Incom ist die Kommunikations-Plattform der Hochschule Anhalt Fachbereich Design

In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre

Incom ist die Kommunikations-Plattform der Hochschule Anhalt Fachbereich Design mehr erfahren

Gegenteil

Im Rahmen des Großprojekts 4D Tanz, Ton und Tempo, betreut von Rochus Hartmann, wurde der Traum eines eigenen Musikvideos zu drehen, wahr.

Artists

Bei unseren Artists haben wir uns für unsere lokale Helden entschieden. 

Noah068 & Celia Millan sind beide Dessauer*innen, die sich im künstlerischem Milieu befinden. 

Wir hatten mehrere Songs zur Auswahl von Noah. Als er jedoch eine Hörprobe von „Gegenteil“ veröffentlichte, waren wir uns einig dass das unser Song wird.

Celia Millan ist eine vielfältige Tänzerin und Choreografin. Durch das zusammen Arbeiten an vorherigen Projekten ( Ballet Mekanic, Triadisches Ballet), war uns ihre Kreativität und ihr Können bewusst.

Bildschirmfoto 2024-04-24 um 21.11.21.pngBildschirmfoto 2024-04-24 um 21.11.21.png
Bildschirmfoto 2024-04-24 um 21.38.10.pngBildschirmfoto 2024-04-24 um 21.38.10.png

Konzept

Keywords

Der Song war gewählt und wir sind vor Ideen übersprudelt. Um es klarer zu machen, haben wir den Text Zeile für Zeile genauer untersucht. Repetitiv waren bestimmte Wörter : Gott, Block, Träume, Zeit, Blaulicht, Blut und Tod. Die Analogien zu den Wörtern  wollten wir mittels der Location und der Kleidung aufnehmen. Visuell waren für uns die 3 Farben, Schwarz, Rot und Blau besonders. Nicht nur weil es für die Wörter, Tod, Blut und Blaulicht steht, sondern auch die Symbolik der Farben Blau und Rot stehen im Gegensatz.

Bildschirmfoto 2024-09-28 um 13.22.49.pngBildschirmfoto 2024-09-28 um 13.22.49.png

Rapper & Tänzerin

Das Musikvideo zu „Gegenteil“ erzählt die Geschichte zweier Menschen, Noah und Celia, die beide in der kreativen Welt ihren Weg suchen, aber in unterschiedlichen Lebensphasen und Ausdrucksformen stehen. Noah ist ein aufstrebender Rapper, der mit äußeren Widerständen und inneren Konflikten am Anfang seiner Karriere kämpft. Celia hingegen ist eine erfolgreiche, ausgebildete Balletttänzerin, die bereits finanziellen und persönlichen Erfolg durch ihre kreative Arbeit erreicht hat. Auch ihre künstlerischen Ausdrucksformen bilden einen starken Gegensatz: Harte, rohe deutsche Rapmusik trifft auf die disziplinierte Eleganz des Tanzes. Die beiden Figuren verkörpern somit nicht nur den Gegensatz zwischen Erfolg und Kampf im kreativen Prozess, sondern auch den Kontrast zwischen unterschiedlichen kreativen Welten und Ausdrucksformen.

Pre-Production

Storyboard & Animatic

Um das geplante visuell zu unterstützen ging die Arbeit mit dem Storyboard los. Das Storyboard hatte anfangs hier und da Lücken und wurde mit der Zeit aufgefüllt. Das von Nadja gezeichnete Storyboard half nicht nur der Kommunikation unter uns, sondern auch das Übermitteln der Vision an unsere Künstler*innen.

Bildschirmfoto 2024-10-01 um 00.01.16.pngBildschirmfoto 2024-10-01 um 00.01.16.png

Time Management

Um die Zeit nicht aus den Augen zu verlieren entschieden wir uns dafür einen Kalender mit allen wichtigen Sachen wie Dreh, Scouting, Post Production, Ausleihe und andere wichtige Termine zu machen.

Ein zentraler Bestandteil war es, die Kalender von Noah und Celia mit unseren eigenen Zeitplänen zu synchronisieren, um die optimale Drehzeit für alle zu finden.

Neben der Verfügbarkeit der beteiligten Personen spielten auch die Ausleihe-Termine für die Kamera eine entscheidende Rolle. Die rechtzeitige Organisation der Technik war essenziell, um reibungslose Abläufe während des Drehs zu gewährleisten.

Auch die Locations mussten nach einem festen Zeitplan organisiert werden. Ein Beispiel war unser Termin im Fotostudio, bei dem wir das Studio für eine festgelegte Zeit reservieren mussten, sowie 13 Statist*innen bestellt haben. Ebenso wichtig war die Planung des Drehs am See – hier kam es darauf an, die passende Uhrzeit für die richtige Lichtstimmung zu finden.

