In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In diesem Projekt beschäftigten wir uns als Kurs mit der Erstellung einer Werbekampagne für den FB6 der Hochschule Anhalt am Standort Köthen. Das Ziel war, sowohl die Studiengänge im Bereich des Ingenieurwesens als auch den Standort Köthen für eine möglichst große Zielgruppe greifbar und attraktiv zu machen, über Möglichkeiten und Inhalte zu informieren und dadurch die Zahl der Bewerber:innen und Studiumsanfänger:innen zu erhöhen.
Um uns dem Thema Kampagnen und Kommunikationsstrategien zu nähern, beschäftigten wir uns im Kurs zunächst mit Autobroschüren. Wir analysierten, wie bestimmte Kommunikationsmittel eingesetzt werden, um gezielt bestimmte Gefühle oder Reaktionen beim Betrachtenden auszulösen. Wir erstellten zuerst einen Seitenplan der Broschüre, um einen groben Überblick des Aufbaus und Layouts zu erhalten, anschließend analysierten wir die Bildsprache und schrieben ein kurzes Fotobriefing, welches uns ein Gefühl für das Zusammenspiel der vielen fotografischen Mittel geben sollte. Zudem gab es uns einen Einblick in die Berufspraktiken und Problemstellungen als Designer:innen.
Wir setzten uns dann mit der sozialwissenschaftlichen Gesellschaftsanalyse des Sinus- Instituts auseinander. Diese teilt Deutschlands Gesellschaft in verschiedene „Milieus“ , also Gruppen, ein. Merkmale dabei sind politische Ausrichtung, finanzielle, gesellschaftliche und ökonomische Lage.
Damit wir erst einmal selbst einen Einblick in den FB6 und die Studiengänge, um welche sich die Kampagne drehte, bekommen, fuhren wir als Kurs nach Köthen, um mit dem Dekan, einigen Lehrenden und Studierenden eine Art Gruppeninterview zu führen. Dort hatten wir die Möglichkeit, Fragen zu stellen und Erfahrungsberichte von den dort beschäftigten Menschen zu erhalten.
Wir erhielten Zugang zu den Betrieblichkeiten und durften einige laufende und vergangene Projekte betrachten, wie zu Beispiel den Umbau eines Ottomotors in einen elektrischen Motor. In den Werkstätten kamen so auch erste Inspirationen zu möglichen Keyvisuals.
Der Tag war sehr aufschlussreich, wir konnten viele wertvolle Informationen sammeln und hatten am Ende ein gutes Bild von dem eigentlichen Inhalt des Ingenieurwesens, der leider durch viele Klischees für die meisten Menschen nicht ganz deutlich ist.
Um möglichst präzise und treffend auf die Bedürfnisse und Wünsche der angesprochenen Menschen einzugehen, unterteilten wir eine große Zielgruppe in mehrere Kleine. Unser Team beschäftigte sich mit den Studienabbrecher:innen, also denjenigen, die bereits Studiumserfahrung gesammelt haben, aber unzufrieden sind und sich in einem Lebensabschnitt befinden, der von Unsicherheit und mentalen Herausforderungen geprägt ist. Außerdem schlossen wir auch „Studienwechsler:innen“ ein, also all jene, die mit ihrem bisherigen Studium unzufrieden sind, aber den Schritt des Abbruchs noch nicht gewagt haben, aufgrund des Ermangeln von motivierenden Alternativen. Um dann ein genaues Bild unserer Zielgruppe zu schaffen, erstellten wir drei Personas, die im Verlauf unseres Projekts als Leitfaden dienten.
Die „How-Might-We-Questions“ halfen uns später, eine sprachliche Richtung zu finden, in die sich die Texte entwickeln sollten.
Nachdem wir unsere Personas fertiggestellt hatten, begannen wir zu brainstormen, wie die Kampagne überhaupt aussehen soll. Für welche Optik entscheiden wir uns? Welche Farbigkeit sollen die Plakate haben? Werden Fotos von realen Personen gezeigt oder digital erstellte Grafiken? Um diese Fragen zu beantworten, erstellten wir ein Moodboard, welches unsere Ideen und Vorstellungen zusammenfasst.
Wie man sieht, war ein Ansatz, mit schwarzem Humor zu arbeiten, um der Zielgruppe, die sich im Durchschnitt in den Zwanzigern befindet, zu zeigen, dass nicht alles negativ ist und man auch in Zeiten der Unsicherheit Dinge mit Humor nehmen sollte.
Im unteren Bereich sieht man auch schon Ansätze und Inspirationen für das Keyvisual, auf welches wir im nächsten Abschnitt eingehen.
Im nächsten Schritt beschäftigten wir uns mit der Suche nach einem passenden Keyvisual. Das Keyvisual, also Schlüsselmotiv sollte ikonisch, vielseitig verwendbar und aussagekräftig sein.
Basierend auf unserem Moodboard und den Eindrücken der Exkursion, entschieden wir uns für 2 Konzepte eines Keyvisuals; einmal eine technische Zeichnung eines nicht-technischen Gegenstandes (siehe Banane im Moodboard) und die Darstellung eines Maschinenbauteils wie ein Zahnrad oder eine Schraube.
Wir sahen in beiden Visuals Potential für Texte, die sie begleiten konnten. Die Maschinenbauteile sollten ein Gefühl der Vertrautheit/Bekanntheit bei technisch versierten Betrachtern erzeugen und ihre Aufmerksamkeit halten.
Die „technisierten“ Alltagsgegenstände überzeugten uns durch ihre Absurdität, sowie visuelle Wirkkraft. Wir sahen darin die Möglichkeit, dass rational-technisch denkende Menschen sich verstanden fühlen würden in ihrer Art, die Welt zu sehen.
In der großen Seminargruppe sammelten wir dann zu den Keyvisuals Texte, Keywords und Inspirationen und stellten sie auf Miro zusammen. Dann wurden die Sprüche anonym gevotet.
Wir entschieden uns dann für das Keyvisual der Schraube, da wir es passend zum Ingenieurstudium- praktisch, down to earth, ikonisch.
Unsere Texte waren etwas freier und setzten sich mit der Gemütslage der Zielgruppe auseinander oder nahmen bestimmte Begriffe auf und setzten sie in einen anderen Kontext.
Aufgrund dessen entschieden wir uns, eine Entwurfslinie basierend auf Text zu machen und eine mit dem Keyvisual als prominentes Element.
In den Entwürfen haben wir uns stark an den Styleguide der Hochschule Anhalt gehalten.
Wir wählten die für uns aussagekräftigsten Entwürfe aus beiden Linien zum Präsentieren aus.
Entsprechend der Aufgabenstellung begrenzten wir die Präsentation auf 5-7 Minuten, dadurch dampften wir das Material entsprechend ein. Leider erfuhren wir erst sehr kurzfristig davon, dass das Kriterium Zeit hinfällig war, sodass wir eine neue Struktur finden, Inhalte anpassen und hinzufügen mussten und die neuen Folien nicht durchsprechen konnten.
Trotzdem war es eine angenehme und spannende Erfahrung, die Kampagne direkt den Auftraggebern präsentieren zu können und direktes Feedback zu erhalten und auf Fragen eingehen zu können.
Für unsere nächsten Präsentationen und Kampagnen haben wir definitiv viel dazugelernt.