In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In dem Großprojekt THE FUTURE OF THE FUTURE haben wir uns mit spekulativen Zukünften befast.
Wie könnte diese Welt später aussehen?, Was bestehen dort für soziale, ökologische und ökonomische Strukturen? Welche Technologien haben sich in dieser Zeitlinie entwickelt?
Solche und weitere Fragen haben uns durch das Projekt begleitet.
Als Vorlage für unsere Arbeiten dienten hierbei Science-Fiction -Filme wie blade runner, brazil und total recall.
Mika ist Verkäufer in einem kleinen Imbiss auf der Erde. Da er schon seit Kindheitstagen an einen Rollstuhl gebunden ist, wurde ihm die Reise zu den Kolonien verweigert. Er liebt seinen Job und den Kontakt mit den Menschen. Hin und wieder kommen High-ups an seinen Stand. Auch wenn er es gut verbirgt, sind sie die Kunden, die er am wenigsten mag. Ihre Blicke sind missgünstig und spöttisch. Als Verkäufer von Nahrung sollte seinen Job gesichert sein, doch die Tage werden immer gefährlicher, mit zunehmen Angriffen von Replikanten. Nun bekommt er nun noch eine Handvoll Kundschaft pro Tag. Als ein Schwarm von Replikanten die Straße übernimmt, gibt er nicht nach. Er liebt seine Arbeit und den Kontakt mit den Menschen. Mit dem Sieg der Replikanten ist er für immer bei ihnen.
Es war ruhiger geworden. Früher tummelten um diese Uhrzeit hunderte von Menschen durch die Straßen. Die Menge an Stimmen und Geräusche so gewaltig, dass sie fast ineinander verschmolzen. Vorbeifliegende Gesichter waren mit allen möglichen Emotionen gefühlt: Freude, Stress, Trauer, Neid. Doch jetzt war es still.Es kamen vielleicht eine Handvoll Menschen, um bei ihm zu essen. Gesichter trübe, ängstlich, kalt; als ob das Leben die Lebenden verlassen hätte. Er versuchte nicht zu viel daran zu denken, sollte sich lieber auf den Kunden konzentrieren, den er gerade hat. Ein junger Mann; kränklich, blass, dünn. Der Blick war leer, der Mann stumm auf sein Essen fokussiert. Jeder Versuch auf ein Gespräch scheiterte. Dann plötzlich zuckte der Mann vor ihm zusammen, tränkt Mikas Gesicht in Blut. Der Körper erschlaffte auf seinem Tresen. Ein Hagel aus Metall zog hinter ihm durch die Luft. Er fiel entsetzt zur Seite auf den Boden. Der Schock fror seine Muskeln ein, doch seine Gedanken rasten. So etwas hätte nicht passieren sollen, passieren dürfen! Die Gewalt zwischen Replikanten, Spezials und Corporates wurde in den letzten Wochen immer extremer und häufiger, doch er hatte sich vorbereitet! Hatte sich extra einen Pinger geholt der ihn hätte vorwarnen müssen! Der ihn hätte vorwarnen müssen, wie er es gestern getan hatte und vorgestern. Nun lag das kleine Gerät, mit ihm heruntergefallen, auf dem Boden, nahezu spöttisch grün leuchtend, als ob alles sicher wäre. Doch er konnte die Schüsse immer noch hören. Er traute sich nicht sich nicht sich zu bewegen, keinen einzelnen seiner Muskeln. Erst Stunden nachdem wieder Ruhe eingekehrt war, wagte er es, über den Tresen zu spähen. Sein Laden blieb die nächsten Tage geschlossen, zum ersten Mal seit Jahren. Seine Muskeln fühlten sich noch immer taub an, sein Gesicht nass vom Blut. Doch er wusste, dass er zurück zur Arbeit musste. Er konnte seinen Job nicht mehr mit derselben Freude machen wie früher. Seine Hände waren zittrig, er zuckte bei jedem Geräusch zusammen, seine Gedanken schweiften ab Da viel ihm ein altes Gespräch ein. Ein früherer Stammkunde hatte ihm von einer Gruppe erzählt; Spezials wie er, die nicht mehr hilflos unter dem Konflikt zwischen Replikanten und Corporates leiden