Bildschirmfoto 2024-09-28 um 13.27.44.pngBildschirmfoto 2024-09-28 um 13.27.44.png

Equipement 

Bei der Kamera entschieden wir uns für die Sonys, zum einen weil wir flexibel sein wollten und zum anderen, weil wir unser Lieblingsobjektiv, das Weitwinkel Objektiv damit nutzen wollten. Zu dem haben wir uns auch für das Gimbal entschieden.

Um unsere geplanten Fall Szene zu haben, brauchten wir einen Shot von oben. Um das umsetzen zu können ist eine Drohne ideal gewesen. Hier nocheinmal ein großes Danke an Andi für sein Können.

IMG_8326.JPGIMG_8326.JPG

Location

Von Beginn an spielten bestimmte Visionen und Szenerien in unseren Köpfen eine zentrale Rolle bei der Konzeption des Musikvideos. Wir hatten klare Vorstellungen von Orten, die die Stimmung und Ästhetik des Videos prägen sollten – Orte, die unsere Ideen und die Emotionen der Musik visuell unterstützen.

Oftmals begegneten wir Orten, die auf den ersten Blick ideal wirkten, jedoch bei genauerem Hinsehen nicht den Charme hatten, den wir suchten. Manche Orte fielen weg, weil sie zu oft verwendet wurden oder einfach nicht das richtige Gefühl vermittelten. Es war uns wichtig, dass die Szenerien nicht nur ästhetisch ansprechend waren, sondern auch einen besonderen Charakter hatten, der die Atmosphäre des Videos verstärkt.

Besonders prägend waren für uns die Motive eines Sees, eines Hauses – das wir liebevoll als „Block“ bezeichneten – sowie eines Treppenhauses. Diese Locations waren zentral für unsere visuelle Vision. Interessanterweise stellte sich am Ende heraus, dass die Optik des Flures, obwohl ursprünglich anders geplant, eine überraschend schöne Wendung nahm.

Bildschirmfoto 2024-09-28 um 13.25.38.pngBildschirmfoto 2024-09-28 um 13.25.38.png

IMG_8354.JPGIMG_8354.JPG
IMG_8353.JPGIMG_8353.JPG
IMG_8350.JPGIMG_8350.JPG
IMG_8344.JPGIMG_8344.JPG
IMG_8347.JPGIMG_8347.JPG

(Auch wenn das einer meiner lieblingslocations war sollte man beachten wenn man am Tag hingeht, um zu Scouting, es anders wirkt wie wenn man am eigentlichen DrehTag abends dort zu 3. ist. Also ja Celia und ich hatten ein wenig Angst)

IMG_8530.JPGIMG_8530.JPG

Production

Set

Bei den Dreharbeiten haben wir uns meistens für Freihand-Aufnahmen entschieden, um eine dynamische und flexible Kameraführung zu ermöglichen. Eine Ausnahme bildete das Fotostudio, wo wir ein Stativ und eine sorgfältig geplante Beleuchtung verwendeten. Wir hatten die Lichtverhältnisse genau notiert, um sie an weiteren Drehtagen exakt wiederherstellen zu können. An einem der benannten Tage, hatten wir außerdem 13 Statist*innen am Set – für uns beide war das eine neue Erfahrung, doch die Zusammenarbeit hat reibungslos und besser als erwartet funktioniert.

Für die Nachtszenen im Freien setzten wir Lichter ein, wie z.B. Aputure Lichter. Trotz der gründlichen Vorbereitung gab es eine kleine Herausforderung: Eine unserer Requisiten ging uns beim ersten Drehtag verloren und musste nachbestellt werden.

IMG_8497.JPGIMG_8497.JPG

Ein weiteres Highlight war die Fall Szene, die mithilfe einer Drohne eingefangen wurde, die von Andi bedient wurde.

Im Videostudio nutzten wir die Kamera von Herrn Lohmann, die ebenfalls auf einem Stativ stand. Auch hier kam eine umfangreiche Lichtausstattung zum Einsatz, um die richtige Stimmung zu erzeugen. Besonders bei der Hook, die eine der zentralen Szenen des Videos ist und das Gesicht im Fokus hat, gaben wir die meisten Regieanweisungen, um die Emotionen perfekt einzufangen.

