Incom ist die Kommunikations-Plattform der Hochschule Anhalt Fachbereich Design

In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre

Incom ist die Kommunikations-Plattform der Hochschule Anhalt Fachbereich Design mehr erfahren

Chaossily

Aufgabe

Für das Projekt hatte jeder von uns ein Gestell aus Vierkantrohr von ehemaligen Seminarraumstühlen zur Verfügung. Lehnen oder Sitzschalen besaßen die Gestelle nicht mehr, die braune Pulverbeschichtung fing schon an abzublättern und das Metall darunter zu rosten. Unser Aufgabe bestand darin, dem Gestell wieder eine Funktion zu geben. Es konnte alles aus dem Gestell werden. Selbst ein zweites Leben als Stuhl war möglich.

Wofür?

Um einen Ansatzpunkt in den unendlichen Möglichkeiten zu finden, stellten wir uns die Frage, was wir oder die Menschen in unserem Umfeld benötigen. Mir fiel ein, dass meine Mutter für ihr neues Arbeitszimmer noch Stauraum benötigte und so fand sich schon die neue Funktion des Gestells.

Ideenfindung

Ich habe viel Zeit in die Ideenfindung gesteckt. Von Anfang an war mir klar, dass ich das Gestell in der ursprünglichen Form beibehalten will. Die ersten Prototypen habe ich klein aus Pappe und Holzstäben gebaut. Diese besaßen neben dem Verstauen jeweils noch eine zweite Funktion, jedoch habe ich mich schlussendlich dafür entschieden mich ganz auf die Stauraum Funktion zu fokussieren. Die großen Prototypen habe ich gebaut, indem ich Pappe an mein Gestell geklebt habe. Dabei ist mir aufgefallen, dass mein Gestell schief ist. Dadurch ist mir wieder der Lieblingssatz meiner Mutter eingefallen: „Schief ist Englisch, Englisch ist modern“. Deshalb habe ich mich entschlossen, schiefe Elemente in mein Projekt einzubringen. Gleichzeitig habe ich beim Bau meines letzten Prototypen aus Pappe experimentell Teile verbunden, die Teilweise über die Grenzen des Gestells ragen. Dadurch hat es ein wildes Muster erhalten, dass an Wassily Kandinskys Werke erinnern. Insgesamt hat der Prototyp sehr wild und lebendig gewirkt. Gleichzeitig haben die Fächer und Abteilungen unterschiedliche Größen, wodurch nur bestimmte Gegenstände dort Platz finden und dem ganzen ein auf den ersten Blick unsystematisches System geben. Dadurch kann man sagen, dass meine Umsetzung unserem davor angesprochenen Prinzip: „function follows form folgt“.

IMG-20250201-WA0001.jpgIMG-20250201-WA0001.jpg
IMG-20250201-WA0004.jpgIMG-20250201-WA0004.jpg
IMG-20250201-WA0002.jpgIMG-20250201-WA0002.jpg
IMG-20250201-WA0005.jpgIMG-20250201-WA0005.jpg
IMG-20250201-WA0008.jpgIMG-20250201-WA0008.jpg
IMG-20250201-WA0011.jpgIMG-20250201-WA0011.jpg
IMG-20250201-WA0012.jpgIMG-20250201-WA0012.jpg
IMG-20250201-WA0013.jpgIMG-20250201-WA0013.jpg
IMG-20250201-WA0014.jpgIMG-20250201-WA0014.jpg

Wie?

Nach dem finalen Papp Prototypen stand eine Form fest und ich fing an die unterschiedlichen Teile aus meinem Prototypen nachzumessen und auszurechnen, wie ich die neuen Teile sägen musste. Danach erstellte ich einen auch eher unübersichtlichen Arbeitsplan und fing zunächst damit an in der Metallwerkstatt die Beschichtung abzuflexen. Dabei investierte ich etwas zu viel Zeit, was dazu führte, dass ich dann mit Zeitdruck in die Holzwerkstatt ging. Dort schnitt ich zunächst die Teile nach meinem Plan zurecht. Danach winkelte ich die zu leimenden Teile an und fing an Löcher für die mir von Professor Gellert empfohlenen Lamellos zu fräsen. Die zu leimenden Teile leimte ich dann mit den Lamellos etwas zu schief zusammen, sodass ich dies später wiederholen musste. Auch die Verbindungen mit Schrauben liefen beim ersten Mal nicht wie gewünscht, was mich zeitlich leider zurück warf. Gleichzeitig habe ich mich leider auch recht stark am Metall geschnitten. Schlussendlich habe ich dann aber doch alles abgeschlossen, dank Professor Gellerts Unterstützung.

IMG-20250201-WA0016.jpgIMG-20250201-WA0016.jpg
IMG-20250201-WA0020.jpgIMG-20250201-WA0020.jpg
IMG-20250201-WA0021.jpgIMG-20250201-WA0021.jpg
IMG-20250201-WA0022.jpgIMG-20250201-WA0022.jpg
IMG-20250201-WA0023.jpgIMG-20250201-WA0023.jpg
IMG-20250201-WA0024.jpgIMG-20250201-WA0024.jpg
IMG-20250201-WA0025.jpgIMG-20250201-WA0025.jpg
IMG-20250201-WA0026.jpgIMG-20250201-WA0026.jpg
IMG-20250201-WA0027.jpgIMG-20250201-WA0027.jpg
IMG-20250201-WA0028.jpgIMG-20250201-WA0028.jpg

Welche?

Welche Materialien habe ich genutzt?

Den Kern bildet das abgesehen von der Beschichtung und den  abgeflexten Teilen zum befestigen der Rückenlehne, originale Stuhlgestell. Dieses hatte nun einen metallischen Glanz. Auf eine neue Beschichtung habe ich verzichtet, wodurch eine gleichmäßige Rostbildung zu erwarten ist.

Für den Rest habe ich Reste von 1,6cm dicken MDF Platten aus der Holzwerkstatt benutzt. Diese haben an zwei Seiten einen weißen Überzug aus Plastik. Zum Verbinden habe ich sowohl Lamellos und Holzleim, sowie Schrauben benutzt.

Zum Schluss habe ich noch 4 Räder an die Unterseite geschraubt, wodurch sich mein Schrank besser bewegen und drehen lässt, um alle Seiten benutzen zu können

Was?

„Chaossily“ wirkt auf den ersten Blick systemlos, jedoch besitzt es aufgrund der unterschiedlich großen Fächer, Ablagen und Abteilungen ein System, das jeder individuell für sich selbst herausfinden muss. Dies folgt dem Motto „function follows form“. Durch diese wilde Zusammensetzung wirkt es sehr lebendig. Im Kontrast dazu ist die originale Farbgebung simpel gehalten und kann individuell durch den Inhalt beeinflusst werden. 

„Chaossily“ ist von allen Seiten offen und somit nutzbar, was durch die Räder erleichtert wird. Dadurch ist der Inhalt gut sichtbar und schnell zugänglich.

Man erkennt noch das Gestell als Teil, durch den Kontrast zwischen Holz und Metall. Gleichzeitig sieht man die Erweiterung des Gestells durch das Holz. Auch die Schieflage von Stuhl, sowie Teilen des Holzes erkennt man leicht, was „Chaossily“ trotz seines massiven Aussehens eine gewisse Zerbrechlichkeit und dadurch Leichtigkeit verleiht.

Ein Projekt von

Fachgruppe

Integriertes Design

Art des Projekts

Keine Angabe

Betreuung

foto: uwe gellert

Zugehöriger Workspace

KP 3D WS 24/25 RE-designs

Entstehungszeitraum

Wintersemester 2024 / 2025