wollten und stattdessen zurückschlugen. Damals hatte er abgelehnt. Er war alt und kein Kämpfer. Zudem war er damals noch der naiven Überzeugung gewesen, dass all die Konflikte früher oder später vorüberziehen würden. Der Mann hatte ein kleines Täschchen dagelassen, für den Fall, dass er seine Meinung ändern sollte. Mika war nun klar, dass er den Konflikt nicht weiter ignorieren konnte und so fing er an unterm Tresen zu suchen. Er hatte den kleinen Beutel augenverdrehend in eine Ecke geworfen, wo er scheinbar bis heute liegen geblieben war. Darin befanden sich Hunderte winzig kleine metallische Kugeln, sowie ein Logo. Mika erkannt die Perlen aus einer Werbung.Es waren kleine Tracker, die sich nach der Einnahme an der inneren Magenwand befestigten und danach automatisch aktivierten. Der Hintergedanke war eindeutig. Eine der Kugel in das Essen von Replikanten oder Corporate- Anhängern mischen, den Rest würden andere erledigen.Es war keine komplizierte Aufgabe und er hatte lange genug mit Menschen gearbeitet, um leicht einordnen zu können, wer zu welcher Fraktion gehörte. Und so fand er für die nächsten Wochen eine Beschäftigung. Ruhiger schlafen konnte er dadurch allerdings nicht. Die Nächte wurden immer lauter und bald konnte nicht mal sein „Story Time“ den Lärm durchbrechen. Doch dann eines Morgens war alles ruhig, die Straßen blieben still und selbst das Radio schwieg. Als er seine Tür öffnete, blickte ihm ein Mann entgegen. Er kannte ihn als einen Kunden, den er vor ein paar Tagen gehabt hatte. Er hielt eine einzelne kleine Perle in der Hand.Es ging schnell vorbei, denn wie Mika wusste, war er selbst nie ein Kämpfer gewesen.
Lizzy war ein Replikant gemacht für die Prostitution. Als solche war ihr körperliche Autonomie nie vergönnt worden. Als sich aber Proteste und Gewalt an die Spitze trieben und die Kundschaft die Gewalt in ihr Leben brachte, kam ein Licht am Ende des Tunnels. Die Rechte vor Replikanten wurden anerkannt und Beth lernte zum ersten Mal das Wort „Nein“. Von der Euphorie ihrer neuen Freiheit übermannt, war es nicht verwunderlich, wie schnell sie an radikale Fraktion geriet. Sie hatte ihr Leben lang nichts als den ungestielten Hunger der Menschen gesehen. Sie war besser als die Männer, die sie besucht hatten. Und mit dem Machtwandel wurde ihr Glaube bestätigt. Die Menschen, mit ihrer Gier am Boden und die Vernunft gelenkten Replikanten über ihn.
Es hatten sich mittlerweile alle auf dem Platz versammelt. Ein Großteil der Demonstranten traf mit Anonymasks ein, der kleine Rest waren vermutlich keine Replikanten. Für Viele mag es eine seltsame Vorstellung sein maskiert demonstrieren gehen zu müssen, doch für viele Replikanten war es der sicherste weg. Ihnen wurden zwar theoretisch Rechte zugesprochen, doch es gab weiterhin Gruppierungen die Replikanten als weniger ansahen und ihre Meinung gern mit Gewalt vermittelten, während die Polizei wegblickte. Wie Lizzy hatten viele Replikanten Tracker und Seriennummern von ihrer alten Arbeit. Die Signale konnten zwar unterdrückt werden, trotzdem wollte niemand riskieren außerhalb als Demonstrant erkannt zu werden. Der Protest selbst lief wie gewohnt ab, bis plötzlich alles anfing zu flackern. Erst die Lichter, dann die Holo-Protestschildern und zum Schluss fielen selbst die Anonymasks aus Panik entbrannte und die Protestanten fingen an, während sie verzweifelt versuchten ihre Gesichter zu verdecken, zu ihren Unterkünften zu rennen. Für viele sollte sich dies als fataler Fehler herausstellen. Der EMP hatte für kurze