In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Die Erben.
Sie waren allein, verlassen von ihren Erzeugerinnen, die von der schweren, aber freudvollen erfolgreichen Geburt Erholungsurlaub nahmen. Es war vorlesungsfreie Zeit. Sie waren allein miteinander im Raum unter den ersten Sonnenstrahlen des Jahres, die durch die dicken Papphäute hindurch die Frühlingsgefühle aufkochen ließen. Den Rest könnt ihr euch ja denken!!
Zwei Schlakse hatten richtig Spaß miteinander und erwarten nun Nachwuchs, im Juli. Die Ultraschallbilder kündigen ca. 30 Mini-Schlakse an. Genaue Auskünfte über diese besonderen Wesen sind schwer zu geben, denn in Form, Gestalt und Charakter sollen sie sehr divers sein, wie die Eltern-Schlakse es eben auch sind.
Haut und Haare, Ohren, Nasen, Zähne, Fingernägel … auch die Mini-Schlakse sind lebensecht. Sie lachen, stöhnen, scheinen zu riechen, innerlich zu vibrieren vor Freunde oder Angst, Wut oder tiefer Traurigkeit. Auch sie wollen von dir in die Arme genommen und liebgehabt werden.
Im Kurs wurden Wesen geschaffen, nur aus Pappe, Kleber und Farbe. Sie sind im Raum gewachsen und haben diesen als Großfamilie komplett eingenommen, haben sich in Ecken verkrümelt, sind durch die Luft geschwebt, sind am Boden gekrochen, haben sich zwischen den Regalbrettern vergnügt oder miteinander, haben sich gegenseitig gewärmt, waren eng verschlungen.
Künstlerisch-experimentelle Gestaltung KEX und Darstellungstechniken VISU fanden in einem kombinierten Projekt statt. In diesem Semester war Pappe das Hauptmaterial.
Um ehrlich zu sein, war ich wenig motiviert anzufangen, nachdem ich die Aufgabe kannte. Ich hatte keine Vorstellung von dem, was herauskommen könnte, würde, sollte – und wo soll man da bitte anfangen. Als der Moment dann gekommen war, suchte ich skeptisch und schleppend die ersten Stücken Pappe und Kartons zusammen und fing einfach an, irgendwie Volumen aufzubauen. Nicht zu breit, nicht zu schmal und stabil sollte es sein. Ich hatte meinen Skizzen im Kopf und überließ den Rest meiner Intuition und meinem Gefühl. In den ersten Stunden kam Katrin irgendwann zu mir und wir setzten auf eine Papprolle einen weiteren großen länglichen Karton – den Hals. Ab diesem Zeitpunkt, entwickelte sich mein Schlacks in eine ganz andere Größenordnung als erwartet. Spätestens mit der Fixierung von Zeitungspapier und Tapetenkleister, wuchs meine Motivation und Freude für diese Arbeit. Die Hände bis zum Unterarm in Tapetenkleister zu stecken, ist eine willkommene Abwechslung zu all der digitalen Arbeit. Daraus hat sich an keinem spezifischen Zeitpunkt ein Flow entwickelt, aus intuitivem Machen und kritischem Analysieren, ob das, was ich da gerade fabriziert hatte, überhaupt zum Ausdruck des definierten Charakters (gruselig, gierig, angespannt, strapaziert) meines Schlackses beiträgt.
Bei der Formsprache habe ich mit den Gegebenheiten des Materials gearbeitet. Die kantigen Ecken der Kartons wirken statisch und unnatürlich, welche viele verschiedene asymmetrische Achsen bilden, wodurch die Figur im Gesamteindruck trotzdem lebendig erscheint. Lebendigkeitsunterstützend wirken primär jedoch die organischen Formen wie beispielsweise die Falten am Hals, unter den Achseln, die Augen und das Maul, die dank der Flexibilität des eingekleisterten Papiers möglich wurden. Auch hier bin ich keiner klaren Struktur oder Vorstellung gefolgt, sondern habe mir durch Ausprobieren – hinzufügen, abreißen, ausbessern, wieder zerstören, weiter kleben – diese individuelle, expressive Formsprache erarbeitet.
