In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Dieses Kurzprojekt widmet sich dem Gestalten von Lichtobjekten zwischen Kunst und Design.
In einem offenen Prozess nähern wir uns der Lampe als Medium, als Formträger, als atmosphärisches Objekt, als Spiel zwischen Licht und Material.
Im Zentrum steht die Suche nach einer eigenen Formsprache. In Übungen untersuchen wir unterschiedliche Inspirationsquellen, aus Kunst, Natur, Alltagskultur oder persönlichem Erleben und entwickeln daraus erste Ansätze für Formen, Struktur und Konzepte. Schritt für Schritt erwächst so eine Idee, die in ein eigenständiges Lichtobjekt oder sogar in eine kleine Kollektion mündet.
Obwohl die ersten Tage des KP von kaltem und regnerischem Wetter geprägt waren, haben wir die Zeit damit verbracht durch Dessau zu spazieren und uns inspirieren zu lassen. Mit dem Fokus immer auf etwas anderem, ob Formen der Natur oder Menschengemachtem Design. Es gab viel zu entdecken.
Mir war schnell klar in welche Richtung ich mit dem Projekt gehen will. Obwohl filigrane Herbstblätter mit schweren Wassertropfen eine tolle und vor allem filigrane Form hergibt, wollte ich mit meiner Lampe ins genaue Gegenteil gehen. Klobig und geometrisch.
Ich musste sofort an glatte, milchige Glas oder Kunststofflampen denken und die Kombination hat mich interessiert. Kantige Körper kombiniert mit weichem Material.
Letztes Semester bin ich auf eine sehr interessante Form gestoßen, der semireguläre Ikosaeder. Zu der Zeit habe ich mich ausführlicher damit befasst und selbst eine Abwicklung erstellt. Die von mir gefaltete Form ist mir im Kontext der Lampe wieder ins Auge gefallen. Ich wollte schon länger etwas damit gestalten und das KP Lampe schien mir eine gute Gelegenheit.
Niemals hätte ich gedacht das dieser nebensächlich scheinende Zwischenschritt die meiste Zeit beanspruchen wird. Gestartet habe ich mit der Idee Acrylglas zu verwenden und die einzelnen Flächen aneinander zu kleben. Dafür hätte ich jedes Dreieck anwinkeln und perfekt verkleben müssen - möglich, aber aufwändig. Und wieso sollte man einzelne Flächen verkleben, wenn man alles aus einer Fläche falten kann?
Die Frage nach dem Material bleibt allerdings.
Mein neuer Plan war es die Form aus Polypropylen zu falten. Man kann PP so bearbeiten das es faltbar wird indem man Faltlinien einfräst. Andere Kunststoffe müsste man erhitzen um sie biegen oder falten zu können dabei wäre es schwer geworden die richtige Form zu erhalten. Leider habe ich mit diesem Plan gegen die Zeit gespielt. PP-Platten muss man bestellen und ich habe zu lang darüber nachgedacht ob es sich wohl lohnt die Platte zu bestellen und welche denn dann überhaupt und wohin? und was wenn es nicht funktioniert? Am Ende war definitiv nicht mehr genug Zeit um die Platte rechtzeitig zu bekommen, also habe ich schweren Herzens umdisponiert.
Zum Glück hat mich die Druckwerkstatt auf neue Ideen gebracht und ab da begann dann der Bauprozess.
Ich habe die Abwicklung des Semiregulären Ikosaeder auf Adobe Illustrator erstellt um sie dann Plotten zu können. Dadurch das ich in der Datei Schnitt- und Falzlinien eingefügt habe, konnte man das Papier leicht falten und verkleben. Es ging so schnell, dass ich meine komplette Idee hinterfragt habe. Allerdings habe ich festgestellt, dass auch viel nachdenken und Vorarbeit nötig war um zu so einer schnellen Umsetzung zu kommen. Es war auch nicht leicht die richtigen Entscheidungen zu treffen. Allein die Papierart hat riesige Unterschiede gemacht.
Ich habe mich schlussendlich für Transparentpapier entschieden. Das lustige daran war, dass es genau den Effekt hatte, den ich wahrscheinlich auch mit dem PP erzeugt hätte.