In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Im Großprojekt „Stil in Motion“ haben wir uns damit beschäftigt, wie man von einem Plakat zu einer Animation gelangt. Es ging darum, in allem Animationen zu sehen und zu verstehen. „Plakat sehen, Animation verstehen“ war unser Leitsatz im Kurs.
Zum Einstieg hatte uns Sven Rohlof das berühmte Joy-Division-Plakat gezeigt. Ein perfektes Beispiel für den Einstieg, weil es ideal zur Anregung für Motion ist.
Bei der Umsetzung der Übung musste ich an Wellen denken, die von außen nach innen herein schwappen und dann wieder zurückfließen. Ich fand es erstaunlich, wie viele verschiedene Ansätze es zur Animation im Kurs gab, obwohl es sich anfühlte, als würde am Ende 14 Mal dasselbe herauskommen. Doch jede Animation war etwas anders und einzigartig.
Ich habe die Umsetzung der Animation in After Effects gemacht. Zuerst habe ich das Plakat nachgebaut, indem ich schwarze Rechtecke mit weißer Kontur übereinander gestapelt habe. Dann habe ich in dieser Kontur mehrere Punkte eingefügt, an denen ich Verzerrungen vornehmen konnte. Anschließend habe ich diese Punkte manuell verschoben und Keyframes gesetzt. Ich hatte mich dagegen entschieden, einen Effekt von After Effects zu benutzen, weil ich fand, dass dieser die organischen Bewegungen, an die ich gedacht hatte, verfälschen würde.
Die zweite Übung, die Sven Rohlof für uns vorgesehen hatte, war eine Plakatanimation mit Typo-Animation. Ich hätte nicht gedacht, dass sich der Schwierigkeitsgrad so schnell erhöhen lässt. Doch das Plakat, das Sven Rohlof uns zum Nachbauen gegeben hatte, regte erneut perfekt dazu an, eine Animation daraus zu machen. Auch wenn ich nicht sofort eine konkrete Idee für die Animation hatte, wusste ich, dass sich daraus etwas Cooles entwickeln lässt.
Ich hatte mit dieser Aufgabe zunächst einige Probleme. Am ersten Tag, an dem ich daran gearbeitet hatte, hatte ich völlig vergessen, wie man Objekte in After Effects verformen kann und wie ich einzelne Ankerpunkte greifen kann. Nach diesen anfänglichen Schwierigkeiten entschied ich mich, das Programm zu wechseln und stattdessen in Blender zu arbeiten. Ich hatte zuvor noch nie etwas in Blender animiert und begann erst drei Wochen vorher in meinem Wahlmodul bei Mathias Jüsche damit, Blender zu lernen. Dennoch kam ich mit Blender sofort viel besser zurecht, weil ich das Programm als sehr intuitiv empfinde.
Die ersten zwei Stunden waren noch eine Findungsphase, aber danach hat mich das Projekt förmlich in seinen Bann gezogen. Ich habe die Aufgabe in einer achtstündigen Session beendet, und in den letzten Stunden konnte ich richtig kreativ die Animation ausarbeiten. Ich bin mit meiner Umsetzung super zufrieden.
Unsere finale Aufgabe im Großprojekt bestand darin, uns ein Plakat herauszusuchen und darum ein fiktives Filmfestival zu kreieren. Dieses Filmfestival war dann unser Auftraggeber, der uns engagiert hat, um mehrere Animationen vorzubereiten. Sven Rohlof wollte, dass diese Aufgabe nahe am echten Arbeitsleben liegt, damit wir uns vorstellen können, wie es später ist, in der Motion-Graphics-Branche zu arbeiten.
Ich habe diese Aufgabe begonnen, indem ich mir Plakate herausgesucht habe, die in meine Vorstellung passten. Am Ende habe ich mich für zwei Plakate entschieden, deren Stil ich dann kombiniert habe. Danach habe ich ein paar Skizzen auf Papier angefertigt, um erste Inspirationen zu finden.
Da ich mich in diesem Semester sehr stark auf Blender fokussiert habe, um das Programm so viel wie möglich zu üben, habe ich auch in diesem Projekt damit gearbeitet. Nachdem ich ein grobes Konzept für das Filmfestival hatte, habe ich mich daran gesetzt, etwas in Blender zu bauen, das ich im Hintergrund verwenden konnte. In After Effects wollte ich dann Typo-Animationen darüberlegen.
Ich habe mir zahlreiche YouTube-Tutorials angeschaut, um zu lernen, wie man Fraktalanimationen in Blender erstellen kann, und bin immer wieder auf die Geometry-Nodes-Funktion gestoßen, die für Anfänger jedoch sehr kompliziert und unübersichtlich wirkt. Schließlich habe ich mich aber doch dazu durchgerungen, mit den Geometry Nodes zu arbeiten und in dieses riesige Feld einzusteigen.
Mit Hilfe eines Tutorials habe ich dann zuerst ein fraktales Wesen mit Geometry Nodes gebaut. Anschließend habe ich die Bestandteile ausgetauscht und die Parameter bearbeitet, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden war. Allein das hat eine Unmenge an Zeit in Anspruch genommen.
Als Nächstes habe ich mir einen Song herausgesucht, den ich für die weiteren Aufgaben verwenden wollte. Dieser war „Locust“ von der Band Uvways.
