In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In dem Kurzprojekt ging es darum, ein eigenständiges Lichtobjekt zwischen Kunst und Design zu gestalten. Im Mittelpunkt stand die experimentelle Auseinandersetzung mit Licht, Form, Material und Atmosphäre.
Mein Ziel war es, etwas mit meinen eigenen Händen zu erschaffen – ein Objekt, das Atmosphäre erzeugt und sich zwischen Kontrolle und Zufall bewegt!
Obwohl meine Idee ursprünglich mit Aluminium begann, führte mich der Prozess schlussendlich in eine neue Richtung.
Nach einem gescheiterten Versuch, meine Idee mit Aluminium umzusetzen, begann ich, mit Plexiglas zu experimentieren. Mithilfe eines Heißluftföhns erhitzte ich das Material so lange, bis es formbar wurde. Durch das zunehmende Erhitzen entstanden kleine Luftbläschen im Material – ein zufälliger, aber sehr ästhetischer Effekt, der der Lampe eine besondere Leichtigkeit und organische Struktur verleiht.
Meine erste Lampe gelang mir überraschend gut, und ich konnte aus diesem Prozess viel lernen – vor allem über den Umgang mit Wärme, Materialverformung und Zufall im Gestaltungsprozess. Anschließend entwickelte ich drei weitere Formen und erstellte schließlich eine doppelte Lampe, die denselben Herstellungsprozess durchlief.
Für die technische Umsetzung demontierte ich einen alten Kronleuchter, um dessen Fassung und Kabel zu verwenden. Die Technik der ersten Lampe ließ ich in Gold, während ich bei der zweiten Lampe alle metallischen Teile schwarz lackierte, um einen stärkeren Kontrast zum transparenten, strukturierten Schirm zu erzeugen. Zum Schluss kaufte ich passende Glühbirnen, die das Licht weich durch das Plexiglas hindurchscheinen lassen und die Struktur der Oberfläche betonen.
Nachdem ich „Fluctus“ abgeschlossen hatte, blieb mir noch etwas Zeit, um ein weiteres Lichtobjekt zu gestalten. Ich begann, mit alten Kupferrohren zu experimentieren, die ich zunächst lose zusammensteckte, um eine Vorstellung der finalen Form zu bekommen. Anschließend reinigte ich die Rohre gründlich und trug Flussmittel auf die Innen- und Außenseiten der Verbindungsstellen auf. Danach lötete ich alle Teile sorgfältig zusammen – ein spannender, aber handwerklich anspruchsvoller Prozess.
Die größte Herausforderung bestand darin, das Kabel durch die gebogenen Kupferrohre zu führen. Mit Unterstützung meines Vaters befestigten wir das Kabel an einem Strick, der zuerst durch das Rohr gezogen wurde. Durch Ziehen, Schieben und viel Geduld gelang es uns schließlich nach fast zwei Stunden, das Kabel vollständig durchzuführen.
Als Lampenfuß verwendete ich ein Stück eines Baumstamms, das wir passend abschnitten. Ich bohrte ein Loch für das Rohr und keilte die Unterseite leicht aus, um das Kabel unauffällig zu verlegen. Nachdem das Rohr fest verankert war, baute ich die elektrische Verbindung zusammen: Ich montierte die Fassung (ebenfalls aus dem alten Kronleuchter) und verband die Kabel mit einem Schalter.
„Radix“ verbindet so natürliche Materialien mit industriellen Elementen und schafft ein spannendes Spiel zwischen organischer Basis und technischer Struktur.
Der Kurs zum Thema Lichtobjekte zwischen Kunst und Design war für mich eine sehr spannende und bereichernde Erfahrung. Besonders gefallen hat mir, dass der Prozess so offen angelegt war und viel Raum für eigene Experimente ließ. Es ging nicht nur darum, eine funktionierende Lampe zu bauen, sondern vielmehr um das gestalterische Forschen mit Material, Form und Atmosphäre. Diese Freiheit hat mir großen Spaß gemacht und mir ermöglicht, sehr intuitiv zu arbeiten und gleichzeitig viel über Materialverhalten zu lernen.
Im Laufe des Projekts habe ich gemerkt, wie wichtig das Ausprobieren und Scheitern für den Gestaltungsprozess ist. Mein erster Ansatz mit Aluminium hat nicht funktioniert, aber genau dadurch habe ich neue Wege gefunden – durch das Experimentieren mit Plexiglas und später mit Kupfer. Diese Prozesse waren manchmal anstrengend und zeitaufwendig, aber auch sehr lehrreich. Besonders die Arbeit mit Hitze, Löten und elektrischer Technik hat mir gezeigt, wie eng Handwerk und Design miteinander verbunden sind.
Der Kurs hat mir gezeigt, dass Design oft aus dem Zusammenspiel von Planung, Intuition und Zufall entsteht. Ich habe gelernt, geduldiger mit Materialien und Prozessen umzugehen, und dass Fehler häufig zu neuen Ideen führen können. Insgesamt war das Projekt für mich eine sehr positive Erfahrung, die mein Interesse an experimenteller Materialgestaltung und atmosphärischem Design noch verstärkt hat.
Ich bin stolz auf meine Ergebnisse und darauf, wie sich beide Lampen – trotz unterschiedlicher Ansätze – zu eigenständigen Objekten mit Charakter entwickelt haben. Der Kurs war für mich nicht nur eine handwerkliche, sondern auch eine kreative und persönliche Bereicherung.