In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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Dauerlicht-Fotografie und Dreidimensionale-Kunst
In diesem Projekt verschmelzen die Welten der Dauerlicht-Fotografie und der digitalen Kunst in Blender zu einem faszinierenden Zusammenspiel. Ich erkundete die subtile Schönheit und die transzendente Qualität von Portraits, die durch die dreidimensionalen Formen eine neue Dimension erreichen.
Dieses Projekt entstand im Rahmen des 2D Kurzprojekts „Meeting Strangers“ in Portrait-Fotografie, im Sommersemester 2024, unter der Leitung von Paula Winkler und der Assistenz von Paulina Schröder.
Everyone is a stranger for me, at some point.
Ich versuche immer neugierig und unvoreingenommen anderen zu begegnen, auch denen, die mir sehr nah stehen. Dadurch lerne ich die Menschen um mich herum immer wieder neu kennen. Das hat mich zu meinem Konzeptentwurf „Everyone is a stranger“ geführt.
Der Fokus in meinen Bildern sollte primär auf den Augen liegen, auf dem Blick, dem Ausdruck. Ich wollte die Ausstrahlung der Person über die Fotografie erfahrbar machen.
Diese Bilder wollte ich dann mit Formen verbinden, welche sich an dem orientieren, was ich vor meinem inneren Auge sehe, wenn ich meine Fantasie mit der Realität verbinde.
Verweist hier auf die subtile und transzendente Qualität der veränderten Darstellungen, welche eine spirituelle Ebene des Sehens ansprechen.
Symbolisieren die kreative Anpassung und Transformation, welche jedem Portrait eine neue Dimension verleihen.
Die Aufnahmen sollen den Betrachter in den Bann ziehen, wie als wären sie mit einer magischen Kamera eingefangen worden, die die magischen Kräfte oder die energetische Aura einer Person einfängt.
Moisturized/Wet-Look
Transparenz
Sanftes Licht und unterschiedliche Farben (Licht)
Bezüglich der Modelle habe ich mich auf Menschen in meinem Alter beschränkt, aus meinem näheren Umfeld. Ich habe Menschen fotografiert, die mir sehr nahe stehen, Menschen, die ich ein bisschen kenne, und Menschen, mit denen ich zuvor noch nie ein Wort gewechselt hatte.
Mein Ziel war es, dass meine Modelle auf den Portraits gut aussehen, ohne einem stereotypischen Ideal entsprechen zu müssen, und dass sie eine offene und anziehende Wirkung auf die Betrachtenden haben.
Wie habe ich das gemacht? Der Wet-Look, in dem die Haut oft moisturized wirkt, trägt sehr viel zu einem Healthy-Look/Glow-Look bei, welcher wiederum von einem großen Teil der Gesellschaft als schön empfunden wird. Aktuell trenden beispielsweise sehr viele „Glow-Produkte“ (Skincare), welche die Haut, meist durch Schimmerpartikel, gesund und frisch wirken lassen.
Die Wirkung einer Glowy-Haut habe ich durch die Verwendung von viel Vaseline und die richtige Beleuchtung erreicht. Um das Ganze noch abzurunden, habe ich die Haare der Models mit Wasser angefeuchtet, um den Wet-Look zu kreieren.
Wie schon weiter oben erwähnt, habe ich nicht mit Blitzlicht, sondern mit Dauerlicht fotografiert. Ich habe die Lichtinstallation so aufgebaut, dass die Models von mehreren Seiten mit unterschiedlichen Farben und Helligkeitsstufen beleuchtet wurden, um ihre Konturen auf ästhetische Weise hervorzuheben und die gesamte Lichtstimmung so weich wie möglich zu halten.
Im nächsten Schritt habe ich die Bilder in Adobe Lightroom bearbeitet. Ich habe Lichtanpassungen und Farbanpassungen vorgenommen und zuletzt noch in den Optic-Einstellungen die chromatische Aberration entfernt und profile corrections aktiviert. Der Teil des Fotografierens und der Nachbearbeitung war hiermit getan. Als nächstes setzte ich meine Arbeit im 3D Program Blender fort.
Als Vorbereitung dafür habe ich jedes einzelne Model mit einer 3D Scan App gescannt um damit später in Blender arbeiten zu können.
In Blender habe ich das gescannte Objekt im Sculpt-Modus der jeweiligen Pose angepasst, die das Model auf der Portraitfotografie eingenommen hatte. Das sah dann oft sehr deformiert und auch etwas gruselig aus, aber das war nicht schlimm, da die 3D-Scans nur als „Shadow-Catcher“ verwendet werden sollten.
Im Folgenden ist ein Beispiel, weil ich denke, es euch kurz zu zeigen, erklärt es verständlicher als ein langer beschreibender Text:
Um sicherzustellen, dass die Formen realistisch beleuchtet sind, an den richtigen Stellen (zum Beispiel hinter dem Kopf) verschwinden und glaubwürdige Schatten werfen können, musste eine Form gefunden werden, auf der dies möglich ist (daher der 3D-Scan).
Die 3D-Formen um den Kopf habe ich mithilfe von Kurven und Metaballs erstellt und sie im Shading-Modus so bearbeitet, dass sie wie aus Glas wirken oder als wären sie aus einer Art flüssigem Material.
Um den Liquid Curves (den Kurven aus Metaballs) einen leichten Glow zu verleihen und die Farbe der Schatten zu ändern und anzupassen, habe ich in den Compositing-Einstellungen noch einige Anpassungen vorgenommen.
Zu guter Letzt habe ich in den Kameraeinstellungen in Blender noch die Tiefenschärfe an die Tiefenschärfe meiner Kameraeinstellungen von meinem Portraitfoto angepasst, indem ich ein unsichtbares Fokusobjekt an der Stelle in Blender platziert habe, wo sich die Augen befinden. Dann habe ich den Fokus angepasst und den Effekt erzielt, dass sich die dreidimensionale Form glaubwürdig in die Fotografie einfügt.
Dies war mein erstes richtiges Fotoshooting, und glücklicherweise ist alles super gelaufen, wahrscheinlich dank meiner ausführlichen Planung.
Die Portraits wirken auf mich selbst fast so, als hätte ich sie mit einer magischen Kamera fotografiert, die diese Formen sichtbar macht.
Ich habe das Projekt und die Freiheit, die wir in Bezug auf die Umsetzung hatten, sehr genossen und bin stolz darauf, dass ich Portraitfotografie und die Arbeit in 3D so gut miteinander verbinden konnte.
Im Anschluss möchte ich mich noch ganz herzlich bei meinen Models bedanken!