In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In diesem Kurzprojekt bewegten wir uns auf den Spuren Junkers durch Dessau.
Es begann mit einem Treffen an dem Ort, an dem wir uns noch einige Male wiederfinden würden. Dem Technikmuseum Hugo Junkers. Dort bekamen wir eine begeisterte Einführung in Junkers Vermächtnis- die Faszination die unseren Führenden antrieb, war deutlich spürbar.
Die Halle war gefüllt mit Exponaten, nicht nur von Flugzeugen und deren Teilen, auch die Anfänge Junkers Ingenieurstum erhielten große Teile der Ausstellungsfläche. Was einst als Leistungsmesser für Motoren dienen sollte (Kalorimeter) stellte sich schon bald als nützliche Errungenschaft für das tägliche Wohnen heraus (Durchlauferhitzer).
Das Herzstück bildete die nachgebaute JU 52.
Sogar Raketentechnik und Flugsimulatoren waren im Museum zu finden- eine überraschende Vielfalt.
Im großzügigen Außenbereich fanden sich weitere Flugzeugmodelle, alte Bahnwaggons und der Eyecatcher: ein alter Windkanal.
Der Fanshop mit Artikeln rund um Junkers erweichte mein Herz und ich erwarb in ernster Vorbereitung auf die kommenden 13 Tage gleich ein Shirt.
Um uns in die Thematik der Architekturfotografie einzubinden, um die es in diesem Kurzprojekt ging, bereitete jede*r von uns jeweils einen Vortrag zu einem Architekturfotografierenden und zu einem Museum mit außergewöhnlicher Architektur vor.
Mein gewählter Architekturfotograf hieß Joe Fletcher- seine Fotos sind sehr akkurat und geordnet, monumental und fast immer menschenleer. Sie wirken wie Grafikdesigns mit Gebäuden. So hatte ich Architekturfotografie vorher noch nicht gesehen.
Als Museum wählte ich das Jüdische Museum zu Berlin mit seiner beeindruckenden Architektur, das erste umgesetzte Großprojekt des visionären Architekten Daniel Libeskind.
Die Vorträge sorgten für visuellen und inspirativen Input, die Fotoaufgaben zwischendurch übten uns selber tätig zu werden.
Ich suchte z.B. Motive zum Thema „Zerbrochenes“ oder „Leichte Räume“.
Einen leichten Raum zu finden fiel mir anfangs recht schwer, ich konnte jedem Raum etwas leichtes abgewinnen, sobald nur etwas Licht einfiel- also ein gutes Zeichen für Nachholbedarf!
Nach dem Erwerb des Heftes „Junkers baut“ fühlte ich mich super vorbereitet für einen Roadtrip auf den Spuren Junkers und reiste aus Leipzig mit dem Auto an, in der Hoffnung, so möglichst viele Orte aufsuchen zu können. Zugegebenermaßen hatte ich eher zielorientiert (haha) das Buch und die Karte durchblättert und fuhr einige Orte sinnloser Weise an, die sich dann als zerstört erwiesen- was auch im Buch stand, da hatte mich die Abenteuerlust zu sehr gepackt.
Nachdem ich dann nochmal gründlich geschaut hatte, waren all meine (noch) angepeilten Spurenorte hinfällig- bis auf die Landebahn.
Dort hielt ich und naja... eine Landebahn eben. Ich weiß auch nicht, was ich mir da vorgestellt hatte. Nachdem die Fahrschule dort zu Ende geübt hatte, lief ich die Landebahn in allen Winkeln ab, stellte mich aufs Auto und legte mich auf die Bahn. Aber mein fotografisches Können reichte definitiv nicht aus, um es nach mehr aussehen zu lassen als ein verlassener Feldweg.
Im Junkersmuseum ging ich nochmals in mich und entschied mich für einen sicheren Abflug- ins Bauhaus.
Bisher hatte ich meine Fotografien mit dem Smartphone gemacht. Die Qualität war gut, aber die Bildausschnitte waren doch recht begrenzt und die Schärfe/Unschärfeautomatik störte beim Selbstständigen arbeiten.
So begab es sich, das eine hiermit hochgelobte Kommilitonin, Karla Heintze, mir ihre Spiegelreflexkamera für einen Nachmittag lieh. Der Unterschied war wirklich sehr deutlich und meine Inspiration war zurück.
Noch dazu tauchte die Nachmittagssonne die Halle in ein goldenes Licht- eine unvergleichliche Stimmung, die ich bisher an diesem Ort noch nicht erlebt hatte, trotz zahlreicher Besuche.
Ich erinnerte mich daran zurück, was mich begonnen hatte zu faszinieren an Junkers Technik- seien es die Windungen des Kalorimeters, die Wellen des Bleches oder die Lamellen des Windkanals- durch die Wiederholung von Einzelelementen entstanden unglaubliche, weltbewegende Formationen. Komplexität durch Wiederholungen.
Mein Ziel war es nun, dies in meinen Fotografien festzuhalten.
Dies war mein erstes reines Fotoprojekt. Vorher waren Fotos in meinen Augen eher eine Notwenigkeit, aber mit dem Projekt wurde meine Motivation und Faszination geweckt.
Ich bin zufrieden mit den Ergebnissen, sie spiegeln die Atmosphäre des Junkersmuseum gut wieder wie ich finde und erzählen kleine Geschichten -zumindest in meinen Augen.
Ich habe viel über Junkers und Dessau gelernt in der Zeit und nehme einiges an Inspiration und Muße für weitere Fotoprojekte mit.