In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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Schlakse
Am Anfang war ein Karton aus Pappe.
Am Ende hocken oder liegen oder schweben zwei riesige Wesen im Raum, eng umschlungen ineinander innig liebend und unzertrennlich für immer oder kritisch nebeneinander, immer mit wachem Auge das andere fixierend oder auch mit spannungsvollem Sicherabstand zueinander aus Angst vor dem Angriff des Gegenübers. Schlimmstenfalls verbünden sie sich gegen euch und werden gefährlich….
Haut und Haar, Ohr und Mund sind sie täuschend lebensecht, scheinen zu atmen, zu riechen, innerlich zu vibrieren und können sich in jedem Moment zu dir umdrehen, um dich zu packen oder um von dir in die Arme genommen und lieb gehabt zu werden.
Im Kurs wurden zwei Wesen geschaffen, nur aus Pappe, Kleber und Farbe.
Sie werden im Raum wachsen und diesen komplett einnehmen. Sie werden Charaktere entwickeln und eine Beziehung zueinander aufbauen.
Und sie werden leben, atmen und …. Sie werden dich im Auge behalten.
Künstlerisch-experimentelle Gestaltung KEX und Darstellungstechniken VISU fanden in einem kombinierten Projekt statt.
Bei unserem Schlaksbau war ich im Team der grünen, dünnen, großen Schlakse. Bei uns war die wichtigste Frage, wie das Ding halten soll. Deshalb haben wir uns in Gruppen aufgeteilt und anfangs hauptsächlich an der Unterstruktur gearbeitet. ein Architektonisches Meisterwerk aus zusammengesteckten Pappen und Röhren, die an einen Stahlbauträger erinnern. Dann sind wir in Zeitdruck geraten, die Gruppen haben sich aufgelöst und alle haben gewuselt zusammen gearbeitet. Dann war ich gleichzeitig ja auch im Doku Film-Team: multitasking, aufregend und immer was los. Wir sind in der Kursstunde immer flott voran gekommen, trotzdem wurde es zum Ende so knapp, dass wir ein Tag vor der DDS noch mal schnell mit Farbe rangehen mussten.
Das Endergebnis kann sich blicken lassen und bei den Zuschauern kam es auch verdammt gut an! Mein Papa wartet immer noch auf Feedback, ob er den Kopf der großen Schlakse ersteigern kann ;)
Die Planung des Steckbriefes ging ganz flott, da ich direkt schon wusste, wie ich den Schlaks darstellen wollte. Aus den vorherigen Übungen kam ich schnell auf das Thema eines schlaksigen, glibberigen toten Fischs. Aus dem einen Übungs-Scribble ist dann die große Kohlezeichnung in KEX entstanden, aus der anderen dann mein VISU Schlaks. Die größte Herausforderung war dann nur, wie man einem toten Fisch Charaktereigenschaften geben könnte. Da habe ich mich darauf festgelegt, dass ich ihm Eigenschaften, die er vor seinem Tod gehabt haben könnte, gebe.
Mit dem Endergebnis bin ich sehr zufrieden, gerade, da der Steckbrief sehr hilfreich für meine digitale Zeichnung und meinen Comic wurde.
Bei der digitalen Zeichnung des Schlaks war bei uns allen die größte Herausforderung der Schattenwurf. Und bei mir persönlich noch das Kennenlernen des Programms, auf dem wir zeichnen. Der Steckbrief hat als Vorlage sehr viel geholfen. Im Prozess habe ich dann gemerkt, dass es viel mehr her gibt, wenn mein Schlaks eine glatte Oberfläche hat. Daher habe ich ihn von der stacheligen Version des Steckbriefs abgeändert.
Ergebnis: er wurde noch glitschiger und fischiger.
Horror Herangehensweise, lehrreiche Erfahrung und super Ergebnis
Mit jedem erneuten Öffnen des Virtuellen Raums wurde meine Schlaks löchriger. Es gab viele technische Fehler und nach 4 Wochen dran arbeiten sah mein Ergebnis schlimmer aus als am Anfang. Da ich den so oft von vorne Beginnen musste, habe ich aber auch schnell gelernt immer effizienter mit dem Program umzugehen. Mit den Erfahrungen habe ich mich dann an einem Tag so lange ran gesetzt, dass ich in einer Session die letzte löchrige Datei zu meiner jetzt fertigen Datei erstellt habe.
Es hats sich ausgeschlakst
Der Schlaks ist ein diebischer Verbrecher. In der Unterwasser-Siedlung Cretea ist er bereits für seine geschickten Juwelierüberfälle bekannt. Nun unternimmt die Siedlung endlich etwas und setzt ein Kopfgeld gegen ihn an. Die Hauptdarsteller des Comics sind einmal der Schlaks, und zwei Meeresbewohner, die auf das Kopfgeld aus sind.
