In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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Nestflüchter
Ein leeres Nest wurde zurückgelassen – nackt, kahl und scheinbar ohne Leben – im Januar 2023 als die Paradiesvögel ausflogen. Seitdem ragt ein unkontrollierbares wildes Gewirr von Latten in den Raum. Aus den Latten und Nestresten formen sich fantastische Tierwesen – die Nestflüchter.
Künstlerisch-experimentelle Gestaltung KEX und Darstellungstechniken VISU fanden in einem kombinierten Projekt statt. In diesem Semester war Holz das Hauptmaterial.
Ich habe in dieser Aufgabe versucht, mir Bilder der Tiere anzuschauen und diese danach aus der Erinnerung zu zeichnen. Ich hatte mit dem Zeichnen der Latten während dem gesamten Ablauf des Projektes häufig Probleme, da ich schwer die organische Plastizität der Tiere mit ihnen Darstellen konnte. Trotz kleiner Fehler bin ich allerdings zufrieden mit den Ergebnissen.
Ich hatte zu Beginn große Probleme mit der Perspektive meines Tieres, die ich dank Herr Jüsches Hilfe lösen konnte. Mein Ansatz mit der Persönlichkeit und den Merkmalen von Zaptres war eine Art eigenen Schweinehund darzustellen. Zaptres ist definitiv ein Stereotyp des rebellischen Teenagers der in den meisten Menschen irgendwie noch drinsteckt und das wollte ich mit seinem Design und seiner Persönlichkeit reflektieren und überzeichnet darstellen. Ich hatte sehr viel Spaß dabei, diesen Charakter zu konzipieren.
Ich hatte nicht sonderlich viel Spaß dabei, die Latten-Version von Zaptres nochmal zu zeichnen, allerdings bin ich im nachhinein froh, diese Aufgabe gehabt zu haben, da sie definitiv eine gute Übung für perspektivische Arbeit war. Obwohl diese Zeichnung noch nicht perfekt ist, kann man eine deutliche Verbesserung feststellen.
Die organische Version von Zaptres hat mir hingegen sehr viel Spaß gemacht, da ich endlich die ursprüngliche Kohlezeichnung (ein Medium, welches mir nicht unbedingt liegt) in einer Form neu interpretieren konnte, die mir leichter fällt. Ich hatte zudem viel Freude daran, endlich ein Farbkonzept für Zaptres zu erstellen. Meiner Meinung nach ist sein Design sehr gut gelungen und ich bin immer noch stolz auf diese Arbeit.
Ich hatte viel Freude an der Realisierung meines Tieres in VR, trotz Startschwierigkeiten aufgrund der Technik. Die Arbeit mit unterschiedlichen Strukturen war für mich sehr interessant und es war sehr beeindruckend, sein Tierwesen aus der Froschperspektive betrachten zu können. Nachdem ich erst mal einige Texturen und Pinsel ausprobiert hatte, war es einfach herauszufinden welche Effekte für meine Umsetzung von Zaptres am Besten funktionieren würden. Diese Findungsphase hat nicht nur viel Spaß gemacht, sondern auch geholfen, mich mit dem neuen Medium VR vertraut zu machen um effektiv zu arbeiten. Ich hatte allerdings bis zum Schluss sehr große Probleme mit der Erstellung von Kamerafahrten ohne ruckeln und zucken. Ich bin dennoch stolz auf das Endergebnis und seine Stimmung.
Zaptres' Geschichte war für mich sehr einfach zu finden, weshalb die Symbolik in ihr wahrscheinlich recht offensichtlich ist. Es geht darum, wortwörtlich aus dem Nest zu flüchten und endlich seine eigene, selbständige Person zu werden. Die Bildsprache von „The distance is futile“ beruht vor allem auf dem Kontrast zwischen Licht und Dunkelheit, denn Zaptres entsteht aus Licht (beziehungsweise einer glühenden Pfütze) ist allerdings gezwungen, in der Dunkelheit zu leben bis er endlich seine Flügel benutzen kann. Die ikonographischen Elemente waren eine bewusste Entscheidung, um eine Parallele zwischen dem „nächsten Leben“ und Zaptres' Wunsch nach einem neuen Leben im Licht darzustellen, obwohl er nicht weiß, was ihn erwartet.
Der Titel „The distance is futile“ bezieht sich auf das Lied „Since I saw Vienna“ von Wilbur Soot, welches ähnliche Themen der Wanderlust und Nestflucht beinhaltet wie Zaptres' Geschichte und seine Kreation von Anfang bis Ende begleitet hat.
Ich bearbeitete den Comic über eine Zeitspanne von ca. 20 Stunden und war dabei ganz in meinem Element. Ich hatte schon immer viel Freude daran Comics zu zeichnen und hatte auch einen fertigen Comic und ein Storyboard in meiner Bewerbung für die Hochschule verwendet, weshalb diese Aufgabe mich zwar nicht aus meiner Komfortzone gelockt hat, aber mir dennoch sehr viel Spaß gemacht hat. Ich bin definitiv stolz auf das Ergebnis.
Abschließend kann ich nur sagen, dass ich in sowohl dem KEX- als auch dem VISU-Teil des Kurses sehr viel gelernt habe, besonders über Kommunikation und Zusammenarbeit. Der Bau der Plastik hat mir sehr viel Stress und Kummer bereitet (vom auf Nägel treten mal abgesehen), weil plastisches Arbeiten mit Holz definitiv nicht mein Fachgebiet ist und wir uns mit Argus sehr viel vorgenommen haben. Trotzdem bin ich froh, dass ich nicht aufgegeben habe und mein Bestes gegeben habe, um so viel wie möglich aus dem Kurs herauszuholen. Ich habe definitiv gelernt, wie wichtig gute Planung und Zeit Management tatsächlich ist, ob man von riesigen Holzstatuen oder der Umsetzung eines Comics spricht. Außerdem hat mir der Kurs beigebracht, nicht immer alles selbst schulten zu wollen, sondern auch mal anderen zu vertrauen und das es auch keine Schande ist, sich mal helfen zu lassen.
Trotz allem nehme ich viele gute Erinnerungen aus dem Kurs mit, vor allem von unserem Zusammensein als Gruppe C. Vielen Dank, dass ihr es so lange mit mir ausgehalten habt. Besonders danken möchte ich auch meinen Brothers in Crime, den Argunauten Elias und Lilly. Es war sicher nicht immer einfach mit mir zu arbeiten, aber ich bin froh, dass ich das mit euch erleben durfte.