In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Über die letzten zwei wochen habe ich meine erste spannende Reise in den tiefen, verwirrenden Wald des Adobe After Effects gemacht. Es war episch, aufregend und wahrscheinlich auch ein bisschen chaotisch. Ich spürte eine ganze Palette an Emotionen: Frust, Neugier, Freude und... Hunger. Aber keine Sorge, ich hatte Snacks dabei.
Nachdem die erste erwartungsvolle Vorfreude abgeklungen war, wurde es ernst. Unser erstes Projekt stand an: Unser Wanderführer wollte sehen, was wir drauf haben. Kleines Problem: Ich hatte bis dahin noch nie etwas mit After Effects gemacht. Ich hatte allerdings vor etwa einem halben Jahr drei Wochen lang mit Blender herumgespielt. Das müsste doch irgendwie helfen, oder?
Also habe ich versucht, die Informationen aus dem Kurs zu verstehen und anzuwenden. Adobe-Programme sind einfach nicht meine Stärke. Zum Glück gibt es YouTube! Ich habe (gefühlt) stundenlang Tutorials geschaut und die erste Version des Projekts erstellt. Sie zeigt sehr gut, was ich alles noch nicht konnte. Zum Beispiel, wie man einen Pfad so aussehen lässt, als wäre er mit Kreide gemalt. Und überhaupt alles andere auch.
Zu meiner Herangehensweise: Ich hatte schnell die Idee, einen Clip in einem reduzierten Stil zu machen. Also kritzelte ich eine Katzenfigur und überlegte mir ein paar Punkte über mich. In dem Moment hatte ich wohl mal wieder Hunger, denn meine Gedanken kreisten um Themen wie Snacks und die Tatsache, dass ich schlechte Laune bekomme, wenn ich zu lange keine Bewegung habe.
Um das darzustellen, wollte ich die Labels verwenden, die wir an dem Tag im Kurs behandelt hatten. Dann habe habe ich herausgefunden, dass ich herausfinden muss, wie man Pfade trimmt. Nach einem weiteren YouTube-Tutorial hatte ich praktisch alles erledigt.
Für die zweite Version nahm ich viele der Punkte aus dem Feedback unseres Wanderführers auf. Beim Durchstöbern der Diagramm-Datei fand ich sogar heraus, wie man den Pfad als Kreide-Strich gestaltet. Die zweite Version ist zwar nicht komplexer, aber immerhin hübscher. Der Wanderführer gab uns den wichtigen Hinweis, nicht vom Pfad des guten Gestaltens abzukommen. Ich würde sogar sagen, dass die Katze darin fast charmant wirkt. Der Clip ist sogar ein bisschen witzig.
Das zweite Projekt hat jetzt nicht wirklich gezeigt, dass ich etwas gelernt hatte. Na gut, vielleicht stimmt das nicht ganz. Ich habe immerhin Null-Objekte verwendet, um die Einkaufstaschen im Kreis drehen zu lassen. Ehrlich gesagt habe ich mich ziemlich überfordert gefühlt, obwohl das Projekt eigentlich so einfach hätte sein können. Ich hatte ja den Inhalt, den Stil und die Datei mit den animierten Diagrammen zur Verfügung! Aber ich wollte einfach zu viel oder nicht das richtige.
Schlussendlich habe ich das Projekt nicht weiter bearbeitet. Manchmal ist der beste Schritt, einfach aufzuhören, bevor man noch mehr Müll produziert.
Nach vier Tagen im Dickicht des After Effects und mit der tatkräftigen Unterstützung des Wanderführers und der anderen Mitreisenden hatte ich endlich genug Tools (eine Machete!) um einen Clip zu produzieren, der Potenzial hatte.
Ich bekam die Aufgabe, die Frage „Warum fällt ein Apfel nach unten?“ zu beantworten, und das Ganze sollte im Schwarz-Weiß-Stil gehalten sein. Schnell hatte ich die Idee, nicht über die Schwerkraft zu reden. Stattdessen wollte ich einen witzigen Clip mit Falsch-Informationen machen, die ich mir selbst ausdenken durfte.