Zeit sämtliche Geräte in seiner Reichweite gestört. Bei einigen sendeten ihre Tracker dadurch lange genug ein Signal damit die falschen Gruppen Unterkünfte von mehreren Replikanten ermitteln konnte. Noch in derselben Nacht brachen sie in ihre Häuser ein und töteten duzende Replikanten in ihrem schlaf. Lizzy hatte Glück gehabt. Ob es technische Gründe gab oder ob es der Zeitmangel der Mörder war, wusste sie nicht, aber ihre Wohnung war verschont geblieben. Noch stärker als die Trauer entbrannt der Zorn in ihr und den anderen Replikanten. Sie waren entschlossener den je für ihre Rechte zu kämpfen. Die Workshops die Lizzy früher gehalten hatte, um Wissen zu vermitteln, wurden jetzt genutzt, um mehr Replikanten für ihre Sache zu rekrutieren. Andere fingen an Waffen zu sammeln. Und so brach die Gewalt in den Straßen aus. Zusammen mit der Masse aus bewaffneten Replikanten stürmte Lizzy die Gebäude der Polizisten und Mörder ihrer Brüder und Schwestern. Damit begannen Wochen gewaltsamer Auseinandersetzungen. Lizza sah in dieser Zeit so viel Blut und Gewalt wie zuvor in ihrem ganzen Leben nicht. Sie verlor in den Kämpfen auch einige ihrer Freunde, doch das stärkte nur ihre Entschlossenheit weiterzukämpfen. Doch selbst für sie kam das, was folgte als Schock: ein unfassbar lauter Knall gefolgt von einer Schockwelle, die selbst in der weite noch die Gläser der Geschäfte zerstörte. Es war aus jeder Richtung zu erkennen: Man hatte den Regierungssitz hochgejagt. Flammen umgaben die Reste des zerstörten Gebäudes, Asche regnete vom Himmel und Geschrei füllte die Straßen. Kurz darauf wurde die uneingeschränkte Herrschaft der Replikanten verkündet. Lizzy jedoch sah ihre Mission damit noch nicht beendet. Sie würde auch noch die letzten Schuldigen finden und auf ihrem Weg dorthin genauso das Blut von Unschuldigen vergießen, wie es die Menschen vorher getan hatten.
8:30 Ein Alarm weckt Lizzy. Sie wirft ein Kissen in die grobe Richtung des Weckers, ohne aufzublicken. Nach ein paar Sekunden verstummt das Geräusch und es ist Geraschel zu hören. Sie schläft wieder ein.
9:00 Ein weiterer Wecker klingelt im Zimmer. Er wird von jemandem ausgeschaltet und Lizzy schließt ihre Augen wieder.
9:30 Ihr eigener Alarm weckt sie. In der Küche ist noch Toast von der letzten Person, die gefrühstückt hat. Sie trinkt dazu einen Kaffee. Nachdem sie Zähne geputzt hat, fängt sie an sich zu schminken. Sie benutzt einen speziellen Make-up Pinsel, der ihre Hautpigmente scannt, um ihre Foundation perfekt an ihren Farbton anzupassen.
11:00 Nachdem sie mit ihrer Morgenroutine fertig ist, begibt sie sich per Fuß zu einem Freund. Sie muss wöchentlich ihren Suppresor überprüfen lassen. In Ihrem alten Job wurde ihr ein Chip implantiert, mit dem es Kundschaft möglich war, ihren Stand zu finden. Der Chip selbst kann nicht entfernt, das Signal aber unterdrückt werden.
11:45 Nachdem alle Scans und Updates durchgeführt wurden, trifft sie sich mit ihren Freunden auf dem Marktplatz.
12:00 Mit „Anonymasks“ und Holo-Protestschildern ausgestattet begeben sie sich zur Demo. Rechtlich sind Replikanten zwar theoretisch gleichgestellt doch in der Praxis sind viele Menschen Replikanten gegenüber noch sehr feindselig gestimmt, ohne dass diese viel Schutz von der Polizei erhalten würden. Zudem fordern viele stärkere politische Vertretung durch Replikanten und Entschädigung für ihr Leiden. Um bei den Demos die ldentitäten zu schützen, verzerren Anonymasks die Gesichter und machen identifikation auch für mit technischen Mitteln unmöglich.
