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Auf wahrer Begebenheit aber unerklärbar

Auf wahrer Begebenheit aber unerklärbar

Das Gruselige und Paranormale scheint die Menschen massiv zu beschäftigen, sei es die aufsteigende Furcht vor dem Ungewissen, generelle Neugier oder pure Skepsis. Auch wenn die Gründe oft umstritten sind, Fakt ist, viele Deutsche erleben im Alltag Situationen, für die es keine nachweislichen Erklärungen gibt.

Dies ist eine verkürzte Version der Dokumentation meiner Bachelorarbeit „Auf wahrer Begebenheit aber unerklärbar: wie übernatürliche Erlebnisse unseren Alltag beeinflussen“. Für einen tieferen Einblick und mehr Detail befindet sich am Ende die PDF meiner Dokumentation.

1. Ziel der Arbeit

Welche Geschichten haben die Menschen aus Dessau und Umgebung erlebt, die sie sich nicht erklären können? Wer glaubt an das Übernatürliche und wer versucht, alles rational zu begründen? Inwiefern begleitet uns das Paranormale im Alltag? 

Mein Ziel war es, örtliche übernatürliche Geschichten zusammentragen, diese zu reflektieren und ihnen eine Plattform zu bieten. Ich entschied mich für die Gestaltung des Corporate Designs eines Magazins, das sich mit dem Übernatürlichen beschäftigt. Neben des Brandings war mein zweites Hauptziel die Entwicklung einiger Artikel für dieses Magazin.

2. Recherche

2.1 Umfrage

Um herauszufinden, was die Meinung der Menschen zum Übernatürlichen ist und ob sie bereits selbst etwas Unerklärliches erlebt haben, erstellte ich eine Umfrage. Teilgenommen haben 54 Personen im Alter von 14 bis 61 Jahren, wobei der Großteil zwischen 20 und 33 Jahre alt war.

Zuerst fragte ich, wie die Teilnehmenden das Wort übernatürlich für sich definieren. Die Antworteten aller waren hierbei sehr ähnlich. Sie beschrieben es als etwas, wofür es keine logische Erklärung gibt, weder wissenschaftlich noch auf Physik begründbar. Etwas, das nicht oder zumindest schwer zu verstehen ist, als sei es nicht von dieser Welt. 

In zwei separaten Fragen untersuchte ich, ob die Teilnehmenden an Übernatürliches und Aberglauben glauben. Im Vergleich der Antworten dieser beiden Fragen habe ich festgestellt, dass manche derer, die Nichts vom Übernatürlichen halten, sich durchaus von Aberglauben beeinflussen lassen. Die Antworten lassen vermuten, dass Menschen unter bestimmten Umständen ihre Meinung über das Übernatürliche ändern.

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Als letztes stellte ich die Frage, ob die Teilnehmenden selbst, oder Bekannte, etwas Unerklärliches erlebt haben. Dies stellte auch die Basis für mein weiteres Vorgehen dar. Tatsächlich hat sogar über die Hälfte derartige Geschichten vorzuweisen. 14 Teilnehmende ließen hierbei tiefer blicken und beschrieben unterschiedlich detailliert das Erlebte. Auf einige dieser Geschichten wird in einem späteren Abschnitt eingegangen.

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2.2 Bekannte übernatürliche Geschichten aus Deutschland

Über die zusammengetragenen Erlebnisse aus der Umfrage hinaus, recherchierte ich nach unerklärlichen deutschen Geschichten, die regional oder sogar in Gebieten außerhalb Deutschland bekannt sind. Hierzu zählen unter anderem Lost Places, Legenden, und übernatürliche Schicksalsschläge von Familien.

