In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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GP 4D - Tanz, Tempo & Musik
Im Rahmen des Kurses bestand die praxisnahe Möglichkeit, ein Musikvideo für Scott Matthew zu gestalten. Nach einem ersten Zoom Call mit Scott Label Glitterhouse war ich guter Dinge. Ich hatte freie Hand und das Vertrauen auf meiner Seite.
Ich hörte den Song immer und immer wieder. Markierte Schlagworte. Machte eine riesige Mindmap mit allem, was mir in den Sinn kam. Versuchte zu kombinieren, zu selektieren. Eine Form- und Bildsprache entwickeln. Wie schmeckt der Song? Wie riecht er? Wie fühlt er sich an?
Die Ästhetik des Woodkid-Songs „Iron“ und die Stimmung der Edeka-Weihnachtswerbung waren zwei Dinge, die mich inspirierten und meiner idealisierten Bildsprache nahe kamen. Ansprechende Kompositionen, klare Kontraste, melancholische und zugleich hoffnungsvolle Momente. Was zählt, ist das Gefühl.
Das Storyboard gestaltete ich mit Hilfe von Midjourney. Die Ergebnisse wirken professionell und halfen mir gar dabei, mir in der Ästhetik mancher Szene klarer zu werden. Dabei muss man aufpassen, dass die einzelnen Szenen nicht bereits zu klar wirken oder falsche Erwartungen wecken. Trotz dessen, dass das Tool hilfreich gegenüber Glitterhouse war, befremdet mich die Nutzung von AI jedes Mal aufs Neue. Das Ergebnis ist gut, sehr nah am finalen Film, doch fühlt es sich weiterhin nicht richtig an.
Das Storyboard wurde nun in ein Animatic verwandelt, um ein erstes Gefühl für Dramaturgie, Schnitt und Umsetzung zu erhalten.
Planungen, Shotlist, Requisiten. Die Vorbereitungen waren vielfältig und verschlangen auch finanzielle Ressourcen. Die beiden Darsteller aus meinem Umfeld mussten von der Idee überzeugt werden, die Technik in Form der RED Raptor wurde ausgiebig getestet. Und die Requisiten sollten in mehrfacher Ausführung beschafft werden.
Es wurde ein Drehtag im Studio angesetzt, um alles abzudrehen. Die Vorbereitungen vom technischen Aufbau, über das Catering bis hin zu den aufgereihten Requisiten war akribisch und nur mittels einer Assistenzkraft umsetzbar.
Die beiden Darsteller wurden im Vorfeld gebrieft ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Ich wusste um ihre mimische Begabung und war mir sicher, dass sie die gewünschten Emotionen verkörpern können. Ein Volltreffer.
Der Kurs hat mir erneut Freude bereitet und ein Ergebnis geliefert, mit dem ich zufrieden sein kann. Ich hätte mir gewünscht, gemeinsam mit dem Kurs noch tiefer in den konzeptionellen Part einzutauchen: Was für Arten Musikvideos gibt es? Was macht ein gutes Musikvideo aus? Was sind die Do's and Don'ts?
Die Challenge an mich selber war es, einmal selbstständig mit der RED zu arbeiten, das ganze Potential von Darstellern zu entfalten und eine Ästhetik der Bildsprache zu erzielen. Das Fazit an mich selbst ist: geschafft! Das Feedback auf den Film war nahezu ausschließlich positiv. Nahezu.
Denn nur der Künstler bemängelte, dass das Video nicht den Kern seines Songs trifft. Zu brutal, zu depressiv. Meine Interpretation ist eine andere, doch ist dies zu akzeptieren und respektieren. Dennoch für mich sehr schade, hatte ich doch gerade im Vorfeld versucht, bestmöglich aufzuklären und nicht ein fertiges Ergebnis zu liefern.
Daher wird das Video lediglich als Fan-Film released, um die Deutschland-Tour zu promoten. Dennoch war das Label interessiert an einer potentiellen Fortführung der Arbeit. Und nicht nur deswegen bleibt das Fazit für mich klar positiv.
In Absprache mit dem Label wird die finale Version (lediglich mit aktualisierten / vollständigen Credits der HS) in den nächsten Wochen fertiggestellt. Im Oktober veröffentlicht.
Danke an Rochus Hartmann und Henry Mertens für Connection und Support. Danke an den gesamten Kurs für Feedback und gegenseitiges Pushen.