Hinsichtlich des Farbkonzeptes hatte ich schon früh erste Ideen, die ich später umsetzte und anpasste. Ein Komplementärkontrast unterstreicht die innere Spaltung, den inneren Konflikt des Wesens, welcher durch abstoßende Wut, Gier und Grusel zum Ausdruck kommt. Als abstoßend und ekelig empfinden viele Menschen ein leuchtenden gelb-grün Ton, der gleichzeitig alarmiert. Die Komplementärfarbe violett erscheint mir auch als passend, da mit ihr Macht, Mystik, Zwiespältigkeit und Exzentrik assoziiert wird. Um diese negativen Assoziationen zu verstärken, entschied ich mich dazu, ein Violett mit geringer Sättigung und Helligkeit als Lasur zu verwenden. Zufällig fand ich eine silberne Acrylfarbe im Raum, die mich ansprach und integrierte sie, um mehr Lichtreflexion zu erreichen. Um die Oberfläche lebendig und strapaziert erscheinen zu lassen, ließ ich die violette Lasur herunterlaufen, tupfte hin und wieder mit einem Schwamm herum oder rubbelte die Farbe in Schattenregionen ein. Aus diesen Gründen strahlt die Oberfläche je nach Perspektive und Lichtverhältnissen anders. Da sich jedoch aufgrund der vielen Texturen eine gewisse Unruhe einschlich, versah ich meinen Schlacks mit einer grafischen „Kriegsbemalung“. Dies stellte sich als geeignetere spontane Lösung heraus und stellte meine erste Idee, den Oberkörper mit Federn zu versehen, in den Hintergrund.
Schlussendlich, bin ich sehr zufrieden und überrascht mit meinem Ergebnis, welches für die weitere Zukunft nicht das Finale sein muss. Denn eine meiner Erkenntnisse besteht darin, dass so ein Objekt nie zu 100 Prozent fertig ist, sondern immer nur ein Jetzt-Zustand. Ich könnte und werde vielleicht noch andere Ideen ausprobieren, wenn ich mich danach fühle. Da der Gefühls-Impuls verbunden mit dem Aktions-Reaktions-Prinzip mich durch die Arbeit an diesem Projekt getragen hat. Die gegebene Freiheit und der Anspruch „einfach anzufangen und zu MACHEN“ haben mich anfangs aufgewühlt, aber sind währenddessen zu meiner treibenden Kraft geworden. Ich sehe in diesem Ansatz eine wertvolle Übung, die einen Zugang zu Kreativität konstant verfügbar macht und Spielraum für die Integration „spontaner Momente“ lässt – wie der Moment, als ich mit meinem Tee auf dem Sofa saß und darüber nachdachte, ob ich nicht einen Panzer aus getrockneten Teebeuteln bauen sollte. Über die Idee war ich nicht sicher, also hing ich den Beutel vorerst an das Maul meines Schlackses – da hängt er bis heute.
Die Qualität des finalen Raumkonzepts findet sich in den einzelnen Beziehungen unter den Schlacksen, die es innerhalb des großen „Tribe“ zu entdecken gilt. Das Raumkonzept bat viele individuelle Möglichkeiten, das dargestellte Geschehen zu betrachten und zu interpretieren. Erschaffen durch unterschiedlichste Formen, Größen, Oberflächen, Farben und Blickrichtungen, bilden die Erben-Schlackse ein Gegengewicht zu dem gigantischen Mutterschlacks und somit eine spannungsreiche, dynamische Atmosphäre.
Aufgrund der vorausgegangenen Arbeit mit Ton, bei der ich meinen derzeitigen Erben-Entwurf formte, anschließend spaltete und neu zusammensetzte, fiel mir die Skizze und Definierung der charakterlichen und formalen Eigenschaften leicht. Per Hand mit Fineliner skizzierte ich mehrere Entwürfe aus unterschiedlichen Perspektiven und entschied mich abschließend für diese Darstellung, da hier alle besonderen Merkmale und der lineare Schnitt der Zerspaltung auf linker Seite sehr gut sichtbar sind. Ein Gedicht analysiert und interpretiert man anhand des Zusammenhangs von Inhalt und Form. Dieses Prinzip übertrug ich auf die Erschaffung meines neuen Wesens, welches ganz gleich wie bei einem Gedicht immer Spielraum für mehr Interpretation schafft. Das Ergebnis stellt kurz und klar die zentralen Charakteristika und formalen Merkmale dar, welche ich auch durch Feedback zu hoher Verständlich-keit verfassen konnte.