Während meiner Online-Recherche habe ich mich mit den folgenden Fällen näher beschäftigt:

* Das Kinderheim Oberschöna
Ein ehemaliges Kinderheim mit einer düsteren Geschichte

* Die Beelitz-Heilstätten
Einer der bekanntesten Lost Places Deutschlands

* Der Exorzismus von Anneliese Michel
Ein tragischer Fall von Besessenheit, der sogar weltweit Aufsehen erregte

* Die Rakotzbrücke in Gablenz
Eine Brücke, bei deren Bau der Teufel mitgeholfen haben soll

* Die weiße Frau vom Ebersberger Forst
Eine Gestalt, die vermehrt Ursache für Verkehrsunfälle gewesen sein soll 

* Das Oppenheimer Beinhaus
Ein unterirdischer Raum voller Knochen von fast über 20 000 Menschen

3. Prozess

3.1 Branding

3.1.1 Adressaten

Gerichtet ist mein Projekt an Deutschsprachige im Alter von 16-45 Jahren. Ich behielt im Hinterkopf, dass in den porträtierten Geschichten des Magazins möglicherweise Themen aufgegriffen oder visualisiert werden, die nicht für alle Minderjährigen geeignet sind, weshalb ich mich an einem Mindestalter von 16 orientierte. Ich vermute, ein solches Printmedium findet besonders bei denjenigen Anklang, die sich bereits in ihrer Freizeit mit derartigen Themen beschäftigen. Möglicherweise verkörpern einige Adressaten auch das genaue Gegenteil und glauben nicht an solche Geschichten, möchten aber dennoch ihren Horizont erweitern.

3.1.2 Konzept

Im Fokus des Magazins soll die Wiedergabe übernatürlicher Geschichten stehen. Die Artikel werden meinerseits weitestgehend unparteiisch behandelt und wie von den Zeugen berichtet wiedergegeben. Ich möchte, dass sich der Leser selbst eine Meinung bilden kann.

Die Natur des Magazins soll eine Mischung aus unterhaltsam und informativ sein. Je nach Thema werden die Storys in verschiedenen Schreibstilen, wie Kurzgeschichten, Interviews, oder Berichten aufgeführt und sorgen hiermit für Spannung und Abwechslung. 

Generell war es mein Ziel ich, dass sich das Magazin durch gedeckte Farben auszeichnet, um geheimnisvoll zu wirken. Knallige Farben werden dafür benutzt, Highlights zu setzen. Ich möchte sowohl durch die Texte als auch Gestaltung atmosphärisches Storytelling betreiben. Hierbei sollen diese beiden Komponenten auf einer Stufe stehen und harmonieren. 

Ich möchte jedem Artikel eine eigene Chance geben, hervorzustechen. Das bedeutet, es gibt für diese keinen einheitlichen Stil, wodurch die Essenz jeder einzelnen Geschichte dargestellt werden kann. Um eine Menge der möglichen Stile, die ich mir vorstelle, zu repräsentierten, fertigte ich ein Moodboard an.

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Ich sehe dieses Projekt als kreativen Prozess voller Herausforderung, in dem ich nicht nur mir, sondern auch anderen Schaffenden die Möglichkeit geben möchte, sich auszuleben. Das heißt, ich werde weitestgehend auf die Verwendung von KIs verzichten und vorzugsweise mit Hobbyschriftstellern und anderen Kreativen zusammenarbeiten, um verschiedene Artikel umzusetzen.

3.1.3 Markenname

Für den Namen meines Magazins war mir der Aspekt des Unerklärlichen, der den Kern meiner Arbeit bildet und das Hervorheben der Regionalität am wichtigsten. Der Titel soll Neugier erregen, mysteriös und einladend klingen.

Unter der Berücksichtigung meiner Adressaten und angesichts des Feedbacks mehrerer Personen, die auf diese Gruppe zutreffen, entschied ich mich für den Namen Possibly in Germany. Dieser spricht durch den englisch Titel für eine jüngere Zielgruppe und ist abgeleitet vom Horror-Kurzfilm Possibly in Michigan. Das Wort Possibly ist ein Indikator dafür, dass die Artikel des Magazins mit Erlebnissen arbeiten, für die es noch keine eindeutigen Erklärungen beziehungsweise stichhaltigen Beweise gibt.

