In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Im Großprojekt 2D/4D Post-Smartphone habe ich mich mit der Fotografie beschäftigt. Dabei habe ich mich in meine Zukunft begeben. Ich möchte meine Gedanken und Erinnerungen teilen, weil ich durch meine Recherche befürchte, dass die Fotografie so in Zukunft nicht mehr geben wird.
In dieser Phase habe ich viel recherchiert. Nicht nur im Internet, sozialen Medien, sondern auch aus Büchern, Videos und Gesprächen. Ich wollte mich intensiver mit dem Thema Fotografie auseinander setzten. Von den Anfängen bis heute. Dabei habe ich mich auch auf die philosophische Ebene begeben, um wirklich zu verstehen was Fotografie ist.
Im Prozess selbst musste ich oft aufpassen nicht den Überblick zu verlieren und mich auf die Themen und Fakten zu konzentrieren, welche für mich von Bedeutung waren.
Aus meiner Recherche hat sich schnell heraus kristallisiert, dass die Kamera ihren Stellenwert für die Fotografie stark einbüßen musste und das Smartphone dafür mehr an Bedeutung gewonnen hat. Da es hier auch um die Zukunft geht (Post-Smartphone), ging auch meine Recherche weiter. Was nach dem Smartphone kommt und welche Rolle Kameras noch spielen.
Die folgende Präsentation zeigt eine kurze Zusammenfassung meiner Recherche und mit erste Ideenansätze.
In dieser Phase kam es dann zu mehreren Ideen. Die meisten habe ich schnell wieder verworfen. Eine schwierige Zeit, weil ich nicht weiterwusste. Letztlich konnte ich doch eine Idee auswählen, die mich zufrieden gestellt hat.
In der folgenden Präsentation zeige ich meinen Design Vorschlag.
Dieser Abschnitt war der schwerste und emotionalste Teil.
Ich habe mich zum ersten Mal als „Schriftstellerin“ ausprobiert. Es gab viele Änderungen und Überarbeitungen bis letztlich der Text fertig war. Durch Feedback und aus Gesprächen in der Gruppe habe ich mich entschieden den Text in ein Buch zu packen. Das besondere hierbei war das Format, welches mir im Verlauf des Projektes vor unerwartet neue Herausforderungen gestellt hat.
Ich habe dafür eine Präsentation angelegt, um meinen Zwischenstand zu zeigen. Sie beinhaltet zum einen mein Schreibprozess und zum anderen mein Designprozess.
Wer den Inhalt des Buches verstehen will, muss sich die Zeit nehmen und es von vorne bis zum Ende lesen. Es basiert auf einer von mir erfundenen fiktionalen Zukunft, aus der ich erzähle und berichte.
Die Einleitung erfolgt durch ein prägnantes Zitat von Peter Geimer. Ich habe es in seinem Buch über Theorien der Fotografie gelesen und konnte keine bessere Beschreibung für die Fotografie finden.
Das Buch ist so aufgebaut, dass auf dem Zitat ein Vorwort folgt. Dann beginne ich auch schon über meine Erinnerungen aus dem Jahr 2050 zu erzählen. Hier versuche ich mich daran zu erinnern, was Fotografie für mich war. Welche Bedeutung die Kamera für mich hatte und welchen negativen Einfluss das Smartphone auf mich und meine Art zu fotografieren hatte. Was Erinnerungen für mich bedeutet haben.
Im zweiten Teil des Buches berichte ich über die Zukunft. In kurzen Episoden erzähle ich wie z.B. die Kamera zu einem Baukastensystem mutiert ist und diese gar Obsolet wird. Ich habe hier versucht eine Dramaturgie aufzubauen, weil die Zukunft für mich persönlich das Ende der Fotografie zeigt. Ein unausweichliches Ende.
Zum Schluss folgt dann ein Nachwort, wo ich dem Leser ein paar Worte mit auf den Weg geben möchte.
Ich habe mit Absicht auf Fotografien verzichtet und nur gezielt Illustrationen eingesetzt, weil zum einen der Text im Vordergrund steht und zum anderen ich über das Thema Fotografie erzähle.
Mein Ziel war es, wieder ein Bewusstsein zu schaffen für die Fotografie. Dies habe ich versucht, indem ich der Fotografie ein Ende bereite. Dadurch Interesse wieder zu beleben. Das Smartphone oder besser die Technik dahinter mehr zu hinterfragen. Ich wollte gleichzeitig meinen kritischen Umgang mit der Kamera und dem Smartphone zeigen.
Auch wenn das Buch oder besser der Inhalt viel Ausgedachtes von mir beinhaltet, sehe ich trotzdem auch einiges was Wahr ist zwischen den Zeilen.
Die Hausschrift für den Text des Buches ist die Nunito Sans im Schriftschnitt Light. Für den Titel und die Teilüberschriften habe ich eine geometrische, die Futura Std genommen.
