In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Diese Projektdokumentation zeigt den Entstehungsprozess des Musikvideos zum Song „Unerreichbar nah“ geschrieben, komponiert und produziert von René Kluge.
Das Projekt „Unerreichbar nah“ war eine gemeinsame Gruppenarbeit, an der Joan Leonie Prange und ich, Helena Luise Kluge gearbeitet haben. René Kluge ist, wie unschwer zu entnehmen, mein Vater. Die Inspiration für den Song basiert auf einer wahren Geschichte, die ihm besonders am Herzen lag. René beobachtete in seinem Umfeld, dass viele Männer Partnerschaften mit wesentlich jüngeren Frauen eingingen. Ein besonders extremer Fall, bei dem ein Bekannter eine 45 Jahre jüngere Frau heiratete, inspirierte ihn schließlich zu diesem Lied.
René entschied sich bewusst für das Genre des Schlagers, obwohl er eigentlich aus der deutschen Singer-Songwriter-Szene stammt. Im Schlager werden Emotionen oft überhöht und auf die Spitze getrieben, was sich perfekt für die Darstellung dieser besonderen Geschichte eignete. Anstatt ein gängiges Schlagervideo zu produzieren, bei dem das Paar im Wald Fangen spielt und sich auf einem Rummelkarussell umarmt, wollten wir die typischen Klischees des Schlagers bewusst ad absurdum führen und überspitzen.
Unser Ziel war es, ein lustiges Video zu drehen, ohne den Künstler lächerlich zu machen. Deshalb haben wir René bewusst als stilistisch überhöhten Macho dargestellt und das in der Branche sogenannte „Dieter Bohlen Gedächtnis Keyboard“ eingebaut.
Das Thema von Beziehungen mit großem Altersunterschied wird in der Gesellschaft oft hart und gnadenlos diskutiert. Wir wollten zeigen, dass man harte Themen auch mal von der lustigen Seite betrachten kann, anstatt sie endlos auszudiskutieren. Deshalb entschieden wir uns, mit Animationen zu arbeiten, da diese sich gut eignen, um Situationen zu karikieren. Animationen lassen mehr Spekulation zu und spielen mit der Frage, ob die dargestellten Szenen Traum oder Wirklichkeit sind.
Ein weiterer Grund, warum wir uns für Animationen entschieden haben, war, dass wir keine Schauspielerin für den Part der Frau hatten und haben wollten. Da ich den weiblichen Gesangspart selbst übernommen habe und ungern im Video auftreten wollte, war dies die beste Lösung.
Der gesamte Dreh war für mich etwas ganz Besonderes, da ich von Anfang bis Ende dabei war. Ich habe die Entstehung des Songs, das Schreiben und die Produktion sowie das Musikvideo begleitet und aktiv mitgestaltet.
Wir begannen unser Projekt mit der Erstellung eines Storyboards der groben Handlung. Schon im ersten Moment war uns klar, dass wir das Musikvideo im Fotostudio drehen wollten. Die Entscheidung für das Fotostudio wurde sowohl aus praktischen Gründen als auch aus ästhetischen Überlegungen getroffen. Zum einen bot das Studio ausreichend Platz für die technischen Anforderungen, zum anderen wollten wir bewusst die Studiooptik für unser Video nutzen.
Die klare und kontrollierte Umgebung eines Fotostudios ermöglichte uns, die gewünschten stilistischen Elemente und visuellen Effekte präzise umzusetzen. Durch die Nutzung der Studiooptik konnten wir die überhöhte Darstellung und die ironische Note, die das Konzept des Videos prägen, optimal einfangen und verstärken.
Im nächsten Schritt planten wir Dreh, Aufbau sowie die benötigten Materialien. Dadurch konnten wir den Dreh effizient durchführen und innerhalb von einem Tag erfolgreich abschließen.
Meine Mutter war eine tatkräftige Unterstützung während des gesamten Projekts. Sie kümmerte sich um die Garderobe und das Make-up des Künstlers und sorgte dafür, dass alles reibungslos verlief.
Nach Abschluss des Drehs sichteten wir alle aufgenommenen Videos, um die besten Aufnahmen auszuwählen. Ich übernahm die Aufgabe, den Rohschnitt und die Bearbeitung in Adobe Premiere Pro durchzuführen. Dabei lag der Fokus darauf, die einzelnen Szenen harmonisch zusammenzuführen und den Video-Edit so zu gestalten, dass er die Ironie und den Humor des Songs optimal unterstützt.
Für die Animation des Videos beschäftigte sich Joan mit Procreate Dreams und zeichnete alles innerhalb von 4 Tagen frame-by-frame. Dieser Prozess war entscheidend, um die speziellen visuellen Effekte und die humorvolle Darstellung der Szenen zu realisieren, die wir uns für das Musikvideo vorgestellt hatten.
Die Animation beginnt damit, dass René diese passend zum Text durch einfache Formen aus seinem Kopf schleudert. Aus den Linien und Punkten entsteht im Verlauf des Videos der Animationscharakter. Auch hier lassen wir storytechnisch wieder die Antwort auf die Frage offen, ob der Interpret träumt oder die Situation erlebt. Zum Ende des Songs verschwindet die Animation genauso schnell, wie sie gekommen ist.
Im Rahmen der DDS haben wir verschiedene Varianten erstellt, wie ein Filmplakat für dieses Video aussehen könnte.
Der gesamte Prozess der Entstehung unseres Musikvideos war eine einzigartige und bereichernde Erfahrung. Von der ersten Idee über die Planung, den Dreh bis hin zur Nachbearbeitung haben wir als Team eng zusammen gearbeitet und viel gelernt.
Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Das Video fängt nicht nur die emotionale Tiefe des Songs ein, sondern spielt auch gekonnt mit den ironischen Elementen und visuellen Effekten, die wir geplant hatten. Besonders erwähnenswert ist die herausragende Arbeit von Joan, die die Animationen mit Procreate Dreams so überzeugend umgesetzt hat.
In naher Zukunft möchten wir das Video zusammen mit dem Künstler sehr gerne veröffentlichen. Bis dahin werden wir noch einige wenige Kleinigkeiten anpassen.
Insgesamt war es eine wirklich schöne, intensive und kreative Zusammenarbeit.