3.1.4 Hausschriften

Innerhalb des Magazins entschied ich mich für die Verwendung von drei verschiedenen Schriftarten, die jeweils einem anderen Bereich gewidmet sind.

Noto Sans ist eine moderne dynamische Grotesk mit einem Schwerpunkt auf Universalität und Lesbarkeit. Ihr offenes Schriftbild und die hohe x-Höhe gewähren im Fließtext einen angenehmen Lesefluss. Als Überschriften verwendete ich eine Light mit erhöhter Laufweite. Diese großen Abstände erregen den Anschein, als würden die Buchstaben recht lose im Raum stehen oder sogar schweben. So wie mein Magazin verschiedene Geschichten aus ganz Deutschland vereint, so verkörpern auch die Überschriften den Anschein großer Distanz.

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Um auch mit dem Schriftbild eine direkte Verbindung zu Deutschland zu schaffen, entschied ich mich zur Verwendung einer gebrochenen Schrift. Die Alte Schwabacher wirkt durch ein Zusammenspiel von Rundungen und Geraden grafisch spannend. Aus diesem Grund verwendete ich sie nicht als Schrift im Fließtext sondern als Gestaltungsmittel im Magazin sowie als Unterstützung der Überschriften, wobei sie die jeweilige Rubrik des aktuellen Artikels veranschaulicht. Verwendet wird sie hierbei mit einer stark verkürzten Laufweite. Diese ist ein Anzeichen dafür, dass vieles im Bereich des Paranormalen noch unklar ist und sich Wahrheit und Fiktion leicht überschneiden können. Zudem wird so ein Kontrast zu den feinen Überschriften mit großer Laufweite geschaffen.

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Die Typewriter-Schriftart JohnDoe verwendete ich, um eine unheimliche Atmosphäre zu schaffen. Der Tintenlook und die nach unten dünner werdende Strichstärke erzeugen den Eindruck, als wäre die Schrift schwach, ängstlich, und am zittern. Der Schreibmaschinenstil erzeugt zudem einen alten und dokumentarischen Look.

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3.1.4 Hausfarben

Die Farbe Blau steht für grenzenlose Weiten und Mysterien, die noch ergründet werden müssen. Sie gilt als Farbe der Neutralität und Klarheit, wirkt aber auch gleichzeitig kühl und distanziert. Als Primärfarbe des Magazins steht Blau  für eine andere Welt. Ein Gebiet, in dem das Übernatürliche und Unerklärliche zuhause ist. Um dies darzustellen, orientierte ich mich an farblich invertieren Porträtaufnahmen. In diesen werden Augen schwarz, dunkle Haare weiß, und die ursprüngliche Hautfarbe erscheint nun Cyan. Das trifft auf jeden Hautton zu.

Als Sekundärfarbe entschied ich mich für ein Orange, welches sowohl auf dunklen als auch hellen Untergründen kraftvoll wirkt. Dieses steht mit den Cyantönen im Komplementärkontrast, welcher das Aufeinandertreffen der beiden zuvor genannten Welten symbolisiert.

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3.1.5 Logo

Im Vordergrund des Logos sollte für mich definitiv Schrift stehen. Magazincover zeichnen sich oft durch imposante Fotografien aus und um sich davon abzuheben präferierte ich eine Wort- über eine Bildmarke. Mir war es wichtig, ein mysteriöses, vielleicht sogar gruseliges Gefühl zu übermitteln. Auch die Verwendung von Transparenzen und mehreren Ebenen zog ich in Betracht, um die Unklarheit und Tiefe des Themas zu verdeutlichen.

In Illustrator versuchte ich das Wort Possibly mit möglichst wenig Änderungen so umzuformen, dass es die Thematik des Okkulten deutlich darstellt. Ich verformte das o zu einem Auge. Dabei achtete ich darauf, die Charakteristik der Schriftart beizubehalten, sodass sich das umgestaltete o gut in das Gesamtbild einfügt. Augen haben viele spirituelle Bedeutungen, zum Beispiel als Pforte zur Seele. Den Zusatz in Germany schrieb ich in der Typewriter Font JohnDoe und positionierte sie unterhalb von Possibly auf einer leicht transparenten, an Klebeband erinnernden Farbfläche. Diese erweckt in Kombination mit der Schriftart den Anschein eines Dokumentes, welches überarbeitet wurde.

