In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In diesem 3D Projekt bei Nicolai Neubert bestand die aufgäbe darin einen Nussknacker für eine selbst ausgewählte Zielgruppe zu Bauen hierbei war uns ganz frei überlassen mit welcher Methode und aus was für einem Material wir dies bewerkstelligen.
Zu Beginn war es notwendig, ein Mission-Statement zu entwickeln, das uns während der Konzeption und Umsetzung als Leitfaden dienen sollte. Mein Ziel bestand darin, ein verspieltes und kinderfreundliches Produkt zu gestalten, das gleichermaßen die Aufmerksamkeit von Erwachsenen und Kindern auf sich zieht. Dabei sollte besonderer Wert auf eine minimalistische Gestaltung mit neutralen Farben gelegt werden. Das Produkt sollte nicht nur durch sein Design ansprechend sein, sondern auch ein kleines Erlebnis beim Nussknacken bieten.
Meine Hauptzielgruppe umfasste sowohl Kinder als auch Erwachsene, und zusätzlich sollte das Produkt auch Menschen ansprechen, die eine Vorliebe für den Kauf von Designgegenständen haben.
Mein Ansatz zielte darauf ab, nicht nur die Erwachsenen anzusprechen, sondern das Design des Nussknackers so zu gestalten, dass die gesamte Familie Freude daran finden kann.
Nun erfolgte die konkrete Umsetzung, und zu Beginn stellte es für mich eine Herausforderung dar, mich von den konventionellen Konzepten und Funktionen eines Nussknackers zu lösen und kreative Ansätze zu entwickeln, wie Nüsse auf alternative Weisen geknackt werden könnten. Nach intensiven Skizzierungen und Überlegungen begann der kreative Prozess langsam Fahrt aufzunehmen. Durch eine gründliche Recherche konnte ich einige vielversprechende Ideen sammeln und begann, die ersten Konzepte konkret auszuarbeiten.
Bei der Zusammenstellung meines Moodboards habe ich gezielt nach klaren und modernen Produkten gesucht. Allerdings bin ich bezüglich des Mechanismus, wie letztendlich die Nuss geknackt werden soll, noch unentschlossen.
Bei der visuellen Umsetzung des Nussknacker habe ich zunächst eine Vielzahl verschiedener Skizzen angefertigt, wobei diverse Knack-Techniken zum Einsatz kamen. Im Verlauf dieses Prozesses kristallisierte sich heraus, dass ich mich für die Ansätze des Schlagens oder Fallens entschieden habe, da diese Techniken meiner Ansicht nach den größten Spaß beim Knacken bieten.
In der Ersten Phase meines Entwurfsprozesses habe ich mich für die Idee eines Nussknackers in Pilzform entschieden. Hierbei wird die Nuss in einem unteren Fach platziert, dieses verschlossen und durch einen Schlag auf den oberen Teil des Pilzes geknackt. Das Design zeichnet sich durch seine sanfte, abgerundete Form aus und ist für die Verwendung von Vollholz vorgesehen.
Nach sorgfältiger Überlegung und aufgrund von erhaltenem Feedback bin ich zu dem Schluss gekommen, dass mein ursprünglicher Entwurf nicht vollständig meinen Erwartungen entspricht und ausschließlich jüngere Kinder anspricht. Daher habe ich erneut meine Skizzen durchgesehen und mich letztendlich für das Design mit dem fallenden Gewicht entschieden. Bei dieser Konzeptänderung besteht die Technik darin, ein schweres Aluminiumgewicht an einer Metallstange anzuheben und es dann aus einer Höhe von 30 cm fallen zu lassen, um die Nuss zu knacken.
Mit diesem überarbeiteten Ansatz habe ich meine Arbeit fortgesetzt und das neue Konzept weiterentwickelt.
Die Umsetzung lief eigentlich relativ reibungslos. Nach einem guten Feedback von Prof. Neubert habe ich das Design noch einmal optimiert, um die Stabilität zu gewährleisten. Vom Workflow her habe ich mehrmals zwischen den jeweiligen Werkstätten (Metall/Holz) gewechselt. Mit der Hilfe des Metall-Werkstattleiters Klaus ist es mir dann gelungen das Gewicht zu bearbeiten so das eine Metall Stange durchpuste und man das Ganze an der Holzkonstruktion befestigen konnte.
Nach den letzten Feinschliffen war der Nussknacker vollendet. Die Form, die an einen Kran erinnert, zeichnet sich durch ihre Robustheit und den geneigten Winkel aus, der zur optimalen Gewichtsverteilung beiträgt. Das Wechselspiel zwischen Metall und Holz erzeugt einen ansprechenden Kontrast, der dem Objekt eine elegante und edle Ausstrahlung verleiht.
Mit diesem Design habe ich einen gelungenen Mittelweg zwischen verspieltem Design und skulpturalem Designerstück gefunden, der sich gezielt an meine Zielgruppe richtet. Der vorher festgelegte Stil, der auf Sauberkeit und Modernität abzielt, wurde erfolgreich umgesetzt.
Zu Beginn schien das Nussknacker-Projekt nicht besonders vielversprechend, und ich dachte, es sei nur eine kurze Aufgabe, bevor das eigentliche Projekt startet. Doch bereits in der ersten Woche wurde mir klar, wie vielseitig der Weg sein kann, um eine scheinbar einfache Nuss zu knacken. Die Arbeit mit Metall und Holz bereitete mir nicht nur Freude, sondern vermittelte mir auch neue Erkenntnisse über diese Werkstoffe.
Es war faszinierend, eine vorgegebene Funktion nicht einfach auf das Mindeste zu reduzieren, um die Nuss mit minimalem Aufwand und Kosten zu knacken, sondern gleichzeitig ein künstlerisches und ästhetisches Designerstück zu schaffen, das dennoch seine grundlegende Aufgabe als Nussknacker erfüllt.
Die Zusammenarbeit mit Nicolai Neubert und Matthias Lipeck verlief ausgezeichnet. Das erhaltene Feedback war stets hilfreich und trug maßgeblich dazu bei, den Designprozess zu verbessern. Auch theoretische Inputs konnte ich auf einige Aspekte anwenden. Vielen Dank dafür.