Zu diesem Song habe ich dann begonnen, mein Fraktalmonster in Blender zu animieren. Für diese Animation habe ich viele verschiedene Kamerawechsel eingebaut und die Kameras auf Pfaden um mein Objekt herum animiert.
Nachdem ich in Blender fertig war, bin ich zu After Effects gewechselt, um dort die Typo-Animation anzulegen. After Effects hat mir wieder viele Schwierigkeiten bereitet, aber am Ende habe ich trotzdem alles recht vernünftig hinbekommen.
Ich habe in After Effects einen Glitch-Effekt für meine Typo erstellt. Dazu habe ich zuerst ein Störsignalvideo gebaut und es dann ausgeblendet. Anschließend habe ich eine Einstellungsebene darüber platziert und ihr den Effekt „Verzerren“ zugewiesen. Diesem Effekt habe ich dann angegeben, dass er sich auf das Störvideomaterial beziehen soll. Nach diesen Schritten konnte ich meine Typo unter die beiden Ebenen setzen und mit den Reglern des Effekts spielen, um sie verzerren zu lassen.
In den ersten paar Wochen hatte ich starke Probleme mit dem Workflow in After Effects, aber in den letzten Wochen vor der Abgabe lief es immer besser.
Ich habe begonnen, das Hauptstück der Endabgabe zu erstellen, das aus dem HD 16:9 Intro- und Outro-Trailer bestand. Ich habe mit diesem Teil angefangen, damit das Meiste schon steht und ich einzelne Animationen herauspicken und in den anderen Projekten wiederverwenden kann. Ich muss ehrlich zugeben, da es der erste Teil der Arbeit war, ist er sehr künstlerisch geworden, und ich habe mich in After Effects verloren. Am Ende war die Datei so überfüllt und miteinander verbunden, dass, wenn ich eine Sache ändern wollte, sich das gesamte Video irgendwo anders ebenfalls verändert hat. Irgendwann habe ich dann die Reißleine gezogen und entschieden, dass es so passen muss, da ich ansonsten unendlich lange hätte daran weiterarbeiten können.
Endlich war der erste Druck weg, und ich konnte mich entspannt mit der zweiten Teilaufgabe beschäftigen. Wie Sven Rohlof vorher gesagt hatte, konnte ich viele Animationen recyceln, was zu einem sehr angenehmen Workflow führte. Was an der Arbeit noch anzumerken ist: Ich habe den QR-Code selbst gezeichnet, weil es mir nicht gelungen ist, einen passenden im Internet zu finden.
Außerdem habe ich das City-Plakat in eine von Sven Rohlof bereitgestellte Datei eingefügt, in der man das Plakat in einer Stadtszenerie sehen und seine Wirkung einschätzen kann.
Danach habe ich Werbebanner-GIFs für Webseiten erstellt. Diese sollten nur 5-6 Frames haben und sich immer wieder loopen. Hier war die Herausforderung, meinen in Blender animierten Hintergrund nahtlos loopen zu lassen.
Dann habe ich noch eine Bauchbinde für Social Media erstellt, damit der Kunde dort Informationen einblenden kann. Die Animation dafür konnte ich sehr bequem aus den vorherigen Aufgaben übernehmen, und der Umbau war schnell erledigt.
Als Letztes habe ich dann noch eine Schleife für das Festival erstellt, die der Veranstalter oder die Veranstalterin zwischen den Filmen einblenden und mit Informationen versehen kann. Dadurch wissen die Zuschauer, wann und wie es weitergeht.
Ich fand den Kursaufbau sehr angenehm und gut durchdacht. Am Anfang haben wir Übungen zu After Effects gemacht, um alle Teilnehmenden auf einen ähnlichen Stand zu bringen, bevor wir mit der Endaufgabe begonnen haben.
Zuerst war ich sehr überfordert mit der Menge der Aufgaben, die uns Sven Rohlof gegeben hatte. Doch da man viele Animationen recyceln konnte, war der Umfang für ein Großprojekt angemessen. Am Ende hatte man das Gefühl, wirklich etwas geschafft zu haben.
Nach der Kurswahl hatte ich jedoch andere Erwartungen an den Kurs. Ich dachte, es würde mehr darum gehen, selbst Plakate zu erstellen und diese dann mit Animationen zu versehen. Ich verstehe die Intention, den Kurs an das echte Arbeitsleben in der Branche anzupassen, um später einen leichteren Einstieg zu haben und ein Portfolio-Stück zu erstellen, das zukünftigen Arbeitgebern zeigt, dass man so etwas schon einmal gemacht hat. Aus diesem Grund belege ich jedoch das Studium nicht; ich schätze die Freiheit, die wir in unseren Projekten meist haben. Ich hätte gerne mehr gestalterischen Ansporn gehabt. Sven Rohlof hat uns schon immer machen lassen, was wir wollten, aber er hat auch immer betont, dass wir darauf achten sollten, nicht zu sehr von unserer Vorlage abzuweichen. Ich hätte lediglich gerne meine Vorlage selbst gestaltet.
Ich habe dennoch einiges aus diesem Kurs mitgenommen und es trotz Schwierigkeiten immer wieder geschafft, mich zu motivieren und daran zu arbeiten.
Ich bedanke mich für das Feedback im Kurs sowie für die großartige Unterstützung, die Sven uns allen gegeben hat. :)