In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In diesem Projekt haben wir uns mit dem leerstehenden Kaufhaus Zeeck beschäftigt. Dabei war alles möglich, Hauptsache, es hatte etwas mit dem Gebäude zu tun. Am Ende sollte ein kurzes Video als Ergebnis entstehen.
Zu Beginn war ich überwältigt von dem riesigen Gebäude, das wir am ersten Studientag besuchten. Die großen, alten Räume wirkten sehr einschüchternd auf mich, und ich konnte mir zunächst kaum vorstellen, was hier in den kommenden Wochen entstehen sollte.
Ganz am Anfang des Semesters hatte ich drei verschiedene Ansätze im Kopf, mit denen ich mich im Kaufhaus Zeeck gerne auseinandersetzen wollte.
Die erste Idee war, das Thema Türschwellen zu untersuchen – zum Beispiel: Was passiert, wenn man durch eine Tür schreitet? Oder wie wirkt es, wenn man etwas durch die Tür wirft?
Die zweite Idee war, die zahlreichen Schriften und Schilder im Kaufhaus zu betrachten und daraus etwas Neues zu gestalten.
Die dritte und letzte Idee war, das Kaufhaus zu verschiedenen Tageszeiten fotografisch oder filmisch zu dokumentieren, um die atmosphärische Wirkung des Raumes einzufangen.
Nach einer Feedbackrunde entschied ich mich schließlich für die zweite Idee und begann, mich intensiv mit den Schriften im Kaufhaus auseinanderzusetzen.
Um mit den Schriften im Kaufhaus arbeiten zu können, habe ich Fotos davon gemacht, mit der Absicht, später mit den Buchstaben aus diesen Bildern weiterzuarbeiten. Dafür habe ich mir im Fotostudio eine Kamera ausgeliehen und bin mit einer kleinen Gruppe Kommiliton:innen losgezogen, um die Fotos aufzunehmen. Besonders Nikola hat mir sehr geholfen, indem er mir die richtigen Kameraeinstellungen gezeigt hat, da ich nur selten fotografiere.
So konnte ich eine große Anzahl an Bildern im Kaufhaus sammeln, die mir später als Arbeitsgrundlage dienten.
Ich schnitt anschließend die Buchstaben aus den Fotos aus und sammelte sie als Schnipsel. Aus diesen wollte ich eine eigene Schrift gestalten, die verschiedene Buchstaben aus dem Kaufhaus kombiniert. Dazu habe ich die einzelnen Zeichen in Adobe Illustrator eingefügt und nachzeichnen lassen, insgesamt etwa 550 Zeichen, was eine Menge Zeit in Anspruch nahm.
Für die Zwischenabgabe sollten wir ein dreiminütiges Video erstellen, das den aktuellen Stand unseres Studio-Projekts zeigt. Ich entschied mich dafür, ein Video zu gestalten, das zunächst alle Fotos zeigt, dann die Entstehung der einzelnen Buchstaben dokumentiert und schließlich eine alphabetisch sortierte Übersicht aller Zeichen präsentiert.
Nach der Zwischenabgabe wurde deutlich, dass sich der Fokus des Kurses verschoben hatte und das Hauptprodukt am Ende ein Video sein sollte. Daher musste ich meinen ursprünglichen Plan, eine komplette Schrift zu entwickeln, etwas zurückstellen. Trotzdem entschied ich mich, weiterhin mit meinen Buchstaben und den Fotos zu arbeiten, um diesen Aspekt des Kaufhauses sichtbar zu machen.
Durch das Feedback entwickelte ich die Idee weiter in Richtung Storytelling. Ich versuchte, die Buchstaben als Charaktere zu inszenieren, die eine kleine Geschichte erzählen. Zu Beginn der Story springen einige Buchstaben aus den Fotos heraus und treffen sich zu einer Feier. Doch dann taucht das bedrohliche „K“ auf, die Musik stoppt, und alle Buchstaben reagieren verunsichert. Der Konflikt löst sich jedoch schnell, und schließlich feiern alle Buchstaben gemeinsam weiter.
Nachdem wir ein paar Wochen im großen, leeren Kaufhaus gearbeitet hatten, wirkte es nicht mehr ganz so einschüchternd. Trotzdem glaube ich, dass ich mich nie völlig daran gewöhnen werde. Mit der Zeit hat es sich aber tatsächlich wie ein richtiger Arbeitsplatz angefühlt, in jeder Ecke passierte etwas anderes. Einige haben gefilmt oder fotografiert, andere haben Dinge aufgebaut oder gestaltet. Am schönsten fand ich es immer, wenn wir uns bei unseren vielen verschiedenen Projekten gegenseitig geholfen haben. Genau in diesen Momenten habe ich mich im Kaufhaus richtig wohlgefühlt.
Im Verlauf der letzten Wochen arbeitete ich stetig an diesem Video und verbesserte es mit jedem Feedback, bis das finale Ergebnis entstand; das hier zu sehen ist:
h habe mich mit diesem Projekt ziemlich schwergetan, weil ich es überhaupt nicht gewohnt bin, so experimentell und offen zu arbeiten. Deshalb habe ich mich anfangs oft etwas verloren gefühlt. Im Laufe der Zeit wurde es aber besser, vor allem, als ich richtig angefangen habe, am Projekt zu arbeiten. Die Richtung hat sich dabei immer wieder ein bisschen verändert.
Trotzdem bin ich am Ende ziemlich zufrieden mit dem Ergebnis. Anfangs hatte ich nicht viel Hoffnung, dass wirklich etwas Sehenswertes dabei herauskommt, aber jetzt bin ich doch recht glücklich mit dem, was entstanden ist.