In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In diesem Grossprojekt habe ich mich mit der faszinierenden Welt der 3D Billboards beschäftigt – von ihrer technischen Funktionsweise bis hin zur kreativen Umsetzung. Das Projekt gliederte sich in drei Phasen:
Research – Zunächst analysierte ich, wie 3D Billboards funktionieren, welche gestalterischen Mittel eingesetzt werden und welche Effekte die Illusion der Dreidimensionalität verstärken.
Experimentieren – Anschließend erforschte ich, wie sich ein 3D Billboard mit alternativen Mitteln, insbesondere Beamern, anstelle herkömmlicher Bildschirme realisieren lässt.
Praktische Anwendung – Abschließend entwickelte ich eine 3D Animierte Werbung für Airwaves, die speziell für die Bespielung eines 3D Billboards konzipiert wurde.
Die technischen Merkmale von 3D-Billboards bieten lediglich die Grundlage, um die Inhalte überhaupt darzustellen, wobei Autostereoskopie als neue Technik sogar die Illusion der Dreidimensionalität verstärkt, ohne dass die Inhalte speziell angepasst werden müssen
Technische Merkmale von 3D Billboards:
- Hochauflösende LED-Displays – Diese liefern eine gestochen scharfe Bildqualität und ermöglichen detailreiche visuelle Effekte.
- Gekrümmte Bildschirme – Oft sind die Displays um Gebäudeecken herum angebracht, wodurch der Eindruck entsteht, dass sich Objekte physisch in den Raum erstrecken.
- Autostereoskopische Effekte – Einige 3D Billboards nutzen autostereoskopische Displays, die ohne 3D-Brille funktionieren und Tiefeneffekte erzeugen, indem sie unterschiedliche Bildinformationen für das linke und rechte Auge bereitstellen.
- Hohe Bildwiederholraten und Helligkeit – Die Technologie muss sich an unterschiedliche Lichtverhältnisse anpassen, um auch bei direkter Sonneneinstrahlung gut sichtbar zu bleiben.
Der 3D-Effekt eines Billboards entsteht nicht durch eine physische 3D-Technologie, sondern durch geschickte Manipulation der Inhalte. Durch gezielte visuelle Tricks wirken die dargestellten Objekte plastisch und scheinen sich aus dem Bildschirm heraus in den Raum zu erstrecken.
Schlüsselelemente der 3D-Illusion:
- Gekrümmte Bildschirme – Die Wölbung um Gebäudeecken sorgt für eine perspektivische Täuschung, die dem Gehirn eine größere räumliche Tiefe suggeriert.
- Imaginärer Rahmen – Die Inhalte nutzen oft einen eingebauten Rahmen, der als visuelle Begrenzung dient. Dieser verstärkt den Eindruck, dass Objekte aus einem realen Kasten hinausragen.
- Fake-Raum im Video – Die Animationen erzeugen eine scheinbare Rückwand oder Tiefe im Bildschirm, die in Wirklichkeit nicht existiert.
- Perspektivische Anpassung – Die Inhalte werden so gestaltet, dass sie nur aus einem bestimmten Blickwinkel ihre volle 3D-Wirkung entfalten.
- Anamorphische Verzerrung – Durch bewusste Verzerrung der Bilder werden Perspektiveneffekte erzeugt, die den Eindruck echter Tiefe vermitteln.
- Lichtabgleich und Umgebungsintegration – Spiegelungen, Schattenwürfe und die Farbanpassung an die Umgebung helfen, den Inhalt realistischer wirken zu lassen. Oft werden sogar Elemente aus der realen Umgebung als Teil des Videos integriert, um eine noch stärkere Verbindung zur physischen Welt zu schaffen.
Da an der Hochschule keine großflächigen, gekrümmten LED-Displays zur Verfügung standen, wurde stattdessen mit Beamern experimentiert. Die einfachste Umsetzung bestand darin, zwei Beamer in einem 90-Grad-Winkel zueinander aufzustellen und jeweils eine Hälfte des Bildes auszugeben. Da jedoch nur ein Beamer zum Testen vorhanden war, ergaben sich einige Herausforderungen.