Getreu dem Kursmotto „Einfach anfangen“, startete ich auch in diese Aufgabe. Die Möglichkeit des „Zurück-Buttons“ im digitalen Raum verzeiht bekanntlich „Fehler“ und Linien, die auch mal abweichen, was wiederum nicht nur Vorteile mit sich bringt, da die Lebendigkeit einer Zeichnung schnell verloren gehen kann. Die Schwierigkeit eine Fineliner-Skizze in eine dreidimensionale digitale Figur zu transformieren, bestand für mich darin, von Linien auf Flächen umzudenken. Die Dreidimensionalität baut sich hier weniger aus Verdichtungen, sondern mehr aus Ebenen auf. Aufgrund dieses Wissens und einem guten Raumgefühl, stand mein Grundaufbau ziemlich schnell. Durch präzises Feedback konnte ich die Details noch besser ausarbeiten. Kritisch betrachte ich jedoch den Übergang von Figur zu Hintergrund, da er mir immer noch unnatürlich erscheint. Trotz dessen, bin ich begeistert von meinem Ergebnis, da eine Logik von Licht und Schatten sowie das Volumen erkennbar sind.
Auf die VR-Aufgabe hat man sich eigentlich das ganze Semester gefreut, weil es ein Medium ist, was die meisten von uns zuvor noch nicht benutzt haben. Die ersten zehn Minuten unter dieser Brille waren für mich total faszinierend – „Was man damit alles machen kann und wie crazy das aussieht!“ Doch nach diesen zehn Minuten braucht ich auch schon eine Pause, weil es auf Dauer kein angenehmes Gefühl für mich war. Als es dann an meinen Schlacks ging, war ich zuerst etwas ratlos, wie ich beginnen sollte. Wie zeichnet man in einem dreidimensionalen Raum? Dann habe ich einfach angefangen, verschiedene „Brushes“ ausprobiert und dabei das Programm kennengelernt – Symmetrie, Lineal, Farbe, Umgebung, etc.
Als schwierig empfand ich, die Proportionen einzuschätzen und treffend darzustellen, sowie die richtige Textur zu finden. Nachdem schon mal ein ungefährer Körper stand, habe ich einige Tage davon Abstand genommen, weil die Motivation, unter dieser Brille zu arbeiten und die schlechte Präzision, nachgelassen hatte. Bei der zweiten Session bin ich grob fertig geworden. Jedoch wollte ich noch mal ein paar Tage abwarten, um erneut darauf zu blicken. Zuletzt habe ich noch einige Details verbessert und die Umgebung angepasst. Dabei habe ich mich für einen roten „energetischen“ Strahl/Bogen entschieden, um die Charakteristika meines Schlackses zu betonen und ihm einen „Rahmen“ zu geben. So bin ich schlussendlich auch mit diesem Ergebnis als erste VR-Arbeit sehr zufrieden.
Eine Story zu meinem Schlacks zu erzählen, erwies sich als leichte Aufgabe, da ich seine Persönlichkeit schon in dem Steckbrief definierte und ihn somit nur noch in einen Kontext setzten musste. Dazu übten wir mit Herrn Jüsche zuvor Storytelling aufbauend auf den W-Fragen. Diese Methode nutze ich auch, wodurch es mir leicht viel die Story auszuformulieren. Der erste Entwurf war viel zu lang und unmöglich auf einen zwei-Seiten Comic verständlich darzustellen. Das war zwar schade um die Arbeit und die Gedanken, aber verhalf, mich nicht mehr zu verzetteln. So begrenzte ich die Handlung auf folgenden Kern:
Naafiri lebte nach dem Weltuntergang als einsamer Außenseiter unter den Überlebenden, nachdem er durch die Trennung von seinem Zwillingsbruder Rhaast verbittert geworden war. Die Gemeinschaft bereitete sich auf den 100. Tag nach dem Untergang vor, ein Fest der Hoffnung, für das sie ein Lagerfeuer entzünden wollten. Doch es fehlte ihnen ein Feuerstein. Naafiri saß alleine auf einem Müllberg und entdeckte zufällig, dass ein Stein Funken erzeugte, als er ihn gegen Metall schlug. Ein Funke der Hoffnung erwachte in ihm, und er entschied sich, der Gemeinschaft zu helfen.
