In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Unser Thema für dieses Wintersemester 22/23 für die Grundlagenmodule Künstlerisch-experimentelle Gestaltung und Darstellungstechniken (KEX & VISU) war „Paradiesvögeleier“.
Schon in der ersten Vorlesungswoche befassten wir uns intensiv mit dem Thema „Ei“ und begannen mit ersten Skizzen und Ideen. Durch die Zusammenwirkung beider Module hatten wir die Chance uns mit Hilfe der unterschiedlichsten Darstellungstechniken fortzubilden und uns dem Thema hinzugeben. Doch Ziel war es nicht nur am Ende ein Paradiesvogelei-Kostüm aus Pappe und ein Nest aus Sperrholz zu entwerfen und zu bauen, sondern auch uns den Prozess des Designs näher anzuschauen.
Trotz dessen, dass jeder an seinem eigenen Kostüm bastelte, war Teamwork eines der wichtigsten Themen. Gemeinsam entwickelten wir Konzepte, stellten sie einander vor und verwarfen einige Ideen wieder. Immer wieder standen wir vor den Hürden des Designprozesses, welche wir zusammen lösen mussten. Um unsere „Auffangstation“ für die sehr unterschiedlichen Eierwesen bauen zu können, mussten wir uns mit Statik, Material und Ästhetik auseinandersetzen. Auch das war besonders herausfordernd. Und selbst wenn zwischendurch Zweifel entstanden, ob wir überhaupt rechtzeitig fertig werden, kam am Ende ein anschauliches Ergebnis dabei herum.
In meiner Dokumentation stelle ich meinen Charakter zur Schau. Die Granacktschnecke. Eine Mischung aus Granatapfel und Nacktschnecke, welche Unterschlupf in unserem Nest sucht.
Der Prozess des Nestbaus war die größte Herausforderung. Hier war Teamwork und gute Kommunikation gefragt. Zunächst machten wir uns in kleinen Gruppen an Konzepte heran und stellten diese im Anschluss vor. Dann kam eine lange Periode von Entwerfen und Verwerfen, bis wir schließlich einfach anfingen.
Trotz der vielen anstrengenden und frustrierenden Arbeitsstunden hat der Nestbau Spaß gemacht.
Tatsächlich hatte ich noch keine richtige Idee, als wir mit der Kohlezeichnung für ein Nest anfingen. Ich hatte schon länger nicht mehr mit Kohle gearbeitet und freute mich darauf. Ich beschloss einfach anzufangen und zu gucken was dabei rauskommt.
Die ovale Form war recht schnell festgelegt und auch die Flecken waren gleich zu Anfang Bestandteil meiner Zeichnung. Danach begann ich das Ganze etwas plastischer zu gestalten. Das Nest bekam Schatten und letztendlich auch seine Schalenform. Im Endeffekt finden sowohl ich als auch mehrere Betrachter, mit denen ich darüber redete, dass mein Nest aussieht wie ein Stadion.
Bei der Farbcollage beschloss ich mehrere Gestaltungselemente auszuprobieren. So entstand ein Bild bestehend aus Acrylfarbe, weißer Kreide und Alkoholmarkern in Magenta und verschiedenen Rottönen.
Mir war klar, dass mein Kostüm beide Teile meines Eies widerspiegeln sollte. Ich wollte einen Haufen an Granatapfelkernen darstellen, welche ich mit Hilfe von Pappe und Pappmache modellierte. Die Nacktschneckenseite meines Charakters viel mir etwas schwerer. Ich experimentierte mit verschiedenem Kleber, verwarf einige Ideen und landete schließlich bei Heißkleber, welchen ich sporadisch auf den rundlichen Formen platzierte, damit er wie Schleim aussieht.
Die Farbe stand von Anfang an für mich klar. Ich wollte ein rotes Eierwesen erschaffen. Die Farbgebung war zum Teil von Granatäpfeln und zum Teil von Fliegenpilzen inspiriert. Ich hatte ein Wesen erschaffen, was recht ruhig und friedlich ist und wenig Möglichkeiten hat sich vor Feinden zu schützen. Ähnlich wie beim Fliegenpilz soll die knallige und aggressive Farbe, Fressfeinde abschrecken und davor warnen nicht zu nah zu kommen.
Die Idee unsere Kreation zum Leben zu erwecken, fand ich sehr cool. Und auch wenn es viel Überwindung kostete, bin ich mit der Performance, die wir am Ende hingelegt haben, sehr zufrieden. Ich hatte sehr viel Spaß dabei und bin auch froh beide Male mitgemacht zu haben.
Schon als ich meine beiden Kombinationsobjekte bekommen hatte (Schuh und Koffer) hatte ich eine Idee. Der Koffer an sich hat schon eine Nestähnliche Form, welche ich mit hereingelegten Schuhen noch verstärkt habe. Um das ganze umzusetzen, suchte ich mir in meiner Umwelt und im Internet einige Referenzbilder, welche ich dann kombinierte.
Ich wollte von Anfang an die Entstehungsgeschichte meines Eies darstellen. Das Ganze jedoch auf zwei A5 Seiten und in schwarz-weiß umzusetzen, war schwieriger als von mir vermutet. Es fiel mir vor allem schwer zu reduzieren und eine Szene in ein Panel zu packen. Dabei half mir mich in einen Betrachter zu versetzen, welcher die Story hinter dem Comic nicht kannte. So konnte ich die einzelnen Bilder besser zuordnen.
Mit der Hilfe von Freunden konnte ich mich dann auch auf einen Titel festlegen: „Liebe auf den ersten Kern“
Alles in Allem bin ich zufrieden mit dem Endergebnis. Natürlich muss ich noch an meinem eigenen Designprozess arbeiten. Es gab einige, vor allem mentale, Hürden, die ich mir während der Arbeit selber in den Weg stellte.
Die beiden Module zu verbinden hat für mich viel Sinn ergeben. Das übergreifende Thema und die unterschiedlichen Aufgaben ergänzten sich sehr gut, so dass man sich intensiv mit seinem Charakter auseinandersetzte. Die VISU-Aufgaben ließen die Figur auf dem Papier wachsen, während sie in KEX in 3D entstand.
Am schwierigsten war es manchmal meine Frustration zur Seite zu legen, wenn es gerade stockte oder es nicht so lief, wie wir uns es vorstellten. Trotzdem empfand ich es als eine sehr produktive Gruppenarbeit. Ich hatte vorher noch nie in einer solch großen Gruppe gearbeitet und für das erste Mal war es doch recht erfolgreich. Aber auch neu gelerntes, wie Perspektive und Holzarbeit, werde ich aus den Kursen mitnehmen und sicherlich noch gut gebrauchen können.
Ich bin außerdem recht froh, dass wir diese Module gleich am Anfang unseres Studiums belegten, denn ich glaube, dass mir meine Erfahrung, elche ich hier gewonnen habe, in den übrigen Kursen noch viel helfen wird.
1 Kommentare
Please login or register to leave feedback