In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Dieses Kurzprojekt widmet sich dem Gestalten von Lichtobjekten zwischen Kunst und Design.
Am Anfang war es dunkel. In der Gruppe haben wir zunächst überlegt, welche verschiedenen Arten von Licht es überhaupt gibt. Wir sammelten Fotos von Lichtern und Leuchten in unserer Umgebung und tauschten sie miteinander aus. Um weitere Inspiration zu gewinnen, machten wir auch einen Ausflug in die Natur und fotografierten interessante Strukturen. Auf dieser Grundlage entstanden erste, schnelle Skizzen für mögliche Leuchtkonzepte.
Zu meinen ersten Ideen gehörte eine gewebte Leuchte mit einem Tierschädel als Motiv, inspiriert von den Webarbeiten der Frauen der Textilwerkstatt am Bauhaus sowie von den Werken der amerikanischen Künstlerin Georgia O’Keeffe, die für ihre markanten Naturmotive bekannt ist. Außerdem entstand die Idee, einen leuchtenden „Baumstamm“ aus mehreren Lagen Papier zu gestalten.
Die Idee mit der gewebten Lampe und der leuchtenden Stickerei habe ich zunächst im kleinen Maßstab erprobt. Die Leuchte sollte als eigenständiges Kunstwerk wirken und im eingeschalteten Zustand durch ihr warmes, glühendes Licht eine gemütliche Atmosphäre im Raum schaffen. Das gewebte Werk sollte zudem ein Format erhalten, das es ermöglicht, es über eine Raumecke zu spannen.
Ich entschied mich für das gewebte Werk und ließ mich dabei von einem Buch über die Textilwerkstatt des Bauhauses inspirieren. Zusätzliche technische Unterstützung fand ich in mehreren Büchern zum Thema „Weben zu Hause“. So erhielt ich schnell praktische Anleitungen, wie man einen Webrahmen aus Pappe herstellen kann. Außerdem betrachtete ich moderne, künstlerische Webarbeiten, wodurch die Idee entstand, gezielt Aussparungen im Gewebe zu lassen, hinter denen später LEDs angebracht werden sollten.
Eine warme Farbpalette sollte dem Werk auch im ausgeschalteten Zustand eine gemütliche Ausstrahlung verleihen. Ich entschied mich daher für Farben, die an einen Sonnenuntergang erinnern.
Ich fertigte zahlreiche Skizzen zur Farbgestaltung und zum Inhalt des Werkes an. Anfangs waren meine Entwürfe geometrisch und abstrakt, in Anlehnung an die Arbeiten des Bauhauses. Mit der Zeit entschied ich mich jedoch für einen fließenderen Hintergrund mit Schwalben als Motiv.
Nach der Entwicklungs- und Planungsphase besorgte ich schließlich Garne in unterschiedlichen Stärken, Texturen und Farben. Aus meiner Wellpappe-Sammlung baute ich einen großen Webrahmen sowie einen kleineren, um weitere Webtests durchzuführen. Der erste Test zeigte mir beispielsweise, dass ich eine andere Garnfarbe für den Kettfaden wählen sollte, um das Gesamtkonzept harmonischer wirken zu lassen. Ausserdem merkte ich, das das Gewebe ziemlich locker werden würde, so dass ich mich entschied, doch keine Aussparungen zu lassen. Die Lichter würde ich einfach hinten in die Kettfäden hereinweben können.
Mit selbstgebauten Schiffchen, einer dicken Nadel und einem Häkelhaken begann ich zu weben. Eine Skizze im Maßstab 1:1 half mir dabei, die Formen der Vögel präzise in das Gewebe zu übertragen.
In Gesellschaft unzähliger Podcasts und eines Hörbuchs arbeitete ich viele Stunden an dem Stück. Ich verwendete die Leinwandbindung, bei der jeder Kettfaden (die vertikalen Fäden) abwechselnd unter und über einem Schussfaden (den horizontalen Fäden) verläuft. Dabei stellte ich jedoch fest, dass die aus Pappe gebastelten Schiffchen die Arbeit eher erschwerten. Schließlich wechselte ich auf eine Nadel, was zwar zeitaufwändig war, aber deutlich besser funktionierte.
Zum Schluss zog ich die Enden der Schussfäden von vorn nach hinten und löste das Stück vom Webrahmen. Zuerst schnitt ich die untere Kante ab und verknotete die Kettfäden miteinander, damit die Schussfäden sicher hielten. Anschließend bearbeitete ich die obere Kante. Für eine einfache Präsentation befestigte ich diese an einer dünnen Holzleiste. Danach konnte ich auf der Rückseite die LED-Kette einweben.
Das Ergebnis ist ein 115 × 50 cm großes Webstück, das aus verschiedenen Garnarten besteht. Eine Batterie-betriebene LED-Kette bringt das Werk zum Glühen.
Ich bin mit dem Ergebnis meiner Arbeit für dieses Kurzprojekt sehr zufrieden. Es ist mir gelungen, ein konkretes und zugleich kreatives Konzept zu entwickeln und umzusetzen. Es hat mir großen Spaß gemacht, eine neue Technik auszuprobieren. dafür, dass dies mein erstes Webstück ist, finde ich das Ergebnis wirklich gelungen!
Die vielen Skizzen und Tests haben sich auf jeden Fall gelohnt. Da es schwer einzuschätzen war, wie viel Zeit ich für das finale Werk benötigen würde, habe ich früh mit der Arbeit begonnen. Darüber bin ich sehr froh, denn selbst am Tag vor der Präsentation gab es noch einiges zu tun.
Ein herzliches Dankeschön an Franz Schmidt für die Betreuung dieses Kurzprojekts.