Naafiri ging ins Lager, wo die Überlebenden ihn misstrauisch beobachteten. Er bot seine Hilfe an und entzündete mit dem Stein das Feuer. Die Gemeinschaft war erleichtert und voller Freude. Sie feierten gemeinsam das Jubiläum, hielten ihre Spieße über die Flammen und vergaßen für einen Moment die Seuche. Naafiri wurde wieder Teil der Gemeinschaft und erkannte, dass selbst ein kleiner Funke Hoffnung die Flamme des Lebens am Brennen halten kann.
Diese Story anhand von Bildern und Illustrationen zu erzählen, war nicht so einfach, wie ich dachte. Denn ich kannte sie und wusste was ich darstellen wollte, aber daran definiert sich kein Comic. Andere Betrachter sollen ihn verstehen und sich anschauen wollen. Dafür habe ich mein Bestmögliches getan, aber auch darauf geachtet, meinen Zeichenstil nicht zu verlieren und ihn speziell für meinen Schlacks zu nutzen. Er ist die Hauptfigur und anders als seine Mitmenschen. Für den umgebende Szenerie fertigte ich grobe Kompositionsskizzen an und nutze schließlich eine KI zur Bildgenerierung. Das Ergebnis ist sicherlich kein herausragender Comic, da ich mich immer vor dieser Aufgabe gedrückt, weil es nicht wirklich mein „Ding“ ist. Aber das ist okay.
Ja, die Performance.
Rückblickend denke ich, dass unsere Gruppe von Woche zu Woche kleine Fortschritte gemacht hat. Denn schließlich haben wir am Tag der DDS eine Performance aufgeführt, die spannungsreich, dynamisch, laut und leise, schnell und langsam war und (irgend-)eine Geschichte erzählt hat. Wir hatten schwarze Kleidung und eine Maske an, Rahmen in der Hand und ein beschämtes Lächeln drunter, würde ich schätzen. Aber weniger beschämend als in den ersten Stunden, wo man die Frage „Was machen wir hier gerade eigentlich?“ aus vielen Gesichtern ablesen konnte.
Ich bin motiviert in diesen Kurs mit der Hoffnung auf ein größeres Gemeinschaftsgefühl gestartet. Die Übungen, wie beispielsweise anhand eines gezogenen Zettels mit einem Adjektiv darauf die eigene Gefühlslage zum Donnerstagmorgen zu performen, waren äußerst unterhaltsam und wirksam, dass die meisten Stück für Stück aus sich herausgekommen sind. Jedoch meine ich, beobachtet zu haben auch mit einem Blick auf mich selbst, dass in der Mitte des Semesters die geringe Motivation anhand der Pünktlichkeit und Anwesenheit erkennbar war. Doch spätestens nach Sabrinas Vortrag über Performance wurde allen klar, wir müssen bei der DDS zusammen irgendetwas performen. Den Prozess hin zur finalen Performance kann man eigentlich nicht erklären, da viele Ideen im Gespräch waren, ausprobiert und wieder verändert wurden. Leider haben sich an der Ideenfindung und Planung immer nur dieselben 10 Menschen beteiligt, aber auf der anderen Seite, ist das vielleicht normal und produktiver. Denn schon zehn verschiedene Meinungen auf einen Nenner zu bekommen, stellt eine Herausforderung dar.
