In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
„Wir machen blau“ – doch unser Meer tut es schon viel zu lange.
Was für uns eine Redewendung für Entspannung ist, bedeutet für die Ozeane eine alarmierende Realität. Denn statt in klarem, unberührtem Blau zu leuchten, versinkt das Meer zunehmend in Plastikmüll. Millionen Tonnen Abfall treiben in den Wellen, zerstören Ökosysteme und gefährden unzählige Lebewesen. Mit meinem Projekt will ich nicht nur darauf aufmerksam machen, sondern zeigen, dass Kreativität und Mode ein starkes Sprachrohr für Veränderung sein können.
Mein Projekt begann mit einer tiefen Faszination für das Meer. Die Schönheit der Ozeane steht im starken Kontrast zur zunehmenden Verschmutzung – insbesondere durch Plastik. Plastikmüll ist eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit: Jedes Jahr landen Millionen Tonnen Plastik in unseren Meeren, gefährden Meerestiere und zerstören Ökosysteme. Ich wollte mit meinem Projekt nicht nur kreativ sein, sondern auch ein starkes Zeichen setzen.
Mein erster kreativer Ansatz war eine Karikatur mit dem Titel „Find the Fish“. Die Zeichnung thematisierte, wie schwer es für Meeresbewohner geworden ist, zwischen all dem Plastik noch zu existieren. Um meine Botschaft weiter zu verstärken, gestaltete ich inspirierende Poster, die wir als Aufgabe hatten. Die Poster stehen als Symbol für den alarmierenden Zustand unserer Ozeane.
Ich wollte meine Leidenschaft für Mode und Nähen mit meinem Umweltbewusstsein verbinden. Schon lange hatte ich die Idee, ein außergewöhnliches Kleid zu entwerfen – etwas, das nicht nur künstlerisch und elegant ist, sondern auch eine klare Botschaft vermittelt.
Ich fand eine Skizze, welche ich vor einem Jahr entwarf von einem Flaschenkleid, welches ich mit ein paar Änderungen nun umsetzen wollte. Ich bin früher nie dazu gekommen es umzusetzen und sah dann den Kurs als perfekte Gelegenheit an das Kleid zu entwerfen.
Also begann ich mit dem Sammeln von Plastikmaterialien. Tag für Tag habe ich Plastikflaschen, Tüten und Strohhalme gesammelt – Dinge, die normalerweise im Müll landen oder schlimmstenfalls im Meer treiben. Witzigerweise verwendete ich nur die Materialien die ich in meinen Poster alarmierte.
Nach einer ausgiebigen Materialsammlung entwickelte ich ein Schnittmuster für mein Kleid. Die Herausforderung bestand darin, aus starren und flexiblen Materialien eine tragbare, aber dennoch beeindruckende Kreation zu gestalten. Mein Ziel war es, dass das Kleid haute couture wirkt – elegant, ausdrucksstark und auf den ersten Blick nicht als Müll erkennbar.
Natürlich gab es während des Projekts einige Herausforderungen. Plastik ist kein typisches Textilmaterial – es lässt sich schwer verarbeiten, reißen und formen. Ich musste viel experimentieren, um die richtigen Techniken für das Nähen und Befestigen der Materialien zu finden.
Ein weiteres Hindernis war die Stabilität des Kleides: Ich wollte, dass es nicht nur schön aussieht, sondern auch tragbar ist. Deshalb musste ich das Design immer wieder anpassen, um das perfekte Gleichgewicht zwischen Ästhetik und Funktionalität zu finden.
Als das Kleid fertig war, wollte ich es professionell in Szene setzen. Ich organisierte ein Fotoshooting im Studio, bei dem mein Model Nina Rehm das Kleid trug. Die Fotos sollten die Eleganz des Kleides betonen, aber auch die Message verstärken: Wir konsumieren zu viel Plastik, und es ist an der Zeit, etwas zu ändern.
Es sind außergewöhnlich viele Fotos entstanden, wobei wir viel mit den Posen und Kameraeinstellungen experimentiert haben.
Mithilfe der zahlreichen Fotos aus dem Shooting und passende verbesserungs-Tools auf Photoshop, habe ich passend dazu mehrere Kampagnenposter entworfen. Dabei war es mir wichtig, nicht nur die Ästhetik des Kleides in Szene zu setzen, sondern auch die Botschaft meiner Arbeit zu unterstreichen.
Da kürzlich die Berlin Fashion Week stattfand, sah ich die perfekte Gelegenheit, meine Kampagne in diesen Kontext zu setzen. Ich wollte mein Design nicht einfach irgendeiner bestehenden Modemarke zuordnen – schließlich bin ich selbst der Designer hinter diesem Konzept. Stattdessen habe ich meine Poster so gestaltet, dass sie wie offizielle Werbemotive für eine große Fashion-Show wirken. Es ist fast so, als würde meine nachhaltige Mode-Kollektion auf der Berlin Fashion Week präsentiert werden.
Für die Dessau Design Schau im Wintersemester 2024/25 habe ich meine Kampagnenposter in A2-Format gedruckt, um ihre Wirkung bestmöglich zu entfalten. Zusätzlich habe ich zwei ausdrucksstarke Nahaufnahmen ausgewählt und als kombinierte Fotoreihe im A3-Format dazu präsentiert.
Die DDS war ein voller Erfolg – meine Arbeiten wurden perfekt in Szene gesetzt und fanden großen Anklang. Die Ausstellung bot die ideale Plattform, um meine Kampagne zu präsentieren und die Botschaft hinter meinem Projekt einem breiten Publikum zugänglich zu machen.
Dieses Projekt hat mir gezeigt, wie kreativ man mit recycelten Materialien arbeiten kann. Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, geduldig zu sein und immer wieder neue Lösungen zu finden. Außerdem habe ich erkannt, wie mächtig Mode als Medium sein kann – sie kann nicht nur Trends setzen, sondern auch zum Nachdenken anregen. Mode kann mehr als nur schön sein – sie kann ein Statement setzen. Und genau das habe ich mit diesem Kleid erreicht.
Mit meinem Projekt möchte ich das Bewusstsein für Plastikverschmutzung schärfen. Unser Ozean wird immer mehr durch unseren unkontrollierten Konsum zerstört. Jeder von uns kann etwas tun – sei es durch bewussteren Konsum oder kreative Upcycling-Ideen.