In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Als „Postschleimäre“ war unser Kurs dazu bestimmt die Nachfahren des vorherigen Semesters, den Schleimis, zu werden. Dazu entwickelten wir zuallererst im Gruppenverband eine Geschichte auf der sich unsere Arbeiten beruhen können sollten um einen Projektrahmen und Konsens zu finden. Das Raumschiff der auf der Erde abgestürzten Schleimis wurde von ihnen nach dem Desaster sich selbst überlassen. Was die Schleimis zum Zeitpunkt des Absturzes nicht wussten, sie hatten sich radioaktive Weltraumviren an bord eingefangen. Diese höchstgiftigen radioaktiven Weltraumvieren machten sich nach dem Verschwinden der Schleimis das Raumschiff zu eigen. Über Jahre hinweg ernährten sie sich von den Innereien des Raumschiffes und zersetzten es in seine Einzelteile. Die gestärkten Viren entwickelten sich daraufhin rapide zu neuen komplexen Lebensformen. Und so entstanden wir die „Postschleimäre“ eine Vielzahl an unterschiedlichsten undefinierbaren Wesen, welche sich aus dem abgestützten Raumschiff erheben und nun auf der Erde ihr Unwesen treiben sollten. Mein Wesen entstand dabei aus einem Astronauten der von den Schleimis während ihrer Weltraumreise entführt und als Ausstellungsstück in einer Aufbewahrungskapsel innerhalb des Raumschiffes ausgestellt wurde. Durch den Absturz zerbrach die Isolierung der Aufbewahrungskapsel wodurch die Viren seinen Körper befallen haben und ihn letztendlich wie Parasiten als untotes Werkzeug benutzten. Als mutierter untoter Zombie wandelt er nun leblos umher und vergeht sich an seiner Umwelt.
Die allererste Idee sah vor dem Beginn des Prozesses allerdings noch ganz anders aus. Siehe Skizze
Meine Schraffurzeichnung soll eine sich dauerhaft bewegende, den betrachter in Bann ziehende, düstere und surreale Athmosphäre erschaffen und dabei ein unbehagenes aber fastzinierendes Gefühl hervorrufen.
Besonders gefällt mir dieser Ausschnitt da die Höhle das Auge des Betrachters wie ein schwarzes Loch in seine Mitte zieht und sich die Umgebung drumherum bewegt und in unterschiedlichste Richtungen fließt.
Die Aufgabe bestand darin den Körper unseres Wesens während der Kohlezeichnung zu entwickeln, seinen Charakter dabei mit einzubeziehen und ein Gefühl für das Zeichenmaterial Kohle zu entwickeln und dieses kennenzulernen.
Der Entwurf meiner Figur für die Kohlezeichnung, stellt ein animalisches, gefährliches und angsteinflößendes Wesen dar. Es integriert sich in die Gemeinschaft der Postschleimäre als eine Art überwacher der Feinde fernhält und durch seinen Jagdtrieb andere Wesen in der Umgebung angreift. Er wird von der Gemeinschaft eher gemieden und definiert sich auch selbst als Einzelgänger der nur aus Eigennutz die Gemeinschaft beschützt.
Ein weiterer Kniff der Kohlezeichnung bestand darin, seine Figur aus der Kontur des vorher eher sporadisch angefertigten Pappkostüms das aus Einzelteilen des Schleimi Raumschiffes bestand zu entwickeln. Wovon ich allerdings stark abgedriftet bin und meiner Fantasier freien Lauf gelassen habe.
Prozessfotos:
Der Kopf wurde mithilfe eines 90cm großen Ballons aus Pappmaché angefertigt wodurch er stabil und leicht ist. Der Ober- und Unterkörper aus Pappkartons welche zurechtgeschnitten und verklebt wurden. Diese werden mithilfe von einschnitten an der Unterkante des Oberkörperkartons und Schnüren welche am Unterkörper befestigt sind, miteinander verbunden um das Kostüm als geschlossen und gleichzeitig gut anziehbar zu gestalten. Arme und Beine wurden jeweils aus zurechtgeschnittenen Abluftröhren angefertigt, welche auch mit Schnüren am Hauptkörper befestigt sind. Hände und Jetpack auf dem Rücken wurden auch mithilfe von Ballons und Pappmaché angefertigt. Als letzter Schritt wurde das Kostüm mit Sprühdosen in Silber, Dunkel- und Giftgrün eingefärbt.
Das fertige Kostüm:
Schnelle freie Zeichnung von organischen Outlines, Hinzufügen von Details und Schattierungen
Ausarbeitung von Volumen mit reduzierter Farbpalette, basierend auf einer Fotovorlage.
Die ursprüngliche Idee war eine abwechslungsreiche Oase für Wasser- und Landwesen zu erschaffen welche gleichzeitig eine imposante Wirkung auf den Betrachter erzielt.
Umsetzung der dreidimensionalen Umgebung in Virtual Reality:
Link zum Video:
Fusion aus Lampe und Haarbürste, wobei die Borsten der Bürste den Lampenschirm verlängern und der Henkel als Griff für die Lampe dient.
Die Aufgabe bestand darin eine kleine Geschichte unserer Figur als Comic in einer Doppelseite darzustellen. Dies umfasste einen 4-wöchigen Prozess der mit dem Story Building anfing, in mehreren Feedback Runden verbesserten wir dann mithilfe von Rough-Skizzen die Panelaufteilung, Perspektiven, Inhalte etc. und zu guter Letzt Finalisierten wir den Comic indem wir kleine Details noch ausbesserten. Mir persönlich viel dabei das Raumschiff design am schwersten. Außerdem forderte mich die Perspektive des ersten Panels heraus.
Rough Skizze:
Finaler Comic - Bernd´s Erwachen
Im Großen und Ganzen bin ich mit meiner Arbeit während der Kurskombination VISU & KEX sehr zufrieden. Zu Beginn des Kurses habe ich nicht geglaubt, dass ich mich in so kurzer Zeit in solch kreativen Prozessen wie das Zeichnen oder Kostümbau so stark verbessern werde und die Aufgaben (meiner Meinung nach) so gut meistere. Die Fächerkombination aus KEX & VISU hat wirklich sehr gut zusammen funktioniert da sich die Kurse gegenseitig ergänzen. Visualisierungstechnik bildet quasi den Grundstein und eine etwas theoretischere Herangehensweise an kreative Prozesse (obwohl auch hier viel Praktisch angewandt wird), wohingegen KEX die wirklich Praktisch experimentelle Methodik widerspiegelt, sprich man findet im Prozess durch experimentieren sein Ergebnis. Aufgrund dessen hat mir die Fächerkombination sehr gefallen, wobei ich mir gewünscht hätte das VISU einen etwas größeren Anteil am Arbeitsaufwand gehabt hätte. Die beiden Fächer haben mir geholfen meiner Kreativität besser freien Lauf zu lassen und haben mir viele Methoden beigebracht um Kreative Ideen in die Tat umzusetzen. Für mich persönlich war der Kostümbau die größte Herausforderung, da ich noch nie 3-Dimensional in diese Richtung mit den Händen und einfachsten Werkstoffen gearbeitet habe. Im Prozess bin ich teilweise fast verzweifelt, habe allerdings zum Glück noch rechtzeitig umsetzbare Ideen entwickeln können. Die beste Erfahrung war für mich daher, aus der Kreativen Ideenlosigkeit während des Kostümbaus herauszukommen und das Projekt doch noch gut umzusetzen, also nicht einfach aufzugeben, sondern so lange weiter zu experimentieren bis sich die richtige Lösung findet.