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3.2 Debütausgabe

3.2.1 Cover

Da ich in jeder meiner Ausgaben einen bestimmten Schwerpunkt behandeln werde, sollte dieser in Form des Titels abgesehen vom Logo das wichtigste typografische Element werden;. Ich entschied ich mich für den Titel Ouvertüre des Okkulten, welcher auf die Anfänge des Magazins sowie dessen Thematik anspielt. Dem untergeordnet setzte ich die Namen der Artikel in Typewriter-Font. So wird der Anschein einer bearbeiteten Akte erweckt.

Als Motiv für das Cover verwendete ich Bildmaterial aus einem der Artikel des Magazins, wobei ich darauf abzielte, ein Gefühl von Unbehagen zu übermitteln. Um eine Verbindung zwischen unserer Welt und dem Unbekannten zu schlagen, experimentierte mit invertierten Farbbereichen.

Im Kontrast hielt ich die Rückseite reduziert. Als Motiv entfremdete ich das in ein Auge umgeformte o meines Logos, welches das visuelle Zentrum einnimmt. Zusätzlich unterstützte ich die Seite durch die englischen Worte für glauben und zweifeln. Diese verdeutlichen, dass jeder für sich selbst entscheiden darf und auch soll, wie viel Glauben dem Inhalt des Magazins geschenkt wird.

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3.2.2 Editorial

Ich ließ die erste Doppelseite weitestgehend unberührt, mit Ausnahme eines Satzes. Dieser erfüllt die Aufgabe, den Leser thematisch abzuholen und daran zu erinnern, den eigenen Horizont für neue, beziehungsweise andere Sichtweisen offen zu halten. Ich verwendete die Font JohnDoe, welche in Kombination zu der sonst leeren Doppelseite ein einsames, gespenstisches, und vor allem geheimnisvolles Gefühl übermittelt.

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3.2.3 Inhaltsverzeichnis

Um den Leser zu zeigen, aus welchen Orten die Geschichten des Magazins stammen, zeichnete ich eine Karte von Deutschland und den Bundesländern. Um die genauen Orte anzuzeigen, positionierte ich Punkte mit hinzugefügtem Stadtnamen und um den visuellen Fokus auf die Städte zu legen, färbte ich die Konturen der Karte hellblau.

Um die Artikel zu präsentieren, stellte ich auf die gegenüberliegenden Seite die Titelnamen, einen drei- bis vierzeiligen Text, einen fotografischen Ausschnitt, ihre Seitenzahl, sowie eine Zuordnung zur jeweiligen Stadt auf der Karte.

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3.2.4 Artikel 1 – Beelitz-Heilstätten

Die Basis dieses Artikels bildet mein Besuch der Heilstätten im März 2024 und die Führung durch die Chirurgie. Der Artikel soll besonders für Fans von Lost Places relevant sein und ihnen bei der Entscheidung helfen, ob sie ihm einen Besuch abstatten sollten oder nicht. Aus diesem Grund schrieb ich eine wertende persönliche Erzählung, die mein Erlebnis widerspiegelt. 

Während meines Aufenthalts auf dem Gelände nahm ich mit meiner Kamera Fotos von Gebäuden, den damaligen Zimmern, und der Natur auf, die ich bearbeitete, um einen gespenstisch dokumentarischen Look zu erzielen.

Ich entschied dazu, Teile des Fließtextes oder auch Zusatzinformationen in Typewriterschrift über Texte und Bilder zu legen, sodass es den Anschein erweckt, als wären sie nachträglich hinzugefügt worden. Dies deutet auch auf den Vandalismus in vielen Lost Places hin. Als zusätzliches grafisches Element erstellte ich einen Zeitstrahl, der die Geschichte der Heilstätten zusammenfasst und sich über mehrere Seiten erstreckt. 