Trotzdem war es eine wertvolle Erfahrung für mich zu sehen, dass man nicht alles planen und strukturieren kann und die wertvollen Dinge im Ausprobieren entstehen. Außerdem spannend, wie eine „gleichgestellte, demokratische“ Gemeinschaft Entscheidungen trifft und mit Wiederspruch umgeht. Ich finde, das hat äußerst gut funktioniert, auch wenn der Ton manchmal aufgeheizt war. Und je näher die DDS gerückt ist, desto mehr Menschen haben mit angepackt wie z.B. bei dem Bemalen der Rahmen.
Zusammenfassend hat die finale Performance meine Erwartungen übertroffen, weil alle da waren und wir zusammen eine Atmosphäre erzeugt und eine Geschichte erzählt haben. Somit können wir schon stolz auf uns sein. Nach der Performance sind Menschen auf mich zugekommen, die nach einem Bezug und der Aussage gefragt haben. Schade finde ich, dass wir keinen Bezug zu unserem Kurs und unseren Schlacksen hergestellt haben. Gut finde ich, dass wir eine aber keine spezifische Geschichte erzählt haben und zwar anscheinend so gut, dass viele Interpretationen freigesetzt wurde wie beispielsweise den Faschismus dargestellt zu sehen.
Zu dem Thema „Macht der Masse“ ist mir sofort das Buch von Elias Canetti „Masse und Macht“ eingefallen, dass ich mal gelesen habe. So schreibt er:
„Der Rhythmus ist ursprünglich ein Rhythmus der Füße. Jeder Mensch geht, und da er auf zwei Beinen geht und mit seinen Füßen abwechselnd am Boden aufschlägt, da er nur weiterkommt, wenn er immer wieder aufschlägt, entsteht, ob er es beabsichtigt oder nicht, ein rhythmisches Geräusch. Die beiden Füße treten nie mit genau derselben Kraft auf. Der Unterschied zwischen ihnen kann größer oder kleiner sein, je nach persönlicher Anlage oder Laune. Man kann aber auch rascher oder langsamer gehen, man kann laufen, plötzlich stillstehen oder springen.“ (S.28)
Ich finde diese Aussage sehr passend bezüglich einer Gruppen-Performance, weil eben dieser natürliche Rhythmus künstlich verändert wird, um Gleichheit, Dichte und Richtung zu erzielen. Physisch betrachtet, ist eine Gruppe/Masse an Menschen schon mal körperlich stärker, wodurch ein Kraftgefälle entsteht. Dadurch empfinden wir Respekt, Angst, Bewunderung, Faszination, je nach dem, was diese Masse ausdrückt. Die Macht unserer „Masse“ hat sich darin gezeigt, dass wir die Aufmerksamkeit vieler einzelner Personen gleichzeitig auf uns lenkten und sie hielten, mit sicherlich weniger Anstrengung und Scham als hätten wir als Einzelperson eine Performance durchgeführt. Diese Macht wurde noch mal verstärkt durch die Kraft, die jede/r einzelne aus ihrer/seiner Anonymität geschöpft hat.
Ich denke, die beiden Kurse vor allem in ihrer Kombination haben ihre Berechtigung in diesem doch sehr digitalen Studium stattzufinden. Gerade in den Grundlagensemestern, um sich untereinander besser kennenzulernen. Meine ausführliche Dokumentation benennt schon die zahlreichen Erfahrungen, Erkenntnisse und Herausforderungen, die ich dieses Semester durchlebt habe. Vor allem wurde ich daran erinnert, dass ich auf meinem weiteren Weg irgendeine handwerkliche Komponente integrieren möchte und dass man anfangen und MACHEN sollte sowie auch Prioritäten setzten muss. Die lagen in dieser Kombination definitiv eher auf KEX. Auch weil ich finde, dass man in VISU die fehlende Kommunikation mit den anderen Kursen gemerkt hat. So ähneln viele Übungen dem Grundlagenkurs 2- und 3-dimensionales Entwerfen bei Torsten Redlich. Allerdings war in diesem Kurs mehr Freiheit im kreativen Schaffen möglich, was ich sehr geschätzt habe.
Ich bin dankbar für die Zeit, das Feedback und die Freiheiten von Katrin und Mathias.