Nach der Materialbesprechung für Papier, Cover und Bindemöglichkeiten, wurde schnell klar, dass nicht alles realisierbar war, was ich mir vorstellte. Das Problem war das kleine Format. Dennoch fanden wir schnelle Lösungen für ein Endprodukt, welches alle zufriedenstellen würde.
Fortan kam es zum Probedruck auf normales Kopierpapier. Für den richtigen Druck wählte ich das Classic Rough mit einer Grammatur von 120 g/m². Ein weißes Papier, matt gestrichen.
Zu Hause setzte ich mich an meine 65 Seiten und schaute jede Einzelne nach Fehlern durch. Die Korrektur ging recht schnell. Ich markierte mir die Fehler am Text an. Ich war froh, einen eigenen Probedruck gemacht zu haben, da einem die Fehler eher auffielen und ich außerdem eine bessere Relation zum Endformat bekam.
Beim ersten Korrekturlesen blieb es nicht. Zwei aufopfernde Familienmitglieder, sowie Klaus Pollmeier nahmen sich ebenfalls die Zeit, um einmal alles unter die Lupe zu nehmen.
Das Ziel war zwei Auflagen und eine dritte als Reserve.
Nachdem der entscheidende Druck ausgeführt wurde, kam es zum Schneiden jedes einzelnen Bogens, die anschließend sortiert und zusammengelegt wurden. Jeder Papierbogen bekam noch eine Musterseite.
Der nächste Schritt, war die einzelnen Seiten miteinander zu verbinden. Dies gelang durch eine Klebebindung. Die einzige Möglichkeit, weil mein Endformat so klein war. Danach wurde der Papierbogen auf das richtige Format 7,5 x 15,5 cm (B x H) zugeschnitten.
Nachdem die Papierblöcke getrocknet waren, konnte ich die Musterseiten entfernen und mit Vorsatzpapier ersetzen.
Danach habe ich begonnen den Einband (das Hardcover) für meine Auflagen zu machen. Materialien waren hierfür dicke Pappe (Stärke 2mm).
Aus der Besprechung haben wir uns entschieden den Einband mit Ausdrucken zu bekleben. Ich entschied mich für einen dunklen Farbton. Das klassische Schwarz, passend zum Titel. Der Inhalt wirkt leicht und frei durch den vielen Weißraum. Harte Akzente setzen die Illustrationen und so auch der Einband. Ich wollte demnach das gesamte Erscheinungsbild mit einem aussagekräftigen Äußeren nicht zusätzlich überladen.
Im vorletzten Schritt habe ich den Einband fertiggestellt. Die Mitte habe ich zusätzlich mit einen schwarzen Gewebeband versehen. Das macht ihn flexibler und stabiler.
Im letzten Schritt habe ich dann die Ausdrucke auf die Pappe geklebt und vorsichtig die Ecken umgeschlagen und die Ecken in der Innenseite miteinander verklebt. Zum Schluss wurde der Inhalt durch das Vorsatzpapier mit den Deckeln verbunden.
Nun musste alles noch einen Tag lang gepresst werden und trocknen.
Das finale Buch hat ein Format von 8 x 15,5 cm und seine Seiten das Format von 7,5 x 15 cm. Es liegt gut in der Hand und wirkt auf Grund seiner Größe, passend zum Inhalt, persönlich und nahbar. Wie eine Art Tagebuch. Klein aber fein.
Das Buch soll im Format und der Handhabung dem Smartphone ähneln, als Andenken (Post-Smartphone). Um einige Texte lesen zu können, muss man es drehen. Ich wollte so meine Gedanken und Erinnerungen platzieren. Das Format, der Titel, der Inhalt, das Leseerlebnis zielt alles auf das Ende hin.
Unter diesen Link kommt ihr zu meiner Onlineversion:
Es war ein langer, emotionaler Weg, bis ich mit dem endgültigen Text, Layout und allem Drum und Dran einigermaßen zufrieden war. Es wurde viel verworfen, von neuem begonnen und wieder verworfen. Ich kämpfte mit Frustration und Verzweiflung.
Mein persönliches Hindernis dabei war, dass ich selbst über ein Thema erzähle, was völlig offen ist. In Zukunft kann vieles passieren und selbst unsere so schönen Prognosen können nicht alles vorhersagen und ich auch nicht. Es bleibt noch immer uns selbst überlassen, wie wir unsere Zukunft gestalten und was wir bewahren möchten. Das gilt auch für die Fotografie.
Auch wenn es manchmal schwer war, bin froh, dass ich es durchgezogen habe. Ich habe sehr viel neues gelernt und durch dieses Projekt auch einen besseren Bezug zur Selbstständigkeit (Arbeitsleben) bekommen.
Ich bedanke mich bei allen die mir während des Projektes geholfen haben. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle auch der Druckwerkstatt und der Buchbinderei.