In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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In unserer modernen Gesellschaft ist Mobilität allgegenwärtig und beeinflusst viele Lebensbereiche, seien es Arbeit, Freizeit oder alltägliche Routinen. Auch in Zukunftsszenarien spielt Mobilität oft eine prominente Rolle. In diesem Kurs wollen wir daher unter anderem der Frage, ob Mobilität ein Grundbedürfnis oder lediglich ein Auslöser für weitere Begehrlichkeiten darstellt, auf den Grund gehen.
- Wie ist ist das Verhältnis zwischen dem empfundenem Bedürfnis echter Notwendigkeit und attraktivem Mehrwert?
- Wo sind tatsächliche Bedarfe und wo ist Mobilität eher ein Kult der ständigen Bewegung?
- Wie unterscheidet sich Mobilität als physische Fortbewegung von eher mentalen, ideologischen Vorstellungen und warum ist das im gegenwärtigen Kontext relevant?Aus der Makro-Perspektive betrachtet, sind die Herausforderungen vielschichtig: Verkehrsüberlastung, Klimawandel, ökologische und gesellschaftliche Risiken und die ethische Dimension individueller Freiheit im Kontrast zu geopolitischen Entscheidungen. Technische Neuerungen alleine bieten keine vollständigen Lösungen; vielmehr muss das Verhalten der Individuen reflektiert und angepasst werden. Diese Paradoxie, die sich zwischen gesellschaftlicher Erkenntnis und individuellem Handeln offenbart, lässt sich exemplarisch an der Diskussion um Tempolimits verdeutlichen. Hier sind fundierte Informationen, moralische Integrität und konsequentes Handeln von entscheidender Bedeutung, ebenso wie die Verfügbarkeit passender Produkte und Alternativen. In der Mikro-Perspektive liegt der Fokus auf individuellen Verhaltensmustern. Genau hier setzen unsere Projekte an, indem sie nach nachhaltigen und innovativen Lösungen suchen, die sowohl auf der individuellen (im Kleinen) als auch auf der gesellschaftlichen Ebene (im Großen) einen signifikanten Mehrwert generieren können. In diesem Kontext ist zu verstehen, dass Mobilität nicht nur eine physische, sondern auch eine mentale Dimension hat:
- Wo finden wir relevante Problemstellungen, was hat uns schon immer gestört, und welche Verbesserungen „müssten einfach mal umgesetzt werden“?
- Wie sehen aktuelle Tendenzen und Trends aus (sowohl gesellschaftlich als auch ästhetisch oder technologisch)?
- Welche Bereiche grenzen an das Thema an und wie lassen sich diese möglicherweise verbinden?
Der eigene Erfahrungsschatz und die Beobachtungsgabe jedes Einzelnen bieten eine solide Grundlage für diese Untersuchungen. Es geht darum, unsere Bedürfnisse und Wünsche kritisch zu hinterfragen und darauf basierend innovativ zu handeln. Wir sind offen für Produkte, die nicht nur konkrete Probleme lösen, sondern die auch imstande sind, Verhalten zu modifizieren und Lebensqualität zu erhöhen. Dabei sind Ergänzungen, Alternativen, Gegenanzeigen und Redesigns genauso willkommen wie spekulative Konzepte. Am Ende wollen wir Objekte physisch in 1:1 in den Händen halten, je konkreter umso besser!
Wir suchen plausible und attraktive Lösungen von eingrenzten Aufgabenstellungen – und genauso auch strategische Produktkonzepten, die im größeren Kontext das Mobilitätsverhalten oder Energie- und Materialströme optimieren.
Die Projektgruppen von Prof. Neubert und Prof. Dr. Kretzer sind sowohl zeitlich als auch räumlich in enger Abstimmung und Koordination, um innovative und nachhaltige Objekte und Produkte zu entwickeln, die als potenzielle Einreichungen für den RIMOWA DESIGN PRICE in Frage kommen. Diese integrierte Herangehensweise ermöglicht es uns, die vielfältigen und komplexen Herausforderungen der Mobilität aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und kreative, zukunftsfähige Lösungen zu erarbeiten.
In diesem Kurs arbeiten Sie in Gruppen von 2 - 3 Personen, möglicherweise als Verbindung zw. den beiden Großprojekten. Die folgenden Daten geben ein grobes zeitliches Gerüst. Inhalte, Themen und Schwerpunkte werden im Verlauf des Kurses dynamisch erarbeitet.
Pragmatic and also speculative solutions to problems.
This major project is being worked on in close cooperation with Prof. Dr. Kretzer's major project. The content of both courses is based on the RIMOWA DESIGN PRICE, which is being announced for the second time this year and emphasizes mobility as a central theme. The competition documents will be available at the start of the project.
In our modern society, mobility is omnipresent and influences many areas of life, be it work, leisure or everyday routines. Mobility often plays a prominent role in future scenarios as well. In this course, we therefore want to explore, among other things, the question of whether mobility is a basic need or merely a trigger for further desires.
- What is the relationship between the perceived need of real necessity and attractive added value?
- Where are real needs and where is mobility more of a cult of constant movement?
- How does mobility as physical locomotion differ from more mental, ideological notions, and why is this relevant in the current context?
From a macro perspective, the challenges are complex: traffic congestion, climate change, environmental and societal risks, and the ethical dimension of individual freedom contrasted with geopolitical choices. Technological innovations alone do not provide complete solutions; rather, the behavior of individuals must be reflected and adapted. This paradox, which reveals itself between social knowledge and individual action, can be exemplified by the discussion about speed limits. Here, sound information, moral integrity and consistent action are crucial, as is the availability of suitable products and alternatives.
In the micro perspective, the focus is on individual behavior patterns. This is precisely where our projects come in, looking for sustainable and innovative solutions that can generate significant added value at both the individual (small-scale) and societal (large-scale) levels. In this context, it is important to understand that mobility has not only a physical dimension, but also a mental one:
- Where do we find relevant problems, what has always bothered us, and what improvements „just need to be implemented“?
- What do current tendencies and trends look like (socially as well as aesthetically or technologically)?
- Which areas border on the topic and how can they possibly be connected?
Each individual's own wealth of experience and powers of observation provide a solid foundation for these investigations. It's about critically examining our needs and desires and innovating based on them. We are open to products that not only solve specific problems, but are also capable of modifying behavior and enhancing quality of life. In this context, additions, alternatives, contraindications and redesigns are as welcome as speculative concepts. In the end, we want to hold objects physically in our hands in 1:1, the more concrete the better!
We are looking for plausible and attractive solutions for limited tasks - and also for strategic product concepts that optimize mobility behavior or energy and material flows in a larger context.
Both project groups work in close coordination in terms of time and space in order to develop innovative and sustainable objects and products that can be considered as potential submissions for the RIMOWA DESIGN PRICE. This integrated approach allows us to look at the diverse and complex challenges of mobility from different angles and to develop creative, sustainable solutions.
Integriertes Design
Großprojekt Produktdesign / Gebrauchsgüterdesign
WiSe 23 / 24 – SoSe 24
Entwurf/Beleg, Projekt, Präsentation
25.01.2024
29.03.2024