In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Zielsetzung des Wahlmoduls war die Vermittlung von 3D-Darstellungstechniken in angewandter Form.
Zum Einstieg in das Modul „Visualisierung Grundlagen 3D“ bestand die erste Aufgabe darin, ein Frühstücksszenario zu entwerfen und in Blender als 3D-Modell umzusetzen. Ziel war es, erste Erfahrungen im Umgang mit Low- und High-Poly-Modellierung zu sammeln und ein grundlegendes Verständnis für geometrische Vereinfachung und sauberen Modellaufbau zu entwickeln.
Herangehensweise
Zu Beginn fertigte ich eine Skizze meines Frühstücksszenarios an, bestehend aus einer Schüssel mit Löffel, einem Joghurtbecher, einem Glas, einer Banane und einem Granatapfel - alle platziert auf einem Schneidebrett. Die Objekte sollten dabei auf möglichst wenig Polygone reduziert werden und in einer leicht schrägen Draufsicht dargestellt werden.
Diese diente anschließend als Orientierung, um ein Low-Poly-Modell in Blender zu erstellen. Ich modellierte alle Objekte mit primitiven Grundformen wie Würfeln, Zylindern und Kugeln. Dabei kamen Werkzeuge wie Extrude, Inset, Loop Cuts und das manuelle Verschieben von Punkten und Kanten zum Einsatz. Auch wenn es anfangs schwer war für mich, da ich vorher noch nie mit Blender gearbeitet hatte, half mir die Aufgabe dabei grundlegende Befehle und Shortcuts zu lernen.
Im Anschluss arbeitete ich an einer High-Poly-Version, bei der ich den „Subdivision Surface“-Modifier einsetzte, um die Kanten weicher und organischer wirken zu lassen. Um problematische Rundungen (z. B. an der Schüssel oder dem Glas) zu kontrollieren, fügte ich gezielte Loop Cuts hinzu, um die Kantenführung zu verbessern.
Fazit
Der Einstieg in Blender war herausfordernd, aber sehr lehrreich. Die Arbeit mit Low-Poly-Geometrien hat mir geholfen, die Grundlagen des Modellierens besser zu verstehen.
Die Aufgabe war ein gelungener Einstieg in die 3D-Modellierung. Sie vermittelte einen guten Einstieg in die Software und die Basicsand das Verständnis, die benötigt werden um mit Blender arbeiten zu können und hat mein Interesse für weiterführende Projekte im Modul und der Arbeit mit Blender gestärkt.
In der zweiten Aufgabe des Moduls bestand die Hauptanforderung darin, eine kurze Textanimation in Blender zu erstellen. Ziel war es, ein Wort oder einen Satz auf kreative Weise zu animieren.
Idee und Konzept
Meine Animation trägt den Titel „Eat Your Breakfast“. Im Mittelpunkt steht eine Müslischüssel, die sich am Anfang von links in das Bild schiebt. Danach fallen bunte Fruit Loops von oben in die Schüssel, wobei ich den Effekt mithilfe einer Rigid Body Simulation umsetzte. Die Kamera zoomt anschließend näher heran, um den Text einzuführen. Zunächst wird das Wort EAT von links hereingeschoben, danach YOUR von rechts. Das Wort BREAKFAST erscheint dramatisch: Es wird zuerst groß eingeblendet, verkleinert sich dann in seine eigentliche Größe. Zum Abschluss verschwindet der ganze Slogan wie bei einem Filmabspann nach oben, während die Kamera auf die Fruit Loops in der Schüssel zoomt.
Technischer Aufbau & Herausforderungen
Besonders herausfordernd war die Simulation der fallenden Loops. Ziel war es, dass sie realistisch, aber zufällig in der Schüssel landen und auf der Milchoberfläche aufkommen. Dafür nutzte ich die Rigid Body-Funktion in Blender, stieß aber anfangs auf mehrere Probleme: Die Loops fielen gebündelt, sprangen aus der Schüssel oder verhielten sich nicht physikalisch korrekt. Ich habe mich deshalb intensiv mit Tutorials beschäftigt und unterschiedliche Parameter getestet, um die Bewegung zu kontrollieren und das Setup zu verbessern. Auch das zeitliche Verschieben und Abstimmen der Animation war komplexer als gedacht, da Kamera, Text und Objekte synchronisiert werden mussten und an ein Empty reparented werden mussten, um ein verschieben zu ermöglichen.
Erkenntnisse und Ergebnis
Die Aufgabe hat mir geholfen, ein besseres Verständnis für Animation in Blender zu entwickeln - insbesondere im Umgang mit Curves, Simulationen und Kameraanimationen. Ich habe gelernt, wie wichtig Planung und Tests bei komplexeren Abläufen sind, und wie viel Wirkung selbst kleine Veränderungen in Licht, Perspektive oder Timing erzeugen können.
Das finale Ergebnis vereint Bewegung, Textaufbau und physikalische Simulation in einer kurzen, aber dichten Animation. Es war aufwendig, aber hat mir großen Spaß gemacht und mich in meiner Arbeitsweise deutlich weitergebracht.
Die dritte Aufgabe bestand darin, eine eigene Figur für die Sammlerserie „Dessauer Steckers“ zu entwickeln, sie in Blender zu modellieren, in einer Verpackung zu präsentieren und schließlich in einem Verkaufsdisplay zu inszenieren. Dabei sollte die Figur in eine einheitliche Box mit den Maßen 10 × 10 × 15 cm passen.
