesetzt, ein Gestaltungskonzept entwickelt und uns mit Familienbildung beschäftigt.

Analyse und Moodboard

Meine Ersten Schritte bestanden darin nach Inspiration zu suchen und das Schachspiel zu analysieren. Ich bin auf viele Ansätze getroffen, die ich ansprechend fand. Ich spiele selber kein Schach und habe es bisher noch nie erklärt bekommen, daher habe ich mich anfangs darauf konzentriert, was für ein Bild von Schach bei mir im Kopf entsteht, wenn ich daran denke - welche Atmosphäre? Welche Adjektive fallen mir ein? Kalt, logisch, analytisch, eckig, strategisch , sharp, dynamisch, präzise, elegant, minimalistisch, high class. Das war Schach für mich, als jemand, der es noch nie gespielt hat.

Mir war relativ schnell klar, dass ich gerne mit Metall arbeiten möchte, da es ein Material ist, das meiner Meinung nach die genannten Eigenschaften recht gut spiegelt. Außerdem wollte ich, dass das Ganze Spiel dynamisch aussieht. Das wollte ich mit scharfen Kanten und dem Einsatz von vielen Dreiecken erreichen. Ich bin von der Form her schnell in die Origami Richtung gewandert und bin da bis zum Ende auch geblieben.

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Mission Statement

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Recherche

Ich wollte den Ansatz beibehalten, der einigermaßen natürlich gekommen ist und weiterhin mit Adjektiven und einer bestimmten Atmosphäre arbeiten. Es war jedoch wichtig vorab zu recherchieren und herauszufinden, was die einzelnen Figuren machen, wie sie sich auf dem Schachbrett bewegen, welchen Rang sie haben und wie stark sie sind. Ich habe mich also an die Recherche gesetzt und jede Figur analysiert.

Konzept

Nachdem ich mehr Wissen über die einzelnen Figuren gewonnen habe, wollte ich meinen Ansatz auf sie anwenden. Ich habe mir folgende Fragen gestellt: wie wirkt die Figur? Was macht sie aus? Welche Schwächen und Stärken hat sie? Wie bewegt sie sich? Welche Charaktereigenschaften weißt sie auf?

Auf Basis dieser Fragen haben sich Adjektive rauskristallisiert, die jede einzelne Figur ausmachen. Der Läufer ist beispielsweise rasch, elegant und flott und die Dame mächtig, vielseitig und beweglich.

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Formentwicklung

Daraufhin habe ich mit der Formentwicklung begonnen. Wie bereits erwähnt, habe ich mir viel Inspiration aus der Origami Richtung geholt. Ich habe probiert in der Form jeder einzelnen Figur die entsprechenden Eigenschaften zu spiegeln und gleichzeitig die ganze Produktfamilie dynamisch und elegant zu gestalten.

Zwischenform der Figuren

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bauer.001.jpegbauer.001.jpeg
springder.001.jpegspringder.001.jpeg
laufer.001.jpeglaufer.001.jpeg
dame.001.jpegdame.001.jpeg
könig.001.jpegkönig.001.jpeg

Feedback, Änderung, Feedback … Ausarbeitung

Manche Formen der Figuren sind nach mehreren Feedbackrunden und Analysen fast gleich geblieben, manche haben sich um 180 Grad geändert.

Zum Schluss der Formfindung habe ich außerdem jede Figur mehrmals in verschiedenen Proportionen gefaltet und umgesetzt, um die perfekten Maße zu finden - damit sowohl die einzelne Figur stimmig aussieht, aber auch die Hierarchien zwischen den Figuren passend sind und ein stimmiges Gesamtbild ergeben.

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Umsetzung in Metall

Ich habe ein Blech gebraucht, dass ich biegen kann; das sich aber gleichzeitig nicht leicht verformen lässt, wenn man die Figuren anfasst. Nach einer Internetrecherche habe ich mich dazu entschieden im 0,5mm starken Aluminium Glattblech zu arbeiten.

Ich habe die Form immer entsprechend aus dem Blech ausgeschnitten und die nötigen Falten eingeritzt. Es war sehr wichtig jeden Millimeter ganz genau abzumessen, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Gerade bei so kleinen Figuren spielen die exakten Maße eine große Rolle. Nach einigen fehlgeschlagenen Figuren habe ich die Biegmethode perfektioniert und scharfe Kanten hinbekommen.

Der Fertigungsprozess hat mehrere Stunden in Anspruch genommen. Nach einigen „trial and error“s bin ich zu meinem Ergebnis gekommen. Ich habe mich dafür entschieden eine Figurenfamilie schwarz anzuspüren.

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Das Ergebnis

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Fazit

Abschließend kann ich sagen, dass das ganze Projekt eine sehr spannende Erfahrung war. Der Kurs hat mir etwas die Angst vor Produktdesign genommen, die ich am Anfang des Semesters hatte. Ich fand es im Endeffekt spannend mich mit der Form auseinanderzusetzen und vor allem interessant fand ich, wie viele verschiedene Ansätze es im Kurs gab. Ich habe gelernt mir selbst etwas mehr zu vertrauen und in kleinen Schritten zum Ergebnis zu kommen.

Ich bin mit meinem Ergebnis im großen und ganzen zufrieden - es besteht trotzdem Optimierungsbedarf. Der Prozess war bei dieser Aufgabe, als zweite Semesteraufgabe, schon deutlich geschmeidiger, als beim ersten Mal. Ich habe mir selber und meinen Ideen mehr vertraut. Ich würde mein Schachspiel aber gerne noch in hochwertigerem Material umsetzen. Wenn ich es jetzt nochmal von vorne bauen würde, würde ich gerne den Metalllaser in der Metallwerkstatt nutzen. Darüber hinaus hatte ich mich noch mehr in die 3D-Programme und Modellierung trauen können. Das wird mein Ziel für die Semesterferien sein.

Ein Projekt von

Fachgruppe

Integriertes Design

Art des Projekts

Studienarbeit im zweiten Studienabschnitt

Betreuer_in

foto: Nicolai Neubert foto: matthias lipeck

Zugehöriger Workspace

OM 3D ENTWERFEN LERNEN!

Entstehungszeitraum

Wintersemester 2023 / 2024