Als Kontrast zu den informativen Seiten sorgt der Einbau doppelseitiger Bilder ohne Text für ein atmosphärisches Erlebnis. Um dies zu verstärken, wird auf diesen Druckbögen zudem bewusst auf Seitenzahlen verzichtet.

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3.2.5 Artikel 2 – Let‘s talk about Esoterik

Die Person, mit der ich dieses Interview führte, kontaktierte mich, indem sie meine Umfrage ausfüllte. Ich merkte, dass sie selbst stark an solchen Themen interessiert ist, kam mit ihr ins Gespräch und sie willigte ein, dass ich sie über ihre Ansichten bezüglich Esoterik interviewen darf. Aus privaten Gründen möchte diese Person anonym bleiben, was ich ihr auch versicherte.

Das einstündige Interview umfasste unter anderem Aspekte wie Hexenzirkel, Manifestation, Kartenlegen, Handlesen, und auch Vorurteile. Meine Mitschrift dieses Gesprächs wurde das Herzstück dieses Artikels. Der Text sollte die natürliche Sprechweise der Person beibehalten, weshalb ich Umgangssprache nur bedingt entfernte oder abänderte.

Stilistisch zielte ich auf einen mysteriösen Charakter ab. Im Hintergrund verwendete ich Fotografien eines Nachthimmels. In Kombination zu diesen erstellte ich Vektorgrafiken, die an Sternenbilder erinnern. So wie die interviewte Person den Hauptredeanteil im Interview übernahm, so zieht sich auch die Farbe Blau durch den Artikel und symbolisiert ihren Redeanteil. Meine Anmerkungen und Fragen färbte ich zur Differenzierung in Orange, welches farblich mit den Wolken im Hintergrund harmoniert. Da unser Gespräch sowohl schnelle als auch langsame Abschnitte besaß, verwendete ich für die einzelnen Texte unterschiedliche Spaltenbreiten.

Als weiteres Gestaltungselement verwendete ich  Gegenlichtaufnahmen, um die düstere Atmosphäre zu unterstützen. Neben einem Porträt nahm ich eine Ansammlung esoterikbezogener Gegenstände wie Räucherstäbchen, Edelsteinen, und Tarotkarten auf.

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3.2.6 Artikel 3 – Der Exorzismus von Anneliese Michel

Dieser fiktionale Text erzählt den Verlauf von Annelieses Geschichte aus der Sicht ihrer Mutter. Durch rhetorische Fragen und Selbstzweifel wird dem Leser verdeutlicht, dass es sich bei diesem Brief um ein Ventil der Mutter handelt, das Erlebte zu verarbeiten. Um diesen so echt wie möglich aussehen zu lassen, bat ich meine Mutter, den Brief für mich zu schreiben. Da sich dieser Vorfall in den 70er-Jahren zutrug zerknitterte ich die Seiten leicht und fügte ihnen nach dem Scannen einen Gelbstich und eine leichte Textur hinzu. Die Löcher der Blätter entfernte ich, wodurch Teile der Folgeseiten gesehen werden können, was die Illusion eines echten Briefes verstärkt. Um den Lesern ein Bild von Anneliese zu bieten, befindet sich auf der letzten Seite des Briefes ein Bleistiftporträt von ihr. Dieses wird begleitet von ihrem Namen, sowie Geburts- und Sterbedatum. 

Auf der finalen Doppelseite, entschied ich mich dazu, die Verzerrungen der Geschichte in einer Illustration abzubilden, die sich klar vom Rest des Artikels abhebt. Hierfür zeichnete ich eine schreiende, leidende Person mit entstellten Gesichtszügen. Ich arbeitete vorwiegend in Rottönen, um die dämonische Seite anzudeuten. Um die Skurrilität dieses Falls zu verdeutlichen, stellte ich die abstrakte Illustration inklusive Text auf den Kopf. Dies deutet auch auf die Krampfanfälle von Anneliese hin, in denen sie sich drehte und wand.

