In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In meinem Projekt geht es um das Reisen mit der Bahn. Mit dem Fokus auf neue Sitzplatzanordnungen und neue, innovative Sitzgelegenheiten.
Ganz am Anfang haben wir den übergeordneten Begriff Mobility durchdekliniert und sind auf ein breites Spektrum an Projektansätzen gekommen, die immer weiter recherchiert wurden. Im weiteren Verlauf wurden Themengebiete weiter verdichtet und Gruppen gebildet. Meine Themengebiete beschäftigten sich mit der Optimierung der Arbeitszeit, Achtsamkeit gegenüber öffentlich zugängige E-Roller und Co. und das Interesse die Nutzung der Bahn zu erhöhen. Letzteres ist dann das Projektthema geworden. Danach führten wir einen Designthinking-Workshop durch, in dem wir lernten Personas zu beschreiben und anhand diesen die eigentliche Problemfrage zu stellen, um das Endprodukt definieren zu können. Dann wurde weiter zum Problem recherchiert und u.a. Pain Points entdeckt und Inspirationen für die Lösungsansätze gefunden. Im Anschluss ging es dann in den Modellbau und parallel lief die Entwicklung des Konzepts.
„Deutsche Bahn halt … ich würde auch lieber mit dem Hogwarts Express fahren, aber man kann nicht alles haben.“
Sie ist Student an einer Hochschule und pendelt regelmäßig mit der Bahn zwischen Hochschule, Wohnung und den Eltern. Wegen einem sehr kleinen Budget kann sie sich kein eigenes Auto leisten und ist deshalb primär fußläufig unterwegs und nutzt für die größeren Distanzen den Öffentlichen Personen Nahverkehr (ÖPNV). Bei Tagesauflügen hat Evelyn nur einen Rucksack dabei, aber zum Beispiel bei Wochenendausflügen zu den Eltern hat sie einen großen Reisekoffer. Evelyn nutzt schon seit Jahren den ÖPNV und hat dabei schon vieles erlebt, von Zugausfällen bis hin zu seltsamen Menschen. Aber auch mit genügend Geld will sie nicht auf ein Auto umsteigen, da sie gemerkt hat, dass sie lieber Insasse als Fahrer ist und sie allgemein kein eigenes Auto benötigt.
Sie ist zwar abgehärtet, was die Deutsche Bahn an sich angeht, ist aber der Meinung, dass Zugfahren an sich angenehmer sein könnte. Als Kofferreisende ist sie von den Fahrradfahrern genervt, die sich mit ihren Fahrrädern trotzdem in den sowieso überfüllten Zug zwängen. Auch von den Vorstellungen der Bahn, wie Evelyn ihr Gepäck abzustellen hat, ist sie genervt. Für die Ablage oben ist der Koffer zu schwer, für die Nischen ist der Koffer zu groß und am liebsten hat sie den Koffer im Blick, aus Angst er könnte abhanden kommen. Aus diesen Gründen belegt Evelyn leider immer zwei Plätze. Als jemand der ohne Kopfhörer das Haus nicht verlässt, ist es schon paar mal passiert, dass Evelyn wichtige Informationen vom Schaffner verpasst hat.
So wie Autofahrer sich über alle anderen im Straßenverkehr aufregen, regen sich Fahrgäste der Bahn auch über andere Fahrgäste auf. Fast jeder Zuggast hat schon mal negative Erfahrungen bei der Bahn erlebt.
- Fahrradfahrer (vor allem bei überfüllten Zügen)
- Kofferreisende
- Familien mit Kinderwagen
- Rollstuhlfahrer
- labile Menschen
- Fußball-Fans und ähnliche Party-Gangs
- überfüllte Züge allgemein
- Verspätungen und Zugausfälle
- verpasste Informationen
> das betrifft Kopfhörernutzer aber vor allem Gehörlose
- die Lücke zwischen Zug Bahnsteigkante
> Hindernis für alle Rollstuhlfahrer
> Gefahr auch für nicht beeinträchtigte Menschen zwischen Zug und Bahnsteig zu geraten
- Türen, die sich verweigern sich zu öffnen
- Toiletten
usw.
Bahnfahren könnte angenehmer sein als es aktuell ist. Mein Fokus liegt auf dem „wie“ wir Bahn fahren. Die Fahrt mit optimierten Zugabteilen, neuen Sitzplatzanordnungen und Sitzplätzen angenehmer zu gestalten, ist mein Ziel. Durch die neue Sitzplanung sollen die einzelnen Bereiche genauer unterteilt werden und klarer zu erkennen sein, um jeden Fahrgast den benötigten Platz zu bieten.
Für eine gute Reise.
Das Konzept orientiert sich an den warmen Farben des Steampunk-Genre. Diese gemütliche Stimmung soll auf die neue Sitzplatzanordnung übertragen werden. Mir ist es wichtig zu erwähnen, dass die Züge nicht in Steampunk-Optik umgestaltet werden sollen, da nicht jeder gefallen an diesem Genre hat und es mir rein um die Farblichkeit und die warme, gemütliche Atmosphäre geht, die diese Bilder ausstrahlen können.
Die Inspirationen reichen von altmodischen Konzepten bis zu futuristischen Innovationen. Auch der Ideenzug der Deutschen Bahn lieferte einige Ansätze für potenzielle Entwürfe.
Beim Entwerfen sind zwei Konzepte entstanden, die ich anschließend im Maßstab 1:35 als Modell umgesetzt habe.
Konzept Pub
Das erste Konzept orientiert sich an Bars und Kneipen und bietet mehr Stehplätze für die Kurzstreckenpendler. Die Besonderheit hier ist Platzierung der Sitze in der Mitte des Zugs. Dadurch gibt es mehr Anlehnmöglichkeiten an den Fenstern. Dies bedeutet mehr Stehplätze, Platz für Koffer, Fahrräder und Rollstuhlfahrer.
Konzept Geo
Diese Konzept bietet eine alternative Sitzmöglichkeit und legt den Fokus darauf „wie“ wir in der Bahn sitzen. Das besondere hier sind die großen Kästen mit Sitznischen. Diese Nischen haben primär die Funktion Rückzugsorte während der Fahrt zu sein. Die Nischen haben einen geometrischen Aufbau.
Das Projekt hat mir viel Spaß bereitet. Ich habe festgestellt, dass manche Ideen nicht sofort da sind und sie erst beim Bahnfahren aus dem nichts kommen können. Und es war ein seltsames Gefühl mit einem Laser-messgerät die Deckenhöhe eines Zuges auszumessen (hat sich ein bissen wie eine Straftat angefühlt). Für dieses Projekt habe ich lange an meinen Modellen gesessen, da die einzelnen Elemente sehr kleinteilig waren, aber ich bin zufrieden mit dem Ergebnis.