Erkenntnisse aus den Experimenten:
- Auflösung und Helligkeit des Beamers beeinflussen die Glaubwürdigkeit des 3D-Effekts maßgeblich – eine zu niedrige Auflösung (z. B. 720p) macht einzelne Pixel sichtbar und reduziert die Illusion.
- Verzerrungen durch die Projektion müssen in der Nachbearbeitung korrigiert werden.
Während der Tests stellte sich heraus, dass die Projektion nach hinten stark verzerrt wird, wodurch die Bildränder optisch „ausbrechen“. Um diesen Effekt zu korrigieren, musste das Bild in der Nachbearbeitung gezielt verformt („gepincht“) werden. Zusätzlich entstanden dabei Aussparungen, die durch physische Masken vor der Linse des Beamers abgedeckt werden mussten, um unerwünschte leere Bereiche auf der Projektionsfläche zu vermeiden.
- Rückprojektion erwies sich als vorteilhaft, da der Beamer nicht im Sichtfeld des Betrachters steht und somit die Wirkung des 3D-Effekts nicht beeinträchtigt. Dafür wird jedoch eine halbtransparente Leinwand und eine unauffällige Anbringungstechnik benötigt.
- Der Beamer sollte zentriert und auf Augenhöhe der Projektion positioniert werden, um vertikale Verzerrungen zu vermeiden.
- Die Perspektive des Betrachters muss bereits bei der Gestaltung der Inhalte im 3D-Programm berücksichtigt werden, um die Illusion bestmöglich zu erhalten.
Zunaechst habe ich mir einen Auftraggeber, ein Produkt und dazu einen „Auftragstext geschrieben um mir einen Rahmen zu schaffen und den Inhalt festzulegen.
“Airwaves ist begeistert von der Idee, 3D-Billboards für eine neue Werbekampagne einzusetzen. Ziel ist es, das Branding zu modernisieren und die Markenbotschaft in einer abstrakten, beeindruckenden 3D-Render-Ästhetik zum Leben zu erwecken. Die Kampagne soll die Kernwerte der Marke – Frische, Klarheit und das Gefühl von freiem Durchatmen – visuell transportieren. Farblich orientiert sich die Umsetzung an den Markenfarben Weiß, Blau und Türkis.„
- Erstellung eines Moodboards zur visuellen Orientierung
- Entwicklung eines Storyboards, um den Ablauf und die visuelle Umsetzung der Animation festzulegen.
Die Umsetzung folgte einer klar strukturierten Pipeline:
- Alle Elemente wurden eigenständig erstellt.
- Alle Produktionsschritte bis auf Volumenkoerper, Rendering, Sound Design und Nachbearbeitung in Cinema4D
- Embergen für Volumenkörper-Simulationen dank Echtzeitvorschau für schnellere Iterationen.
- Redshift für das finale Rendering.
- After Effects fuer Sound Design und PostFX
Nach jedem Produktionsschritt wurde Feedback eingeholt und eingearbeitet.
- Das Projekt soll mit Camera Tracking in echtes Filmmaterial integriert werden, um ein realistisches Mockup zu erstellen.
- Geplante Einsendung an Airwaves, um die Kampagne als Konzept vorzulegen.
Das Projekt hat mir nicht nur unglaublich viel Spaß gemacht, sondern auch gezeigt, wie spannend und wirkungsvoll das Medium der 3D Billboards sein kann. Die Möglichkeit, ein komplettes Werbevideo in diesem Format umzusetzen, war eine echte Herausforderung – aber genau das hat es so reizvoll gemacht.
Ich habe viel über 3D-Animation gelernt, von technischen Feinheiten bis hin zur kreativen Gestaltung. Natürlich gab es einige Hürden, und nicht alles lief auf Anhieb perfekt. Es gibt noch Fehler, die ich ausbessern möchte, aber genau das gehört zum Prozess dazu. Das Projekt hat mich viel Zeit und Nerven gekostet, aber die Erkenntnisse, die ich daraus mitnehme, sind es absolut wert.
Besonders dankbar bin ich für das ehrliche Feedback, das mir geholfen hat, meine Arbeit stetig zu verbessern. Und ein riesiges Dankeschön geht an alle, die mich mental unterstützt haben – ohne euch wäre das Ganze nur halb so gut geworden!