In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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Innerhalb von 2 Wochen sollten wir einen Filmvorspann entwickeln. Die Stimmung vom Film sollte im Titel aufgegriffen werden.
Ich begann direkt nachdem ich von der Aufgabe erfuhr, meine Gedanken in einem Figma Board zu ordnen. Das war gar nicht so einfach aufrgrund der Zeiteinschränkung, musste alles ganz flott gehen. Dabei hatte ich mich noch nicht mal für einen Film oder eine Serie entschieden, zu der ich einen Vorspann gestalten möchte. Nach einigen Überlegungen entschied ich mich für die Teenage Drama Serie Euphoria. Ich bin nach wie vor begeistert von der ganzen Ästhetik der Serie, den Farben und der Kameraführung. Außerdem wird dort eine Stimmung transportiert, die ich mit meinen Mitteln einfach erreichen kann.
Als nächste sammelte ich Materialien, Videos und Bilder zu Euphoria. Außerdem. Schrieb ich mir Stichpunkte auf zur Typo und welche Motive ich schon im Kopf hatte.
Nachdem ich mir einen groben Plan gemacht hatte, begann ich ins Detail zu gehen: Welche Mittel möchte ich verwenden? Was sind meine technischen Limitierungen? Welche Typoanimationen kann ich in After Effects benutzen? Wie kann ich den Stil umsetzen, den ich möchte?
Diese ganzen Fragen beantwortete ich mir mit einer Sammlung an Tutorials.
Ich teilte mir die zu lernenden Skills in 3 Spalten auf:
1. Glitter: Glitzerndes Make-Up ist ein oft verwendetes Element in der Serie. Für mich schloss dieser Punkt vor allem holographische Elemente mit ein.
2. Humans: Menschen in Blender zu modellieren und zu animieren ist so eine Sache… es gibt Gestalter, die können das, ich gehöre aber nicht zu ihnen, deshalb musste ich mich mit anderen Tools behelfen. Dabei stieß ich auf ein sehr realistisches und praktisches Add-On , was direkt in Blender benutzbar ist, aber das kostet Geld. Also musste ich auf meine altbekannten Mittel zurückgreifen: MakeHuman. MakeHuman ist eine kostenlose Open Source Software, in der man mit Schiebereglern Menschen als 3D-Objekten verschiedene Eigenschaften geben kann. Das besonders tolle an der Software ist, dass man die Objekte in allen möglichen Dateiformaten abspeichern kann. Das bedeutet die Software ist auch mit jeder CAD kompatibel.
3. Typography: Als nächstes nahm ich mir vor interessante Typo Animationen in AE zu lernen, was sich dann doch durch die große Auswahl an Tutorials als nicht so einfach herausstellte.
Zu einem guten Filmtitel gehört natürlich auch eine musikalische Untermalung. Doch dabei stellte sich mir auch die Frage wie lange ich überhaupt diese Animation gestalten kann... 2 Wochen gehen schnell vorbei. Also entschied ich mich für eine Minute Animation. Bei der Suche nach einer passenden Musik hörte ich mir nochmal den Soundtrack und Remixes von der Serie an. Dabei stieß ich auf eine schnellere Version von „Still Don't Know My Name“ von Labrinth. Ich dachte so kann ich vielleicht Copyright Strikes aus dem Weg gehen (das stellte sich als falsch heraus). Dennoch transportierte das Lied die gewünschten Emotionen und nach einer Minute konnte man gut bei der ruhigeren Stelle das Lied ausfaden lassen.
Da ich gerne auch die Chance nutzen wollte, mir für dieses Projekt eine Kamera auszuleihen und mich wieder im Filmen zu üben, kontaktierte ich Henry Mertens. Meine Wahl fiel auf die Sony Alpha. Im Endeffekt verfremdete ich das Videomaterial sowieso, doch für mich war es eine gute Übung.
Nachdem ich wusste was am Anfang passiert, wollte ich es schaffen die Stimmung vom Sound und der Serie in Bildern zu transportieren. Ich benutzte wie schon erwähnt das Tool MakeHuman und gab den Menschen eine passende Pose. Ich importierte danach die .DAE Datei in Blender und begann mit deiner Kamera und einem Empty die Rotations und Transformations-Keyframes zu setzen. Ich renderte alles in Eevee aus und gab in den Rendersettings noch Glow und Motion Blur dazu, danach konnte ich in After Effects mit dem Material weiterarbeiten.
Ich strukturierte für mich, dass ich den Titel mit verfremdeten Realaufnahmen beginnen wollte und dann kurz vorm Höhepunkt 3D Animationen einleitete. Das klappte ganz gut. Ich teilte das Projekt in 2 Abschnitte auf und begann Effekte auf die Videoaufnahmen zu legen. Ich begann erstmal damit die Aufnahmen, was Farben angeht zu kontrollieren. Ich regelte Sättigung runter und gab ihnen mit Colorama eine holographische Farbgebung. Danach verwendete ich noch Gaußscher Weichzeichner und Displacer Pro.
Ich musste ab der Hälfte vom Projekt mit 2 After Effects Dateien arbeiten, da es sonst mein Computer nicht mehr gepackt hätte. Also exportierte ich den Clip zu einer .mp4 und arbeitete dann in einer neuen Datei weiter, ohne Abstriche mit den Effekten machen zu müssen.
Für die Typoanimationen verwendete ich die Helvetica Light und die Helvetica Ultra Black. Der Ultra Black fügte ich noch eine Kontur in einer Akzentfarbe hinzu und Transformationskeyframes. Mit dem Echo Effekt kam es zu flimmernden Auffächerungen der Textes.
Displacer Pro ist ein kostenloses Plugin für After Effects mit denen sehr psychedelische Verzerrungseffekte möglich sind.
Ich habe das gesamte Semester genau auf so eine Aufgabe gewartet. Ich liebe es mich mit mehr Freiheit in Animation auszuleben und ich habe auf jeden Fall Blut geleckt was Filmtitel angeht. Ich bin froh und auch ein bisschen überrascht, dass ich gar keine Stock Videos verwendet habe und stattdessen alles selbst machen konnte. Die Aufgabe hat mir außerdem einiges über Time Management und Konzeptionierung näher bringen können. Ich werde in den Semesterferien mit noch mehr über die Machart von Filmtiteln informieren und hoffentlich noch das ein oder andere Filmchen auf meinem YouTube Kanal hochladen.