Und damit fängt unsere Geschichte an: Die Krake liest gerade in der Zeitung über den Schlaksdieb und zeigt den Artikel ganz verschmitzt seinem Kumpel Jochen. Jochen ist ein gefürchteter Jäger und Krake kann sich perfekt verstecken, ein Dream-Team für den Job. Die beiden machen sich auf die Suche.
Der Schlaks ist gerade auf dem Weg zu seinem nächsten Juwelier-Überfall während Jochen und Krake ihn entdecken. Sie beobachten ihn und lauern ihn während seines Überfalls auf, um ihn auf frischer Tat zu erwischen.
Als der Schlaks gerade aus dem Juwelier ausbricht kommt es zu einer Konfrontation mit Jochen und seiner Pistole. Jochen schießt ab, der Schlaks konnte gerade so ausweichen, muss lachen aber hat sich zu früh gefreut, denn…
dunn dunnn duuuuun
ein Anker fällt vom „Himmel” und erschlägt ihn.
Durch den Steckbrief hatte ich schon eine feste Story im Kopf: der Comic soll zeigen, wie der Schlaks gestorben ist. Gerne böse, gerne mit Drama, Action und einem Wumms am Ende. Daraus entstand die Story des Schlaks-Diebes, der verfolgt und für Kopfgeld ermordet wird.
Anfangs waren meine Ideen noch chaotisch mit zu viel Inhalt für 2 DinA5 Seiten. Dank Gesprächen mit Mathias konnte ich meine Ideen dann sortieren und filtern. Den Comic zu zeichnen hat dann auch immer mehr Spaß gemacht, je mehr die Storyline Sinn ergeben hat (what a surprise).
Bin sehr gespannt, wie es gedruckt aussehen wird!
Mit Sabrina haben wir fast jede Woche unsere Performance für die DDS geplant. Es fing damit an, dass wir die Beziehungsebene der Schlakse ermitteln sollten. Dann die Planung, was für eine Geschichte die zwei haben und welches Gefühl wir vermitteln wollen.
Am Ende kam dann dabei raus, dass wir die erfunden Schlakse zu religiösen Sektenanführern machen, die wir in unserer Performance anbeten sollen.
Durch viele Übungen ist uns schnell eingefallen, wie wir uns im Raum bewegen wollen und in den Proben für die DDS haben wir uns auf einen Sound festgelegt. Wir sind summend und teilweise im Chor einen Ton haltend um die Schlakse herum geschlichen. Je größer wir uns gemacht haben, desto lauter wurden wir und andersherum. Am Ende wird die Performance mit einem Schrei, der alle zum schreien und dann zum zusammenklappen bringt, beendet. Es gab keine Absprachen und es sollte organisch wirken.
Die Performance war in den Proben teilweise noch wackelig aber in der Vorführung dann spitze! Sie kam richtig gut bei allen an und es gab ganz viel positives Feedback.
Es war mir ein Fest, Sabrina!
KEX, VISU und Performance hat unsere Gruppe näher zusammengebracht! Es war im stressigen Uni Leben ein Tag zum Durchatmen, rumkleistern und in eine entspanntere Welt abtauchen.
Bei VISU habe ich einen großen Fortschritt an Verständnis von Technik gehabt. Vorher hätte ich nicht gedacht, dass mir das so Spaß machen würde und am Ende war ich für VR dann noch öfters extra und gerne in der Uni.
Bei KEX und Performance war vor allem die Gruppenarbeit eine Herausforderung, bei der uns Katrin und Sabrina aber echt viel zeigen konnten. Es war auch sehr hilfreich gleichzeitig Unterricht bei Herr Hohl zu haben, da wir mit ihm, KEX und Performance viele Parallelen an organisatorischem, Zeitmanagement und Gruppendynamik lernen konnten.
Was man in den Kursen noch verbessern könnte, wäre für das Zeitmanagement eine Struktur zu haben. Mein Vorschlag wäre dafür am Anfang der Stunde ein Tagesziel zu setzen und dabei zu planen wer welche Arbeit übernehmen kann. Das könnte ja vielleicht zu einen motivierteren Start in den Tag und mehr Zufriedenheit am Ende des Tages führen.
Meine Lieblingsmomente waren die Weihnachtsfeier, mit Katrin den kleinen Schlaks durch die Tür zu quetschen und die DDS, bei der man dann so viele Eindrücke und Feedback Anderer bekommen hat. Es war mega schön, dass ihr eine so schöne und lockere Atmosphäre bietet, womit man sich im Kurs gleich super aufgehoben fühlt. Ein dickes Danke nochmal an euch, Katrin, Mathias und Sabrina, gerade, dass ihr so viel Geduld und Humor für uns übrig hattet!