IMG_8531.JPGIMG_8531.JPG
IMG_8529.JPGIMG_8529.JPG

Bildschirmfoto 2024-09-28 um 13.50.32.pngBildschirmfoto 2024-09-28 um 13.50.32.png

Dreh

Celia

Was besonders beim Dreh mit Celia war, dass sie sich vor jedem Dreh ,anders wie bei üblichen Darsteller*innen, vorbereiten musste und zwar durch die Erwärmung. Es war auch wichtig, dass sie sich zwischendurch auffrischen und mehr Pausen einlegen konnte. Dank meiner eigenen Erfahrung im Tanz und der engen Zusammenarbeit mit ihr konnten wir tänzerische Vorstellungen schnell und effizient umsetzen. Oft hatten wir nach 2-3 Takes die perfekte Aufnahme im Kasten. Celia brachte außerdem viele eigene künstlerische Ideen mit, die den kreativen Prozess weiter bereicherten. Doch wie schon erwähnt, allein nachts in einer verlassenen Schule zu drehen, hatte eine leicht gruseligen Mood, die uns beeinflusste.

Noah

Beim Dreh mit Noah war es besonders wichtig, dass die Regieanweisungen präzise waren, um die gewünschten Szenen richtig einzufangen. Noah kümmerte sich eigenständig um seine Outfits und brachte ebenfalls eigene kreative Ideen mit, sowohl in Bezug auf die Umsetzung der Szenen als auch hinsichtlich der Kostüme. Auch wenn wir ihm möglicherweise noch mehr Anweisungen hätten geben können, gelang es ihm gut, sich in die Szenen einzufinden. Aufgrund des Lip-Syncing mussten wir viele Shots mehrfach wiederholen, um den perfekten Moment zu treffen.

Eine besondere Herausforderung war Noahs Größe – das Videostudio hatte eine recht niedrige Decke, was uns an technische Grenzen brachte. Bei der Fall-Szene mussten wir besonders vorsichtig sein: Obwohl wir die Szene zweimal gedreht haben, endete Noahs Rücken komplett rot, was uns schließlich dazu brachte, den Shot anzupassen. Noah zeigte dennoch großen Einsatz und trug viel zur kreativen Umsetzung des Videos bei.

Post-Production

Schnitt

Wie bei jeder Post-Production beginnt es mit der Beschriftung und der Sichtung des Videomaterials. Beide Sachen sind abgelaufen wie sie sollten, nur nicht einheitlich bei Nadja und mir. Somit war der Grundbaustein nicht ordentlich gesetzt, weshalb wir im späteren Coworking Probleme bekamen.

Der eigentliche Schnitt fand in Premiere Pro statt. Besonders wichtig war es, die Musik und das Lip-Syncing genau abzugleichen, um sicherzustellen, dass keine Asynchronität zwischen den Bewegungen der Lippen und dem Song entsteht.

Effekte

Für die Postproduktion haben wir bei der Bearbeitung von Masken Adobe After Effects genutzt. Es kamen zahlreiche Masken und das Roto-Brush-Tools zum Einsatz, welches präzises Ausschneiden von bewegten Objekten in Videoaufnahmen ermöglicht. Dabei haben wir festgestellt, dass beim nächsten Mal eine genauere Beachtung der Lichtverhältnisse während der Aufnahmen notwendig wäre, um den Aufwand bei der nachträglichen Bearbeitung erheblich zu verringern. Auch eine statische Kameraführung wäre für einige Szenen sinnvoller gewesen, als aus der Hand zu filmen. Die feine Detailarbeit nahm nämlich viel Zeit in Anspruch und war trotzdem leider nicht so sauber wie erhofft.

Bildschirmfoto 2024-09-29 um 06.32.03.pngBildschirmfoto 2024-09-29 um 06.32.03.png
Bildschirmfoto 2024-09-29 um 06.51.16.pngBildschirmfoto 2024-09-29 um 06.51.16.png

Um bestimmte Elemente wie Drähte oder Requisiten verschwinden zu lassen oder die Szene aufzuräumen, haben wir zusätzlich auf die inhaltsbasierte Füllung in Kombination mit Masken zurückgegriffen. Diese Technik ermöglicht es, unerwünschte Objekte zu entfernen und automatisch durch passende Bildbereiche zu ersetzen.

Bildschirmfoto 2024-09-29 um 06.32.49.pngBildschirmfoto 2024-09-29 um 06.32.49.png
Bildschirmfoto 2024-09-29 um 06.32.30.pngBildschirmfoto 2024-09-29 um 06.32.30.png

Bildschirmfoto 2024-09-29 um 06.33.24.pngBildschirmfoto 2024-09-29 um 06.33.24.png
Bildschirmfoto 2024-09-29 um 06.33.44.pngBildschirmfoto 2024-09-29 um 06.33.44.png

Blender

Für die Träne haben wir auf Blender zurückgegriffen. Dabei lag der Fokus weniger auf der realistischen Darstellung der Träne, sondern vielmehr auf der Form und der Reflexion des Materials. Die Träne sollte auf den ersten Blick erkennbar sein, weshalb wir darauf geachtet haben, die Form eher stilisiert zu halten. Durch die Reflexion der Umgebung im Material wurde der Träne dennoch eine gewisse Tiefe verliehen, ohne dass sie zu realistisch oder unauffällig im Gesamtbild wirkt.

