In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie Muster dabei helfen können, eine tiefere Verbindung von Menschen zur Umwelt zu entwickeln. Natur zeigt sich in einer Vielzahl von Mustern, von der Symmetrie von Blättern bis zu den fraktalen Strukturen von Gewässern. Diese Strukturen sind mehr als nur ästhetische Erscheinungen. Sie können als Kommunikationsmittel verstanden werden, das Menschen einen neuen Zugang zur natürlichen Welt ermöglicht. Ziel dieser Arbeit ist es, zu untersuchen, wie Menschen diese Muster wahrnehmen, entschlüsseln und als Mittel für ein stärkeres Bewusstsein und eine intensivere Beziehung zur Natur nutzen können.
Bild 2: links: sprechende Steine, oben rechts: Regengefühl, unten rechts: Schlammpfützengefühl
Bild 4: verschiedene Filter mit unterschiedlichen Betonungen der Strukturen und Konturen
Bild 4: Rinde der Roteiche
Bild 5: Filterübersetzung
Bild 6: Auswahl einer Informationseinheit für die Untersuchung
Problem:
Bild 3: Unterteilung in Informationscluster (blau) und Verbindungselemente (rot)
Bild 4-5: Einteilung in Ähnlichkeiten (Muster im Muster)
Bild 6: Gruppierung der unterschiedlichen Elemente (Gefühle)
Bild 9: Menschliche Sprache am Grund der Muster
Der Konflikt ist die Nähe.
Sie bildet den Kern der Verbundenheit und ist gleichzeitig gewünscht und gefürchtet. Deshalb wurde ein minimaler Ansatz gewählt. Aus sicherer Entfernung wird im digitalen Bereich visuell ganz nah herangegangen und eingetaucht. Trotzdem bleibt Distanz bestehen und die entdeckten Grenzen bleiben unangetastet. Der Schlüssel dazu ist das Skalieren. Muster werden aus Baumrinde entnommen, Sprachelemente extrahiert, klassifiziert und mit Bedeutung versehen. Die Zwischenwelt wird eröffnet.
Um Empathie mit der Natur zu erreichen, wird die These aufgestellt, dass Bäume ihre erlebten Gefühle, als Gefühlsnetz auf der Haut tragen und diese für Menschen lesbar sind. Diese sichtbaren Gefühle machen Bäume menschenähnlich. Was bei Menschen innerlich stattfindet, trägt ein Baum nun sichtbar auf der Rinde. So können Hauptstimmungen nachvollzogen werden. Bestimmte Formungen stehen dabei für ein bestimmtes Gefühl. Rote Spitzen stehen für Wut, abgerundete grüne Formen stehen für erlebte Freude, lange gelbe Formen stehen für Langeweile und organische blaue Formen sind Stolz. So kann man sich selbst wiedererkennen und mitfühlen. Die Grenzen machen dabeiein gutes Miteinander aus und sorgen für eine respektvolle Begegnung.
All das wird möglich, weil wir uns die Freiheit herausnehmen, die Zwischenwelt menschlich zu interpretieren.
Sonst unsichtbare Gemeinsamkeiten werden hervorgehoben.
In Folge eines User-Testings erfolgt die Hinzufügung einer zusätzlichen Ebene. Es wird noch näher herangegangen. In den Mustern der Mustersprache findet sich eine Geschichte, eine Sprache über Gefühle. Am Grund der Naturmuster findet sich menschliche Sprache in Form von zu den Baumgefühlen passenden Aussagen.
Denn am Ende ist die Natur ein Spiegel. Man findet sich selbst und die alte Verwandschaftsbeziehung wieder, dass Menschen auch zur Natur gehören und wir uns gar nicht so fremd sind.
Feedback:
Tatsächlich führt die einfache Intervention zu Neugier. Testpersonen zoomen selbstständig noch weiter in die Muster. Der Ansatz fordert heraus, polarisiert und eröffnet einen anderen Blickwinkel. Die Wahrnehmung kann erweitert werden und Menschen fühlen sich dazu animiert mehr auf Details zu achten. Eigenmotivation wird verspürt. Der Wunsch, es selbst auszuprobieren und forschend tätig zu werden kommt auf.
Daher folgt hier ein Ansatz, wie der aktuelle Stand weiterentwickelt werden könnte in Form einer App-Anwendung.
Vielen Dank an alle Projektbeteiligten, die durch ihre engagierte Arbeit, ihre Expertise und ihre Zusammenarbeit zum Erfolg dieses Projekts beigetragen haben.
Dokumentation
Prozessdarstellung