Konzept & Idee
Meine Figur trägt den Namen Studino - ein kleiner, erschöpfter Dino in einem müden Hellblau mit verblassten grünen Stacheln. Er ist eine humorvolle und zugleich ehrliche Momentaufnahme des studentischen Ausnahmezustands: Zwischen Deadlines und Durchhängern hält er sich mit einer halbleeren Kanne Kaffee und einer kleinen Tasse über Wasser. Studino steht stellvertretend für kreative Übermüdung, Selbstironie und das Überleben in stressigen Abgabephasen. Verpackt ist er in einem blassen Gelb mit kaffeebraunem Drip - als visuelles Sinnbild für Koffein und Chaos.
Modellierung & Umsetzung
Die Figur entstand zunächst aus einfachen geometrischen Grundformen (Kugel, Zylinder, etc.), die ich zunächst verformt und dann Schritt für Schritt zu einem zusammenhängenden Körper kombinierte. Die größte Herausforderung bestand darin, die Einzelteile organisch zu verbinden - welches durch teils überlappende Flächen erschwert wurde. Unterstützend kam der Subdivision Surface Modifier zum Einsatz, um eine rundlich-weiche organische Form zu erzeugen.
Ein besonderer technischer Fokus lag auf dem Material der Kaffeekanne. Um einen glaubwürdigen Glas-Effekt zu erzielen, musste ich mich intensiv mit Transparenz, Lichtbrechung und Shadern auseinandersetzen. In der Testphase wirkte das Glas oft nur grau oder zu stumpf, bis ich durch viel Ausprobieren ein überzeugendes Ergebnis erreichte.
Verpackung & Display
Die Verpackung greift gezielt Gestaltungselemente der Figur auf, um ein kohärentes Gesamtbild zu schaffen. Das blassgelbe Farbschema (gleiche Farbe wie Studinos Tasse) wird durch einen kaffeebraunen Drip ergänzt, der die Vorderseite optisch abrundet und Studinos Abhängigkeit von Koffein visuell unterstreicht. Die Seiten zeigen Studino selbst, wodurch die Verpackung als Mini-Schaufenster seiner eigenen Welt funktioniert und einen kleinen Einblick in den Inhalt der Verpackung bietet.
Auch der Verkaufsaufsteller wurde passend zur Figur gestaltet: Die Basis bildet eine überdimensionale, gelbe Kaffeetasse - exakt die, die der Dino in der Hand hält. Auf der linken Seite schwappt symbolisch Kaffee hoch - ein verspieltes Detail, das zugleich Studinos Erschöpfung und die ständige Kaffeezufuhr illustriert. Auf dem vordersten Schwapp steht eine ausgepackte Figur, um demn Käufer*innen zu zeigen, was in den kleinen Verpackungen steckt. So verbindet das Display Funktionalität mit einer erzählerischen Ebene und macht Studino als Sammlerfigur erlebbar und weckt gleichzeitig Interesse und Aufmerksamkeit.
Fazit
Diese Aufgabe hat mir nicht nur gestalterisch, sondern auch technisch enorm viel gebracht. Ich habe gelernt, wie wichtig sauberes Arbeiten und eine strukturierte Herangehensweise beim Modellieren sind - insbesondere wenn Figuren aus vielen Einzelteilen bestehen und später in VR funktionieren sollen. Durch die intensive Beschäftigung mit Materialien, insbesondere der Glasdarstellung, habe ich ein tieferes Verständnis für Shader und Materialerstellung entwickelt. Darüber hinaus habe ich mein Wissen über Blender als Werkzeug deutlich vertieft - vom polygonalen Aufbau über Modifier bis hin zu Export und Präsentation. Studino war damit nicht nur ein kreatives Projekt, sondern auch ein echter Lernprozess auf mehreren Ebenen.
Das Wahlmodul war für mich ein super Einstieg in die Arbeit mit Blender. Vor dem Kurs hatte ich kaum Erfahrung mit 3D-Programmen und noch nie mit Blender gearbeitet, weshalb das Interface auf mich zunächst ziemlich überfordernd und unübersichtlich wirkte und der Zugang zunächst technisch sehr anspruchsvoll war. Durch die klar aufgebauten Aufgaben und Einführungen konnte ich mir schrittweise ein besseres Verständnis für das Programm erarbeiten. Besonders hilfreich war dabei die Kombination aus theoretischer Einführung und direkt anschließender Anwendung.
Die Aufgabenstellungen waren sinnvoll aufeinander aufgebaut und vermittelten sowohl Grundlagen als auch erste Möglichkeiten der kreativen Umsetzung. Dabei konnte ich verschiedene Funktionen und Workflows kennenlernen und festigen - vom Modellieren einfacher Objekte bis hin zum Umgang mit Materialien, Licht und Kamera.
Die gemeinsame Erarbeitung im Kurs war grundsätzlich hilfreich, allerdings hätte ich mir an einigen Stellen ein etwas langsameres Herangehen gewünscht. Das gleichzeitige Mitschreiben von Befehlen, das Verfolgen der Erklärungen und das gleichzeitige Nachmachen am Laptop war teilweise herausfordernd. Etwas mehr Wiederholung oder ein klareres Phasenmodell aus Zuschauen und Nachbauen hätte den Lernprozess erleichtern können.
Insgesamt konnte ich viele Grundlagen erlernen, habe ein besseres technisches Verständnis für 3D-Gestaltung entwickelt und fühle mich nun deutlich sicherer im Umgang mit Blender. Das Modul hat mir eine solide Basis vermittelt, auf der ich weiter aufbauen werde und weitere Projekte verwirklichen kann.