Bildschirmfoto 2024-09-29 um 06.26.34.pngBildschirmfoto 2024-09-29 um 06.26.34.png

Den Hintergrund der Szene haben wir als PNG-Sequenz exportiert und diese dann in Blender als HDRI-Hintergrund (High Dynamic Range Image) verwendet. Dadurch konnte der Hintergrund korrekt in den Reflexionen der 3D-Objekte dargestellt werden. Vor dem Export haben wir in Photoshop die Größe und Auflösung der Datei angepasst, um sicherzustellen, dass sie in Blender optimal verarbeitet wird.

Bildschirmfoto 2024-09-29 um 06.30.31.pngBildschirmfoto 2024-09-29 um 06.30.31.png
Bildschirmfoto 2024-09-29 um 06.26.51 Kopie.pngBildschirmfoto 2024-09-29 um 06.26.51 Kopie.png
Bildschirmfoto 2024-09-29 um 06.26.51.pngBildschirmfoto 2024-09-29 um 06.26.51.png

Die Animation der Träne, wie sie auf der Wasseroberfläche aufkommt, wurde mithilfe der Physik-Optionen in Blender realisiert. Dieser Teil des Projekts war - durch zahlreiche leicht zugängliche Tutorials - weniger kompliziert, aber dennoch eine neue Erfahrung.

Bildschirmfoto 2024-09-29 um 06.27.40.pngBildschirmfoto 2024-09-29 um 06.27.40.png

Fazit

Im Rückblick auf die Produktion unseres Musikvideos haben wir viele wertvolle Erkenntnisse gewonnen. Ein wichtiger Punkt für zukünftige Projekte ist die einheitliche Beschriftung des Materials von Anfang an. Das hätte nicht nur den Workflow erleichtert, sondern auch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Programmen, sowie untereinander, effizienter gemacht.

Während der Produktion gab es immer wieder Momente, in denen Szenen, bedingt durch unterschiedliche Umstände, im Kontext des gesamten Musikvideos nicht so wirkten, wie wir es uns ursprünglich vorgestellt hatten. Deshalb ist es hilfreich, entweder ein Backup parat zu haben oder zumindest genug Zeit einzuplanen, um flexibel reagieren zu können. So kann man sicherstellen, dass man am Ende nicht nur mit einzelnen Szenen, sondern auch mit dem Gesamtbild des Videos zufrieden ist.

Außerdem war die Arbeit mit Statist*innen, anders als gedacht, denn auch dieser Aspekt sollte nicht unterschätzt werden. Zudem haben wir erkannt, wie wichtig es ist, immer noch eine helfende Hand dabei zu haben, um sich voll und ganz auf den Dreh konzentrieren zu können, bzw jemanden zu haben der dich auch mal runterbringt vom Stress(!!). :) Hier noch einmal ein riesen DANKESCHÖN an Alicia!!!!

Bei der Arbeit mit Noah haben wir festgestellt, dass genauere Regieanweisungen von Vorteil gewesen wären, um die Umsetzung noch zielgerichteter zu gestalten. Auch das Time Management war eine große Herausforderung, die uns immer wieder an unsere Grenzen brachte, da manchmal nicht alles im Leben geplant werden kann. Ein roter Faden ist dabei essenziell, ebenso wie gutes Zeitmanagement und eine reibungslose Kommunikation im Team. Wir haben schnell erkannt, dass es noch einige weitere Projekte brauchen wird, bis sich eine gewisse Routine einstellt. Trotzdem freue ich mich darauf, in Zukunft besser zu werden und noch mehr Spaß an der Arbeit zu haben.

Trotz all der Hürden hatten wir viel Spaß – sowohl an den Drehtagen als auch in der Planungsphase.

Gegenteil

Behind the scenes

Plakat

Filmplakat7.jpgFilmplakat7.jpg
Filmplakat8.jpgFilmplakat8.jpg
Filmplakat5.jpgFilmplakat5.jpg

Fachgruppe

Integriertes Design

Art des Projekts

Studienarbeit im zweiten Studienabschnitt

Betreuung

foto: Rochus Hartmann

Zugehöriger Workspace

4D GP Tanz, Ton und Tempo

Entstehungszeitraum

Sommersemester 2024

Keywords