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3.2.7 Artikel 4 – Gläserrücken

Die Geschichte, die mein Bruder auf einer Klassenfahrt erlebte, wollte ich in Form einer atmosphärischen Kurzgeschichte wiedergeben, wofür ich eine Hobbyschriftstellerin aus meinem Freundeskreis engagierte.

Um diese Geschichte realistisch darzustellen, entschied ich mich zur Nachstellung der damaligen Klassenfahrt und der Fotografie dessen. Einerseits wollte ich die Szenen so echt wie möglich, aber andererseits auch bizarr wirken lassen. Hierfür sagte ich meinen Models, sie sollen ihre Posen stets steif einnehmen und emotionslos geradeaus schauen. Auf diese Art erscheinen sie fast wie Schaufensterpuppen und der leere Blick durch den Raum wirft Fragen auf. Zudem ließ ich sie teilweise direkt in die Kamera starren, um dem Leser ein unangenehmes Gefühl zu geben.

Der Kern der Geschichte spielt im Jahr 2004, um den Zeitgeist beizubehalten, bearbeitete ich die Fotografien so, dass sie an die Aufnahmen alter Videokameras erinnern. Ich veränderte die Farbstimmung und fügte Rauschen, sowie Bildstörungen hinzu. Um die Videofilmoptik zu verdeutlichen, beschnitt ich die Fotografien auf das Format 4:3 und fügte an den Seiten schwarze Balken hinzu. So erweckt das Layout den Anschein, als würden Videokassetten auf einem Fernseher angeschaut werden. Für Verstärkung des dokumentarischen Aspekts sind auf den Bildern Videoeinstellungen wie Datums- und Zeitangaben, sowie die Tapenummer zu sehen.

Um den Verlauf der Geschichte und die sich häufenden seltsamen Geschehnisse zu visualisieren werden sowohl das Rauschen der Bilder als auch die Glitch-Effekte mit jeder Seite stärker. Auf der letzten Doppelseite lässt sich dadurch das Motiv nur noch grob erahnen.

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3.2.8 Impressum

Auf der letzten Seite verwies ich auf die primär Mitwirkenden des Magazins, sprich die Betreuer meiner Bachelorarbeit, Luisa Giebner, welche die Kurzgeschichte des vierten Artikels schrieb, Denis Geserick – mein Ansprechpartner in Sachen Druck, und meine Wenigkeit. Die jeweiligen Tätigkeitsbereiche gab ich zur Übersichtlichkeit mit an.

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4. Endergebnis

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5. Ausblick

Die Bachelorarbeit ist zwar vorbei, aber das Projekt geht weiter. Mein Plan ist es, diese Ausgabe des Magazins zu überarbeiten sowie weitere zu erstellen. Diese sollen gegebenenfalls ab nächstem Jahr halbjährlich veröffentlichen werden. 

Ihr könnt mir gern schreiben, wenn ihr Feedback, Ideen oder eigene übernatürliche Geschichten habt, die ihr teilen möchtet. Ihr könnt euch auch gern melden, wenn ihr Teil dieses Projektes werden wollt, egal auf welche Art. Ob Text, Gestaltung oder Feedback… jede Hilfe ist gern gesehen.

6. Instagram

Falls ihr auf dem Laufenden bleiben wollt, folgt gerne dem Link zum Insta-Account dieses Projektes. Es kann zwar noch ein bisschen dauern, aber dort werde ich nach und nach Updates zu Possibly in Germany posten.

https://www.instagram.com/possibly.in.germany

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*Doku

Bachelorarbeit_Pascal_Meissner_Incom.pdf PDF Bachelorarbeit_Pascal_Meissner_Incom.pdf

Ein Projekt von

Fachgruppe

Integriertes Design

Art des Projekts

Bachelorarbeit

Betreuung

foto: Prof. Gerald Christ foto: Prof. Alejandro Lecuna

Entstehungszeitraum

Sommersemester 2024