Bei diesem Projekt habe ich endlich daran gedacht, mehrere Kompositionen zu erstellen. Ein Geistesblitz! Ich habe mir anhand meiner Skizzen vier unterschiedliche Szenen ausgearbeitet und jeweils eine eigene Komposition gemacht. Das war ein echter organisatorischer Durchbruch für mich. Die neue Herausforderung: Ich musste mir Gedanken über die Übergänge der Szenen machen.
Nachdem ich das erstbeste YouTube-Video zu dem Thema angeschaut hatte, kam ich auf die Idee, eine Maske zu verwenden. Diese Maske schiebt sich über den Hintergrund der folgenden Szene und deckt sie dabei auf. Die Übergänge sahen am Ende pretty nice aus.
Die cherry-on-top war das Vertonen. Den Text habe ich selbst geschrieben und gelesen. Den Apfelschnitt habe ich selbst ge-foley-t und das Vogelgezwitscher auch. Das Timing von Bild und Ton richtig hinzubekommen stellte eine weitere Herausforderung dar. Mit dem Ergebnis bin ich ziemlich happy, und jedes Mal, wenn ich es sehe, muss ich über mein seltsames Gehirn lachen.
Das finale Projekt ragte wie ein majestätischer Gipfel durch ein Wolkenmeer. Der Wanderführer hatte Großes mit uns vor, nämlich eine Frage zu stellen und mit einer ansprechenden Animation zu beantworten.
Ursprünglich hatte ich die Idee, mich mit der Frage „Was will die Wissenschaft?“ auseinanderzusetzen. Mein Animationskonzept: ein labyrinthartiger Spaziergang durch die Geschichte der Wissenschaft. Mit einer Taschenlampe würde der Zuschauer durch das Labyrinth der Dunkelheit wandern, und die Taschenlampe würde den Weg der Wissenschaft erleuchten. Am Ende sollte die Kamera herauszoomen und das große Ganze des wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritts zeigen. Daraus wurde nichts, sobald mir klar war, dass 3D in After Effects zu diesem Zeitpunkt einfach zu schmerzhaft wäre.
Mir kamen dann die weisen Worte meines Vaters in den Sinn: „Keep it simple, stupid.“ Also habe ich zu einer Ausgabe von GEO gegriffen. Ein Artikel zur Zoonosen-Forschung gab mir konkrete Punkte, die ich in meine Animation einbauen konnte.
Der Stil war mir überlassen. Da ich gerne mit Papier arbeite, kam mir die Idee, ein aus Papier geschnittenes Diorama in After Effects zu simulieren. Zuerst habe ich Fotos und Grafiken gesucht, die ich dann mit Affinity Designer als Vektoren nachgezeichnet habe. Einmal als PNG exportiert, musste ich die Schatten und die Lichtreflexe des Papiers in After Effects rendern. Dafür habe ich wieder ein Tutorial geschaut und eigentlich war das ganze nicht so schwer. Und sah richtig gut aus.
Das Endergebnis war weder der wissenschaftliche Durchbruch, den ich mir vorgestellt hatte, noch eine komplexe Animation. Aber es sah doch ziemlich cool aus. Und es hörte sich cool an – das „Plopp“ der Sonne kam nämlich auch von mir.
Als ich vom Gipfel herab blickte auf den Weg, den ich gegangen war, muss ich sagen, dass ich sehr zufrieden bin mit dem, was ich in den letzten zwei Wochen gelernt und geleistet habe. Ich bin sehr froh, dass ich bei diesem Kurzprojekt mitmachen durfte.
Neben den Basics von After Effects habe ich vor allem eines wieder gemerkt: Wie lange alles dauert. Ich habe so viele Stunden gebraucht, besonders für die letzten beiden Projekte. Nicht nur für die Animation selbst: the devil is in the details, und um diese schick hinzubekommen, brauche ich immer noch sehr viel Zeit. Aber das Tüfteln an den kleinen Feinheiten und das Herumprobieren macht wirklich Spaß.