14:00 Mit Ende der Demo begibt sie sich mit ihren Freunden für ein spätes Mittagessen zum Marktplatz.
15:15 Nachdem ein- und aufsetzten ihrer Transfer2 beginnt sie mit der Vorstellung ihres ersten Workshops. Die Transfer2 erlauben es ihr nicht nur andere Träger zu sehen, sondern auch ihre eigenen Bewegungen und Worte zu übertragen. So ist es anderen ortsunabhängig möglich ihren Workshops beizuwohnen. Mit neu gewonnener Freiheit stehen viele Replikanten vor der Aufgabe eigenständig zu überleben, ohne jemals einfache Fähigkeiten für den Altag gelernt zu haben. Daher teilen alle gern ihe Fähigkeiten anderen bei. Lizzys erster Kurs beschäftigt sich mit dem Reparieren von Kleidung.Es gibt zwar viel Technik-Spielereien die Gegenstände leicht reparieren können, doch sind diese meist zu teuer für alle die auf das mehrfach reparieren von Kleidung angewiesen sind.
17:00 Nach einer kurzen Pause nach ihrem eigenen Workshop, nimmt sie selbst an einem teil. Selbstverteidigung könne viele Replikanten mit militärischem Hintergrund gut unterrichten und ist bei allen anderen stark nachgefragt.
19:00 Am Abend isst sie mit ihren Mitbewohnern Abendbrot.
20:00 Da viele Replikanten vor der Gleichstellung auf unterschiedlichste Weisen missbraucht wurden, gibt es viele Support-Groups. Auch Lizzy das in ihrem alten Beruf viele schlimme Erfahrungen gemacht und nimmt daher regelmäßig teil, um diese Erlebnisse aufzuarbeiten.
21:00 Um den Tag nicht negativ zu beenden, findet eine kleine Hausparty statt.
02:00 Nacht schläft sie nach und nach mit ihren Mitbewohnern ein.
5:30 Mika wird früh von seinem Wecker geweckt. Er hatte sich eine Variante gekauft die zusätzlich zur Weckfunktion ein Signal an seine Kaffeemaschine sendet sodass mit dem Klingeln gleichzeitig das Brühen von Kaffee beginnt. Er schaltet das Radio an seinem Wecker an, um während eines schnellen Frühstücks die Nachrichten zu hören. Danach putzt er die Zähne.
7:00 Er überprüft auf seinem „Inventartor“ den Bestand des Ladens und bestellt mit einem Knopfdruck neu Lebensmittel, die noch in den nächsten Stunden zu ihm geliefert werden. Danach stellt er Zutaten die auftauen müssen heraus und aktiviert seinen „Wischerich“, eine kleine Apparatur an den Esstischen, die über die Tische lang fährt und sie nochmal putzt. Er lässt den Grill vorwärmen und deckt die Tische. Als letztes bereitet er Grundzutaten für das Essen zu.
9:00 Mika schließt den Laden per Chip in seiner Hand auf und öffnet den Laden für die Kundschaft. Er bedient Gäste & kocht ihr Essen. Und bereitet gelegentlich Zutaten für kommende Mahlzeiten vor.
12:40 Sein „Pinger“ informiert ihn akustisch und visuell, dass gewalttätige Auseinandersetzungen in seiner Gegend gerade zunehmen. Er schließt den Laden vorübergehend. Mika nutzt die Zeit, um die Tische auf Vordermann zu bringen, den Bestand auf seinem Inventartor zu aktualisieren, Mittag zu essen, Einnahmen zu zählen und Nachrichten zu hören.
15:10 Sein Pinger informiert Mika, dass es wieder ruhig genug ist, um zu öffnen. Er bedient wie gewohnt seine Kundschaft.
21:00 Nachdem Mika ein paar letzte angetrunkene Gäste fortgeschickt hat, schließt er den Laden. Er zählt die Einnahmen des Tages, macht Inventur, deckt ab und benutzt seinen Wischerich. Danach isst er Abendbrot und geht Duschen. Als letztes beendet Mika gern den Tag mit etwas „Story Time“. Das ist ein kleines Gerät mit er Audio-based RPGs spielt.
23:00 Er legt sich schlafen.
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